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Stadtentwicklungs-Ausschuss

Neue Pläne neben dem Tierkrematorium: Was für das Gelände in St. Erasmus geplant ist

Die Tierkörperverwertungsanstalt und das Tierkrematorium in Waldkraiburg.
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Neben der Tierkörperverwertungsanlagestalt und dem Tierkrematorium in Waldkraiburg will sich der Betreiber ein weiteres Standbein schaffen. Das Gelände ist von allen Seiten begrünt.

Für großen Aufschrei in St. Erasmus sorgten vor Jahren die Pläne für den Bau eines Tierkrematoriums. Dann wurde ein Konsens gefunden. Nun gibt es Überlegungen, wie das restliche Areal genutzt werden soll.

Waldkraiburg – Heftiger Protest formierte sich vor rund fünf Jahren in St. Erasmus: Die Pegasus Tierbestattungen hatte angekündigt, dass neben der Tierkörperverwertungsanstalt (TVA) ein Tierkrematorium entstehen soll. Die Sorgen wegen Lärm, Verkehr, der Höhe des Kamins und Rauchgase verunsicherten die Bürger, eine Unterschriftenliste, ein intensiver Austausch zwischen Betreiber, Stadt und Bürgern und am Ende ein Kompromiss folgten.

Jetzt sucht der Betreiber, die Berndt GmbH, neben der TVA und dem Tierkrematorium nach einem weiteren Standbein. Was das sein kann, dazu reichte der Bauwerber bei der Stadt kürzlich einen Vorentwurf mit einem Kurzkonzept ein. „Geplant ist es, Fliegen zu züchten, deren Larven für Tierfutter verwendet werden soll“, fasste es Waldkraiburgs Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses kurz zusammen.

Der Betreiber der Tierkörperverwertungsanstalt sucht nach einem weiteren Standbein und möchte das weitere Gelände bebauen.

Entstehen sollen die dazu benötigten Gebäude auf der Fläche neben dem Tierkrematorium. Genau dort sieht die Stadt allerdings ein Problem: „Diese Fläche war vorgesehen als Grünfläche.“ Darauf will die Stadt laut Pötzsch nun reagieren. Die Grünfläche ist nämlich ein Teil des Kompromisses, den man in Zusammenhang mit dem gebauten Tierkrematorium gefunden hatte und sollte als Abgrenzung des Betriebsgeländes zur Siedlung freibleiben.

Züchten von Larven für Tierfutter

Mehr ins Detail ging Bauamtsleiter Carsten Schwunck: „Die Fläche hat eine Vorgeschichte.“ Er erinnerte an die starken Diskussionen mit den Bürgern, in denen es um Lärm, Immissionen, die Höhe des Kamins, Sichtachsen oder Verkehr gegangen war. „Die TVA ist rückläufig, der Betreiber sucht nach einem weiteren Standbein.“ Die Züchtung von Larven für Tierfutter könne sicher zukunftsträchtig sein. Aber an dieser Stelle?

Nach den Diskussionen um das Tierkrematorium will die Stadt in diesem Fall keinen Schnellschuss. „Wir sollten in Ruhe überlegen, wie wir damit umgehen. Möglicherweise könnte eine Teilfläche bebaut werden“, erklärte Schwunck. Ziel soll es nämlich bleiben, eine Grünfläche als Abgrenzung zu erhalten. Eine Veränderungssperre soll der Stadt jetzt Zeit verschaffen, um die Entwicklung des Geländes zu steuern.

Das Gelände der TVA in St. Erasmus ist von allen Seiten eingegrünt. Der Stadt ist es ein Anliegen, dass innerhalb des Geländes eine Grünfläche als Abgrenzung erhalten bleibt.

Nach dem Bau des Tierkrematoriums konnte bislang kein gültiger Bebauungsplan an der Stelle abgeschlossen werden. Nach Meinung von Wolfgang Hintereder (UWG) könnte dies jetzt Diskussionen sparen. „2019 wurde ein Kompromiss gefasst, die Fläche sollte als Grünfläche erhalten bleiben. Hätte man das klar definiert, müsste man jetzt nicht diskutieren.“ Welche Möglichkeiten würden damit der Stadt noch bleiben?

Eine Teilfläche darf noch bebaut werden

Eine Veränderungssperre lässt nach Aussage von Schwunck vorerst keine baulichen Maßnahmen zu. Bestand hat die Veränderungssperre für zwei Jahre, bei Bedarf kann sie verlängert werden, insgesamt bis maximal vier Jahre. Als Konsens hatte man dem Betreiber auf einem Teil der Fläche weiteres Baurecht eingeräumt. „Ein Baufeld darf noch bebaut werden“, erklärte Schwunck. Weil aber bislang nicht klar war, wie diese Fläche genutzt werden soll, konnte ein gültiger Bebauungsplan nicht abgeschlossen werden.

Neben dem Tierkrematorium sucht der Betreiber der TVA ein weiteres Standbein.

Jetzt hat der Betreiber zwar konkrete Pläne für das Gelände, aber die Pläne gehen über die ursprünglich vereinbarte Fläche hinaus. „Die Pläne haben eine größere Dimension, wodurch das Abstandsgrün infrage gestellt wird“, sagt Bauamtsleiter Schwunck auf Nachfrage. Generell sei der geplante Bau im Außenbereich möglich, aber nach den Erfahrungen mit dem Tierkrematorium, wolle man den Dialog mit den Bürgern suchen.

Ohne Gegenstimmen und weitere Diskussionen stimmte der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig für eine Veränderungssperre.

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