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Nach der Basketball-WM

Boom ohne Ende: Warum die jüngste Sparte des VfL Waldkraiburg neue Trainer braucht

Basketball ist die jüngste Sparte beim VfL Waldkraiburg und hat viele Anhänger gefunden.
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Basketball ist die jüngste Sparte beim VfL Waldkraiburg und hat viele Anhänger gefunden.

Ein Ball, ein Korb, zehn Spieler: Nicht erst seit dem WM-Titel der deutschen Herren erfreut sich Basketball großer Beliebtheit. Was die jüngste Sparte des VfL Waldkraiburg so attraktiv macht und warum zusätzliche Trainer willkommen wären.

Waldkraiburg – Als die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren das Endspiel der Weltmeisterschaft in der philippinischen Hauptstadt Manila gewann, machten sie das Sommermärchen 2023 perfekt. Zum 19. Mal hatte die Basketball-WM stattgefunden, für die Deutschen war es der erste WM-Titel. Bis zum Schluss bewiesen die zwölf Spieler des deutschen Kaders echten Kampfgeist und gewannen in einem packenden Finale 83:77 gegen Serbien. Insbesondere mit ihrem starken Teamgeist hat sich die deutsche Mannschaft während des Turniers hervorgetan.

Teamgeist schreibt man auch in der jüngsten Sparte des VfL Waldkraiburg ganz groß: Zweimal pro Woche trainieren Kinder und Jugendliche in der Turnhalle der Diesel-Mittelschule Basketball. Den Sport nach Waldkraiburg gebracht hatte 2019 Matthias Liess (44), Spartenleiter und Trainer. Aktuell gibt es eine Kinder- und eine Jugendgruppe.

Eine Idee, die einschlägt

Liess selbst wuchs mit dem Basketball auf. Als er 2016 mit seiner Familie von Garmisch-Partenkirchen hierherzog und sein ebenfalls Basketball-begeisterter Sohn im Verein spielen wollte, kam ihm der Gedanke einen eigenen Verein in Waldkraiburg zu gründen. Zuvor musste er seinen Sohn immer nach Wasserburg zum Training fahren. Eine neue Sparte Basketball beim Vfl Waldkraiburg war somit die perfekte Idee, zumal es schlagartig eine Menge weitere Basketballbegeisterte anzog. Da Liess schon seit seinem 22. Lebensjahr Kinder trainierte, war er geradezu perfekt für die Funktion als Spartenleiter und Trainer geeignet.

Die Idee kam gut an: Gleich beim ersten Probetraining der neuen Sparte kamen 40 Kinder. Zu Beginn gab es noch eine weitere Trainerin, doch dann kam Corona. Die Sparte verlor Trainer und Kinder, die irgendwann kein Interesse am Sport mehr hatten. Heute trainiert Liess die Mannschaften komplett alleine. „Wir haben hier etwa 35 Kinder regelmäßig im Training, die in zwei Gruppen eingeteilt sind. Die Basisgruppe im Alter zwischen 10 und 12, und die U16, die zwischen 13 und 16 sind. Wir spielen mit dieser Mannschaft im Ligabetrieb in der U16“, sagt der 44-Jährige.

Hier bekommt jeder seine Chance: „Wir spielen in der Kreisliga und in der Kreisklasse. Bei uns kommt jeder auf das Spielfeld. Wir positionieren die Spieler nach ihrem Können und fördern ihre Stärken. Mir ist es wichtig, dass jeder zum Einsatz kommt, egal wie gut oder schlecht er ist“, setzt er fort. Die Jugendlichen auf der Ersatzbank parken, das kommt für Liess nicht infrage.

Neue Trainer gesucht

Liess ist aktuell der einzige Trainer. Er, wie auch die Kids, würden neue Trainer herzlich willkommen heißen. Je mehr engagierte Trainer und Unterstützer sie haben, desto öfters können sie trainieren. Schließlich finden sich echte Talente in ihrem Verein, die gefördert werden sollten. „Ich bin dem VfL Waldkraiburg sehr dankbar, dass ich die Sparte Basketball gründen konnte. Ganz besonders Hubert Kamrad und Robert Füger waren mir eine unglaublich große Hilfe. Wenn wir jetzt noch Trainerverstärkung bekommen, wäre das natürlich klasse“, setzt Liess fort.

Während der WM wurden die deutsche Mannschaft für ihren Teamgeist gelobt. Einen solchen sieht auch Liess unter seinen jungen Spielern. Ihm ist es wichtig, dass sie gemeinsam eine Einheit bilden. Die Kinder stammen aus unterschiedlichen Nationen und sprechen unterschiedliche Sprachen. Es gibt bislang nur ein einziges Mädchen unter lauter Jungs. Doch gerade das macht jeden einzelnen von ihnen zu etwas ganz Besonderem. Der Sport verbindet sie.

„Mir ist wichtig, dass die Jugendlichen sehr gerne hierherkommen. Heutzutage muss man froh sein, wenn sich Kinder und Jugendliche für das Vereinsleben begeistern, vor allem auch für Sport“, sagt der Trainer. „Ganz besonders würde ich mir wünschen, dass die Eltern ihre Kinder mehr unterstützen und sie nicht einfach hier bei mir abliefern. Sie sollten sie mehr motivieren und auch mal die Spiele ihrer Kinder anschauen. Die Eltern dieser Kids können wirklich sehr stolz auf sie sein. Das sollten sie ihnen auch sagen und zeigen“, setzt Liess fort, der selbst Vater von drei Kindern ist.

Seit die deutschen Basketballer den WM-Titel geholt haben, habe der Sport eine neue Dimension bekommen. Es ist der perfekte Sport für Jung und Alt, macht nicht nur Spaß, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus. Sieht man die Jugendlichen auf dem Spielfeld, wird schnell eines klar: Sie gehen in ihrem Sport buchstäblich auf. Dabei steht die Kameradschaft an erster Stelle.

Sechs Stimmen zum Waldkraiburger Basketball

Dennis Kletter (13) aus Waldkraiburg: „Ich spiele seit einem Jahr Basketball. Die Leute sprachen mich immer wieder an und fragten mich, ob ich Basketballer bin, weil ich so groß bin. Also ging in zum Basketball. Davor spielte ich Fußball. Der Wechsel war eine gute Entscheidung. Basketball macht total Spaß, auch dass man es mit Freunden zusammenspielen kann. Einer unserer Trainer hat uns leider wegen seines Jobs verlassen. Es wäre super, wenn neue Trainer kommen würden, damit wir noch öfters trainieren können. Ich finde es toll, dass Deutschland Weltmeister im Basketball wurde. Damit haben sie Geschichte geschrieben. Das hat noch keine Mannschaft bei der WM geschafft.“
Francesco Werner (15) aus Kraiburg: „Ich spiele seit zirka vier Jahren Basketball. Mein Vater Sebastian hat früher auch aktiv Basketball gespielt und war bei uns Trainer. Er musste jedoch wegen seines Job bei uns aufhören. Der Zusammenhalt im Team ist klasse. Man kann gemeinsam viel erreichen. Wir trainieren einmal die Woche in der Halle. Das reicht nicht. Wenn wir noch mehr Trainer hätten, könnten wir hier öfters trainieren. Wir haben in Kraiburg noch einen Basketballplatz. Da spielen wir dann auch noch. Ansonsten gehe ich ins Fitnessstudio, um mich fit zu halten. Die Basketball-WM war klasse. Dennis Schröder war richtig stark bei der WM. Meine Vorbilder sind mein Vater und Michael Jordan.“  
Kadir Degirmenci (13) aus Waldkraiburg: „Ich spiele seit einem Jahr Basketball. Weil ich so groß bin, meinten die Leute, dass ich doch Basketball spielen sollte. Wir sind hier in unserem Verein richtig gute Freunde. Das macht umso mehr Spaß. Neben dem Basketball boxe ich noch. Mir gefällt Boxen und Basketball. In beidem wird die Kondition trainiert. Matthias ist ein toller Trainer. Aktuell trainieren wir für ein Spiel gegen Burghausen. Die Basketball-WM war toll. Das war eine starke Leistung von den deutschen Basketballern, dass sie den Titel geholt habe. Man sollte den Sport auf alle Fälle regelmäßig machen und dranbleiben. Was ich auch noch so toll daran finde: Man kann Streetball machen.“ 
Alexios Vardikidis (13) aus Waldkraiburg: „Ich spiele seit 2017 Basketball. Ich musste zwischendrin ein Jahr pausieren, weil ich Knie-Probleme hatte. Inzwischen geht es wieder. Ich bin seit 2021 in Deutschland. Davor spielte ich in Griechenland. Da komme ich her. Seit letztem Jahr spiele ich hier im Verein. Unser Trainer ist super. Ich würde mir wünschen, dass wir öfters trainieren könnten. Dreimal die Woche wäre toll. Dafür brauchen wir mehr Trainer. Basketball ist ein toller Sport, der verbindet. Hier gibt es immer wieder etwas Neues zum Lernen. Wir sind richtig tolle Freunde. Bei der WM spielte Deutschland gegen Griechenland. Ich fand beide toll. Wichtig ist doch, dass die Mannschaft zusammenhält“. 
Michelle Hoffmann (16) aus Waldkraiburg: „Bevor ich hier in den Verein kam, war ich Schwimmerin im Leistungssport. In der Schule und in meiner Freizeit spielte ich schon immer sehr gerne Basketball. Hier ist immer Action. Es wird nie langweilig und man kann es überall spielen. Es ist ein Teamsport. Das gefällt mir sehr. Ich bin bei uns im Verein das einzige Mädchen, aber die Jungs behandeln mich ganz normal. Bei uns im Verein sind alle gleich. Es wäre super, wenn noch mehr Mädels zu uns kommen würden. Unser Trainer Matthias ist super. Mein großes Vorbild ist Steph Curry. Von dem bin ich total fasziniert. Bei der WM fieberte ich natürlich mit. Das war sehr nervenaufreibend, aber wir haben zum Glück gewonnen.“ 
Matthias Liess aus Waldkraiburg, Spartenleiter und Trainer Basketball beim VfL Waldkraiburg: „Ich spiele seit meinem 12. Lebensjahr Basketball. Mit 17 trat ich in einen Verein ein. Leider musste ich aufgrund Knieproblemen mit dem aktiven Sport aufhören. Ich machte schließlich den Trainerschein. Unserem Verein ist es wichtig, dass jeder mitmachen kann. Bei uns gilt: Wir machen Breitensport und kein Spitzensport. Die Kids schauen sich immer die Tricks der NBA-Spieler ab. Dann erkläre ich ihnen, dass in Europa der Team-Spirit viel stärker ist, als der Einzelne, der herausragt. Das war vermutlich auch der Grund, weshalb Deutschland bei der WM so stark war. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir als Team gewinnen.“

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