„Bevor ich meine Frau Nadine kennenlernte, hatte ich eigentlich so gut wie gar keine Berührungspunkte mit Hunden“, erklärt der Kaufmann, der im Jahr 2000 Bekanntschaft mit Derrick machte. Also nicht mit dem Kommissar aus der gleichnamigen Fernsehserie, sondern mit dem Hund seiner Partnerin. Langsam entwickelte sich zwischen den beiden Herren eine enge Beziehung.

Seine Partnerin öffnete die Tür zu der fantastischen Hundewelt

„Meiner Nadine bin ich immer noch dankbar, denn sie war es, die mir den Zugang zu einer fantastischen Hundewelt eröffnete“, freut sich der Waldkraiburger bis heute. Hunde würden Menschen bedingungslos lieben. Da mache es keinen Unterschied, woher man stamme, ob man jung oder alt sei und welche Haarfarbe man habe. Genauso würde sich die Musik verhalten, die könne sogar Menschen auf der ganzen Welt verbinden und die Beziehung Mensch und Tier auf besondere Weise beeinflussen. 

Weil sich der gebürtige Waldkraiburger schon als Schulbub für Musik begeisterte, schenkte ihm sein Großvater eine Gitarre. In späteren Jahren spielte er in verschiedenen Bands und war damit sogar deutschlandweit unterwegs. Wann genau bei Helmut Höll der Nährboden für tierische Entspannungsmelodien gelegt wurde, kann nicht mehr exakt nachvollzogen werden. Jedenfalls kommt hier Bruno ins Spiel, der nächste Hund bei Familie Höll. 

Als der aktive Bruno entspannte, entdeckte Höll die Kraft seiner Musik

Der 68-Jährige erinnert sich: „Eines Tages saß ich auf der Couch und probierte einige neue musikalische Ideen auf der Gitarre aus. Bruno setzte sich zu mir, lauschte und entspannte sich“. Dies sei sehr ungewöhnlich gewesen, da Bruno eigentlich zu den aktiven Burschen gehörte.  „Nun wurde ich neugierig und wiederholte dieses Experiment auch in den nächsten Tagen, mit demselben positiven Resultat“, erzählt der Hobbymusiker, der diese Erfahrung dann bei zahlreichen anderen Hunden testete. Und siehe da, bei den allermeisten Tieren kehrte wohlige Entspannung ein. 

Von diesen Ergebnissen nicht nur berührt, sondern auch beflügelt suchte sich Höll ein Studio und nahm ein Album auf. „Die CD besteht aus 13 Titeln, die alle aus meiner Feder stammen“, betont der Waldkraiburger. Auch beruhigende Hintergrundgeräusche wie das Rauschen eines Baches oder Vogelgezwitscher habe er selber während der Corona-Zeit aufgenommen. Weil Bruno mittlerweile über die Regenbogenbrücke gegangen ist, widmete ihm Helmut drei Melodien auf dem Tonträger. Schließlich wohne Bruno immer noch in seinem Herzen. 

„Sally‘s Dream“ schaffte es bis nach Nashville, Tennessee

Ein Stück auf der CD heißt „Sally’s Dream“. Welch überraschenden Weg diese Melodie eingeschlagen hat, erzählt Höll mit einem Schmunzeln auf seinem Gesicht: „Ein Bekannter von mir stellte Sally’s Dream auf eine Musikerplattform, die von einem Radiosender in Nashville, Tennessee, gehört wurde. Ich erhielt daraufhin die Anfrage, ob der Sender das Lied spielen darf. Natürlich willigte ich ein“.  

Auch Kinder finden zur Ruhe

Doch nicht nur im fernen Amerika, auch in oberbayerischen Kinderkrippen kommen die tierischen Klänge ziemlich gut an, wie Höll verrät. Die Kleinen würden besser einschlafen, das zumindest hätten Erzieherinnen im Raum Rosenheim dem Musiker bestätigt. 

Wer momentan noch in den Genuss der erholsamen Klänge kommt, ist Rüde Pancho, der seit einigen Jahren bei Familie Höll lebt. Setzt sich das Herrchen mit der Gitarre auf die Couch, so kommt der Vierbeiner gleich angetrabt und macht es sich auf seiner Decke gemütlich. „Mir fallen dauernd neue Melodien ein“, gibt sich der Waldkraiburger selbstbewusst. Und Pancho hat sicherlich nichts dagegen.