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Diamantene Hochzeit

60 Jahre Ehe: U-Boot-Kapitän Peter und seine Katharina erzählen ihre Geschichte

Bürgermeister Robert Pötzsch mit Katharina und Peter Stanik.
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Bürgermeister Robert Pötzsch mit Katharina und Peter Stanik.

Ihre Liebesgeschichte beginnt in der Grundschule im oberschlesischen Morgenroth. 1989 machen sie sich mit ihrem kleinen Fiat 126 auf nach Deutschland. Nun feiern Peter und Katharina Stanik ihr 60-jähriges Ehejubiläum in Waldkraiburg.

Waldkraiburg – Sie sind sich praktisch schon in der Grundschule im oberschlesischen Morgenroth über den Weg gelaufen und haben sich seitdem nicht mehr aus dem Auge verloren, Peter Stanik, geboren am 12. Juni 1941 und seine Frau Katharina, geboren am 2. Juni 1942 im gleichen Ort.

Da Peter aus einer Arbeiterfamilie stammte, konnte er gratis mit dem Zug nach Gleiwitz in die höhere Schule fahren, durfte dort sogar Geige lernen und vorspielen: Das gute Stück hängt heute noch bei den Staniks an der Wand. Den Unterricht genoss er in Polnisch, denn nach der Kapitulation 1945 durfte nicht mehr deutsch gesprochen werden. „Mir ging es gut, besser als meinen beiden Schwestern, von denen eine in den Kattowitzer Kohlegruben arbeitete“, so der Jubilar. Er studierte Ingenieur-Wesen und fand eine erste Anstellung im Hüttenbau, zeigte nach dem Wehrdienst jedoch großes Interesse für die Marine, wurde schließlich ab 1962 U-Boot-Kapitän im Ostseeraum und steuerte Göteborg, Stockholm oder Leningrad, das heutige St. Petersburg, an.

Für den 28. Dezember 1963 hatte er 10 Tage Marineurlaub bekommen, denn endlich wollte er seine Katharina, die als Bürokraft gearbeitet hatte, heiraten. Die Hochzeit wurde im kleinen Kreis in der Wohnung der Schwiegereltern gefeiert, der Bräutigam in der stattlichen Marineoffiziersuniform. Das Glück der beiden war vollkommen, als 1971 Sohn Thomas geboren wurde und wenig später Alexander zur Welt kam. Mit 48 Jahren ging Peter Staniks Dienst bei der Marine zu Ende und bald fasste man den Entschluss: Wir wollen nach Deutschland gehen. So machte man sich 1989 mit dem kleinen Fiat 126 nach langen Versuchen, die Einbürgerungsge- nehmigung zu erhalten, auf den Weg. Allerdings wurde nur dem Ehepaar die Erlaubnis erteilt. Sohn Thomas kam erst Jahre später mit seiner Oma im Bus im Aufnahmelager Friedland an.

Zum Deutschlernen nach Berchtesgaden

Er wurde sofort nach Berchtesgaden zur Schulung geschickt, um Deutsch von der Pike auf zu lernen. Dies machte sich auch bezahlt, denn er fand bald Wohnung und Arbeitsstelle bei der Firma TPE. Seine Kinder Jessica, die in München lebt, und Sebastian sind der ganze Stolz von Oma und Opa. Für den Enkel ist Rosenheim zur zweiten Heimat geworden, wo er 2017 Schülermeister im Eishockey wurde. Sohn Alexander hingegen lebt noch in Polen und immer wieder nahmen es die Staniks auf sich, die rund 700 Kilometer mit dem Auto zurückzulegen, um ihn zu besuchen.

Recht konstant verliefen für das Ehepaar die letzten Berufsjahre in Deutschland: Fand Peter bei der SGF in Kraiburg eine Anstellung, so fuhr seine Frau zur Akkordarbeit täglich nach Neumarkt-St.Veit zur Firma Dräxlmeier. „Insgesamt gesehen wurde für uns Waldkraiburg sehr bald zur angenehmen Heimat“, meint der Jubilar und seine Frau ergänzt: „Sehr gerne besuchten wir Faschingsbälle im ‚Weißen Hirsch‘ und im Haus der Vereine.“ Doch auch das Reisen wurde großgeschrieben, unter anderem nach Tunesien, Griechenland oder Spanien und man verbrachte den Urlaub auf Mallorca oder Teneriffa.

Heute stehen der Reha- Sport und das Walken auf dem Programm. „Und wie haben Sie es geschafft, trotz oftmals widriger Umstände auf 60 gemeinsame Jahre zurückblicken zu können?“, wollte Bürgermeister Robert Pötzsch wissen, als er dem Jubelpaar seinen Blumenstrauß überreichte. „Unsere Ehe haben wir recht gut gemeistert, man musste zwar immer wieder mal Geduld aufbringen. Vor allem aber sind wir stets ehrlich miteinander umgegangen und das schweißte zusammen“, bekräftigen beide wie aus einem Mund.

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