Urkunde für Teilnahme am Umwelt- und Klimapakt Bayern
Medikabel leistet in Waldkraiburg vorbildlichen Klimaschutz: „Weil es wichtig ist“
Das Waldkraiburger Unternehmen Medikabel leistet beim Klimaschutz seit Jahren Pionierarbeit und Vorbildliches. Dafür wurde es jetzt im Rahmen des Umwelt- und Klimapaktes Bayern ausgezeichnet. Warum der Klimaschutz für das Unternehmen selbstverständlich ist und wie er sich rechnet.
Waldkraiburg - Die Firma Medikabel aus Waldkraiburg beteiligt sich mit qualifizierten, freiwilligen Leistungen am Umwelt- und Klimapakt Bayern und ist damit auch in Waldkraiburg wegweisend. Als Anerkennung und Dank überreichte Landrat Max Heimerl im Auftrag des Bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber an Geschäftsführer Hans Zacherl und den Junior-Chef Florian Zacherl eine Urkunde.
Umzug im Jahr 2016 war der Startschuss
Seit dem Umzug in das neue Firmengebäude im Jahr 2016 wird der Klimaschutz bei dem Großhändler für Kabel (120 Mitarbeiter) in allen Bereichen groß geschrieben: Alle Hubfahrzeuge sind heute elektrisch; das komplette Gebäude wurde auf intelligente LED-Beleuchtung umgestellt. Allein im Lager gibt es jetzt 80 LED-Lampen mit Bewegungsmeldern. „Die gehen nach ein paar Minuten automatisch wieder aus, wenn keine Bewegung mehr ist“, erklärt Geschäftsführer Zacherl. Früher hätten die Neonröhren durchgehend geleuchtet. „Die Stromersparnis liegt sicher bei 80 Prozent.“
Wegweisend beim Einsatz einer Grundwasser-Wärmepumpe
Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Photovoltaik-Anlage. Die lieferte im vergangenen Jahr rund 200.000 Kilowattstunden. „Das sind rein rechnerisch 91 Prozent unseres Strombedarfs“, sagt Florian Zacherl.
Die Anlage liefert auch die Energie für den Betrieb der Grundwasser-Wärmepumpe. Damit werden im Winter über eine Fußbodenheizung rund 6.000 Quadratmeter geheizt und im Sommer gut 3.000 Quadratmeter gekühlt. „Sozusagen emissionsfrei“, freut sich Florian Zacherl. „Das hatte vor uns keiner.“ Inzwischen setzen auch andere Waldkraiburger Unternehmen auf diese Technik, mit der sich Medikabel 2016 auch vom Gas verabschiedet hat.
Dreifache Fläche, aber 20 Prozent weniger Energiebedarf
„Nach unserem Umzug hatten wir gut die dreifache Fläche, haben aber 20 Prozent weniger Energie gebraucht“, rechnet Hans Zacherl vor. „Mittlerweile haben wir die Stromkosten noch mal halbiert.“
„Der Umweltschutz ist uns sehr wichtig“, betont Florian Zacherl und Nina Maderholz aus dem Marketing ergänzt: „Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist in aller Munde und wird immer wichtiger.“ Bei Kunden, Zulieferern und den Mitarbeitern.
Weil jeder Betrieb, jeder Bürger die Pflicht hat, Eigenverantwortung zu übernehmen, nicht immer nur zu machen, was vorgeschrieben ist.
Europaweites Pfandsystem
Zusätzlich schont Medikabel Ressourcen. Das Unternehmen setzt auf ein europaweites Pfandsystem, mit dem Trommeln und Spulen wiederverwendet werden. Zwei Drittel des versendeten Leergutes kommt so zurück und fließt erneut in den Kreislauf. Die Trommeln und Spulen sind zerlegbar, damit die Käufer platzsparend eine rentable Menge sammeln und emissionsarm nach Waldkraiburg zurücksenden können.
2024 soll ein neues Vollpalettenlager entstehen
„Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Lösungen“, so Florian Zacherl. Das gilt auch für die geplante Betriebserweiterung. Wenn alles nach Plan läuft, soll im kommenden Jahr in zwei Bauabschnitten ein neues Vollpalettenlager entstehen: natürlich wieder mit einer PV-Anlage. „Wir spielen weiter mit dem Gedanken, die Energie auch zu speichern“, erklärt Hans Zacherl. „Das ist immer noch ein großes Thema.“ Bislang fehlt es nur an einer wirtschaftlichen Lösung.
Freiwillige Leistungen über Vorgaben hinaus
Mit all dem erfüllt Medikabel die Vorgaben für Umwelt- und Klimapakt Bayern. Der fordert die praktische Umsetzung von betrieblichen Umweltschutzmaßnahmen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Er ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft und setzt darauf, dass mit Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation natürliche Lebensgrundlagen besser geschützt werden können.
Für Hans und Florian Zacherl ist das selbstverständlich: „Weil jeder Betrieb, jeder Bürger die Pflicht hat, Eigenverantwortung zu übernehmen, nicht immer nur zu machen, was vorgeschrieben ist. Das ist wichtig. Dazu wollen auch wir unseren Beitrag leisten.“
3.000 Euro für die Feuerwehr Waldkraiburg
Medikabel unterstützt auch verschiedene Waldkraiburger Einrichtungen und Vereine. Diesmal übergaben die beiden Geschäftsführer, Hans Zacherl und Markus Kep, einen Spendenscheck über 3000 Euro an die Waldkraiburger Feuerwehr. „Wir bedanken uns ganz herzlich für diese großzügige Spende! Ohne Spenden wie diese wäre das Feuerwehr- und Vereinsleben nicht in dem Umfang und auf diesem Niveau zu stemmen, wie es aktuell ist“, freuten sich der Feuerwehr-Vorsitzende Johannes Weinbauer und die Kassenwartin Elisabeth Höll. „Dieser enorme Betrag wird von uns für die Modernisierung unserer Schulungsräume verwendet, in denen wir Lehrgänge und Unterrichte abhalten, um unsere Feuerwehrdienstleistenden aus- und fortzubilden und so immer auf dem neuesten Ausbildungsstand zu halten.“
Christa Bachmaier
