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Seit Juli 2022 ist der Sammler-Traum Realität

„Das Haus lebt“: So lautet die Bilanz nach einem Jahr Peter Schmidt Museum in Waldkraiburg

Ein besonderes Highlight für Museumsleiter Andreas Seifinger (links): Die Arbeit mit Kindern und deren Begeisterung.
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Ein besonderes Highlight für Museumsleiter Andreas Seifinger (links): Die Arbeit mit Kindern und deren Begeisterung.

Museen müssen nicht langweilig und staubtrocken sein. Mit diesem Anspruch hat das private Waldkraiburger Museum „Bilder erzählen – Sammlung Peter Schmidt“ vor einem Jahr eröffnet. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. 

Waldkraiburg – Sommerpause. Das Museum „Bilder erzählen – Sammlung Peter Schmidt“ hat geschlossen, die Räume sind verwaist. Atempause. Die erste seit einem Jahr. Axel Kuttner und Andreas Seifinger sitzen im Büro des Museums. Sie sind entspannt, blicken zufrieden auf das Haus und ihre Arbeit in den vergangenen zwölf Monaten: Kuttner als Vorstand in der Stiftung, die das Haus gebaut hat und trägt, Seifinger als Leiter des Museums. 

Im Juli 2022 wurde das Haus nach Jahren des Suchens, Planens und Bauens endlich eröffnet. Seitdem präsentiert es rund 115 Gemälde der Genremalerei des 19. Jahrhunderts. Gemälde, die der Waldkraiburger Unternehmer und Sammler Peter Schmidt zeit seines Lebens gesammelt hat, die er der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte.

Das Haus sollte von Beginn an mehr als eine Bilderschau sein

Das Museum sollte von Beginn an die Bilder aber nicht nur zu zeigen. Es sollte ein lebendiger Ort werden. 

„Es ist sehr gut gelaufen“, bilanziert Stiftungsvorstand Kuttner das erste Jahr. „Wir haben eine sehr gute Resonanz bekommen. Wir haben es geschafft, das Museum leben zu lassen.“ 

Lob an Ideengeber und Umsetzer

Das sei vor allem auch ein Verdienst von Museumsleiter Andreas Seifinger. „Er ist der Ideengeber und Umsetzer“, so Kuttner. Dank ihm hätte das Haus von Beginn an „ein sehr vielfältiges Programm“, das die Besucher auch von weit her und vor allem auch immer wieder in das Haus locke. 

„Das ist eine ganz tolle Arbeit“, lobt auch Elke Keiper, Leiterin der städtischen Museen Waldkraiburgs, die Arbeit im Nachbarhaus. 

„Alles hat immer einen Bezug zu den Bildern“

Während der normalen Öffnungszeiten gibt es zum Beispiel Nachmittage mit Museumsmusik regionaler Künstler, die den Besuch untermalen; es gibt Führungen und viele zusätzliche Veranstaltungen: Konzerte, Lesungen, Diskussionsrunden und vieles mehr. „Alles hat immer einen Bezug zu den Bildern. Das ist uns ganz wichtig“, betont Kuttner. Das neue Programm bis Juli 2024 steht unter dem Titel „Kunst trifft Musik, Magie und Märchen“. 

Ein Bereich hat Seifinger dabei besonders in seinen Bann gezogen: die Museumspädagogik und hier vor allem das Erlebnis mit Kindern. Museumsleiterin Keiper kann das aus ihrer Erfahrung sehr gut nachvollziehen: „Es ist wunderbar, wie pfiffig und aufmerksam die Kinder sind. Kinder sind offen, neugierig und gucken vorbehaltlos hin und sehen dann auch ganz viel.“ Das zeigen die Veranstaltungen im Museum Peter Schmidt mit der Waldkraiburger Museums-Volontärin Katharina König, das zeigen die Vormittage mit Grundschulklassen aus Aschau, das zeigen die Zeichnungen der Kinder, die dabei entstanden sind, mit denen sie die Gemälde interpretieren oder weiter erzählen.  

Erfahrungen wie der Sammler Peter Schmidt

„Die Bilder geben so viel her. Da gibt es immer etwas Neues zu entdecken“, freut sich Seifinger und macht die gleiche Erfahrung, die auch den Sammler Peter Schmidt faszinierte: Dass er in den Gemälden immer neue Details entdecken kann. 

Seifinger arbeitet dabei auch mit seiner städtischen Kollegin Keiper zusammen. Das funktioniere, so Keiper „Hand in Hand“, bereichere die jeweilige Arbeit und locke gegenseitig Besucher an. Keiper hat es immer wieder erlebt, dass Besucher, die von der Genremalerei keine Vorstellung hatten, nach dem Besuch begeistert waren: „Die Detailgenauigkeit, die anekdotische Art der Bilder ist sehr ansprechend und überrascht positiv.“

Museumsleiter Andreas Seifinger (links) und Stiftungsvorstand Axel Kuttner haben ein lebendiges Museum „Bilder erzählen – Sammlung Peter Schmidt“ geschaffen.

„Wir wollen einfach lebendig bleiben“

Das Konzept des Peter Schmidt Museums scheint aufzugehen. „Das Haus lebt“, freut sich Kuttner. Es lebe im Sinne von Peter Schmidt: Die Menschen kommen immer wieder, entdecken immer etwas Neues und vielleicht auch die Liebe zur Kunst. 

Trotzdem will Kuttner nicht nachlassen: „Es gibt immer etwas zu verbessern. ‚Bilder erzählen’ trägt uns auch weiterhin in allen Bereichen. Wir wollen einfach lebendig bleiben.“ 

Das Museum „Bilder erzählen – Sammlung Peter Schmidt“

Der Waldkraiburger Unternehmer Peter Schmidt war seit 1954 ein begeisterter Sammler von Werken der Genremalerei des 19. Jahrhunderts. Über die Jahrzehnte schuf er eine Sammlung, die den Vergleich mit dem Münchner Lenbachhaus nicht zu scheuen brauche, wie Kunstexperte Dr. Helmut Hesse, urteilt. Seit 2007 suchte Schmidt einen Weg, seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen; im Juli 2022 erfüllte sein Schwiegersohn Axel Kuttner ihm mit der Eröffnung des privat-finanzierten Museums posthum diesen Traum.

Das Museum hat ab Freitag, 15. September, wieder freitags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro.

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