Umbau für 17,5 Millionen Euro
Groß-Bauprojekt Pürtener Kreuzung: Jetzt kommen die langen Umwege für Autofahrer
Ab 28. April geht der Umbau der Pürtener Kreuzung in die nächste entscheidende Phase. Dabei sind vor allem Brückenbau-Experten gefragt. Für Autofahrer stehen die nächsten Umleitungen an.
Waldkraiburg – Der Kreisverkehr an der Teplitzer Straße halbseitig gesperrt, auf vielen weiteren Straßen Einschränkungen wegen des Fernwärme-Ausbaus, Waldkraiburg ist derzeit von vielen Behinderungen geprägt. Doch die größte Baustelle ist vor den Toren Waldkraiburgs. Der Umbau der Pürtener Kreuzung zieht in der jetzigen Bauphase die bislang weitesten Umfahrungen mit sich.
„17,5 Millionen Euro investiert das Staatliche Bauamt in den Umbau der Pürtener Kreuzung“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch in der Bürgerversammlung. Damit verbunden eine weitere Verbesserung: Denn am Ortseingang soll eine Querungshilfe gebaut werden. Das ist aber nicht die einzige gute Nachricht. „Die Nord-Süd-Verbindung ist eine Ausweichroute für A94 und A8, entsprechend hoch die Verkehrsbelastung in Pürten“, sagte Pötzsch. Dass Bewegung in eine Ortsumfahrung für Pürten kommt, dafür hat sich unter anderem Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer (CSU) bei Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter eingesetzt.
Details für die nächste Bauphase
Heuer noch soll mit der Planung begonnen werden. „Das ist ein Meilenstein“, sagte Pötzsch. Eine favorisierte Trasse gebe es noch nicht, beim Umbau der Kreuzung ist man bislang im Zeitplan. „Wir operieren am offenen Herzen.“ Ab 28. April geht der Umbau in die nächste Phase. Details dazu hat nun das Staatliche Bauamt bekannt gegeben.
„Der Umbau des Knotenpunkts Pürtener Kreuzung erreicht mit dem Start der Bauphase V eine ganz entscheidende Etappe: Es ist die Bauphase, an deren Ende die erste der beiden Brücken bereits unter Verkehr gehen soll.“ Die Vorbereitungen dafür liefen bereits in der Bauphase IV an. Die Bahnhofstraße wurde an den mittleren der insgesamt drei Kreisverkehre angebunden.
Zusätzlich wurde der Gehweg zwischen der Bahnhofstraße und der Staatsstraße 2091 gebaut. Da die Bahnhofstraße aus Sicherheitsgründen von einer Einbahnstraße zu einer Sackgasse wurde, konnten im Einmündungsbereich bereits Arbeiten durchgeführt werden, die erst 2026 vorgesehen waren. „Trotz dieses Mehraufwands liegen alle Arbeiten bislang im Zeitplan“, teilt das Staatliche Bauamt mit.
Bauweise mit weniger Lärmbelastung
Am Montag, 28. April, beginnt die Bauphase V, in der vor allem die Brückenbauexperten gefordert sind. „Bei der Brücke, die im Bereich der alten Pürtener Kreuzung entstehen wird, handelt es sich um eine integrale Brücke“, erklärt Pressesprecherin Ursula Lampe. So wüerden Bauwerke bezeichnet, die ohne Lager und Dehnfugen und damit ohne sichtbare Fahrbahnübergänge auskommen. Eine Bauweise, die Instandhaltungskosten, aber auch die Lärmbelastung für die Umgebung reduziere.
Gleichzeitig laufen in dieser Bauphase die Streckenbauarbeiten an der St 2091, zwischen Innkanal und der alten Pürtener Kreuzung sowie in der Kraiburger Straße. Außerdem schreiten die Arbeiten am zweiten Bauwerk, der späteren Eisenbahnbrücke im Bereich des Bahnübergangs, weiter voran.
Ohne eine Sperrung des Abschnitts und somit ohne Umleitungen für Verkehrsteilnehmer kommt die nächste Bauphase nicht aus. Damit alles reibungslos ablaufen kann, müsse der gesamte Bereich zwischen Innkanal und neuer Bahnhofstraße sowie die Kraiburger Straße im Baubereich für den Verkehr gesperrt werden. Damit der Verkehr trotzdem sicher läuft, sind verschiedene Umleitungen nötig.
Unterschiedliche Umleitungen für den Verkehr
„Am wenigsten ändert sich für den Fuß- und Radverkehr. Die Umleitung für alle, die hier mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, erfolgt kleinräumig, der Weg führt an der Baustelle entlang“, teilt die Pressesprecherin mit.
Für den Verkehr gelten unterschiedliche Umleitungen, je nach Fahrtrichtung und Gewicht der Fahrzeuge. Der gesamte von Norden kommende Verkehr wird über Haselbach, Thann, den Stockhamer Berg und Niederndorf umgeleitet.
Für alle aus Süden kommenden Autos bis 3,5 Tonnen führt die Umleitung ebenfalls über Niederndorf, den Stockhamer Berg, Thann und Haselbach. „Da Begegnungsverkehr für Fahrzeuge größer als 3,5 Tonnen am Stockhamer Berg aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist, gilt für diese Fahrzeuge eine großräumigere Umleitung.“ Somit können Lastwagen bis 7,5 Tonnen den Weg über St. Erasmus und Aschau Werk wählen, alle schwereren Fahrzeuge fahren über die Innbrücke bei Gars. Eine alternative Umleitungstrecke ist Taufkirchen über Oberneukirchen und Mühldorf ausgeschildert.
Im Baustellenbereich ist die Einfahrt in die St 2091 von der Bahnhofstraße aus nur nach rechts möglich. Wer nach links will, muss erst rechs abbiegen und am Kreisverkehr wenden. Wer vom Föhrenwinkel kommend in die Bahnhofstraße abbiegen will, muss am Kreisverkehr an der Daimlerstraße wenden. „Durch diese Regelung soll vermieden werden, dass es am Bahnübergang zu gefährlichen Situationen durch einen Rückstau auf die Gleise kommt“, erklärt Ursula Lampe.
Bis zum Ende der Sommerferien soll die Bauphase V abgeschlossen sein und die neue Pürtener Kreuzung für den Verkehr freigegeben werden. „Wobei die Bezeichnung „Pürtener Kreuzung“ dann nicht mehr passt, denn dieser Knotenpunkt ist mit der Freigabe der Brücke dann keine Kreuzung mehr, sondern bereits höhenfrei.“


