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Betrieb auch in den Ferien

„Das ist wie Tetris spielen“: So bereitet sich das Gymnasium Waldkraiburg auf den Schulstart vor

Hausmeister Georg Schuster, Sekretärin Martina Renoth und Schulleiter Thomas Fraundorfner haben in den Sommerferien alle Hände voll zu tun.
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Hausmeister Georg Schuster, Sekretärin Martina Renoth und Schulleiter Thomas Fraundorfner haben auch in den Sommerferien alle Hände voll zu tun.

Wer glaubt, dass in Schulen in den Sommerferien nichts los ist, der irrt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Direktorat und Sekretariat arbeiten auf Hochtouren, damit zum Schulanfang alles vorbereitet ist. Ein Besuch im Gymnasium Waldkraiburg.

Waldkraiburg – 1252 Unterrichtsstunden sind es, die Schulleiter Thomas Fraundorfner auf 83 Lehrkräfte verteilen muss. Nach Möglichkeit werden dabei Wünsche der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. „Das ist wie Tetris spielen, aber unser Tetris muss immer aufgehen – das braucht viel Feintuning“, sagt er. Man könnte meinen, dass ein Computer diese Aufgabe heutzutage übernehmen könne, aber dem ist nicht so. Stattdessen verbringt Fraundorfner die zweite Woche der Sommerferien mit dieser Form der Unterrichtsplanung – zum Teil weit über die übliche Arbeitszeit hinaus.

Schulleiter Thomas Fraundorfner verbringt in den Sommerferien viele Stunden am Schreibtisch, um die Kombination aus Unterrichtsstunden und Lehrkräften für das kommende Schuljahr zu planen.

„Auch wir machen Urlaub“, betont der Schulleiter. Doch von den sechswöchigen Sommerferien blieben unterm Strich nur zwei bis drei Wochen zur Erholung übrig. Vor allem Verwaltungsaufgaben sind es, die ihn in diesen Wochen beschäftigen. Gleich in der ersten Ferienwoche geht es damit los: Protokolle an die Schulaufsicht schicken, Statistiken erstellen, ausgiebige Gespräche mit neuen Kolleginnen und Kollegen führen – in diesem Jahr zwölf Personen – sowie nach Aushilfskräften suchen.

„In den Ferien ist es immer ganz still“

Auch im Sekretariat herrscht die ganze Zeit über Betrieb. „Die Mittwoche sind prinzipiell an jeder Schule in Bayern immer besetzt“, sagt Fraundorfner. Martina Renoth ist eine von vier Sekretärinnen, die hier arbeiten. „In den Ferien ist es immer ganz still, das genieße ich schon“, sagt sie. Die Zeit zwischen den Schuljahren sei wie in der Schwebe, es passiere jedoch wirklich viel.

Meist stehe erst zu Beginn der Ferien fest, welche Lehrkräfte im nächsten Jahr unterrichten werden. Entsprechend könne sie auch erst dann beginnen, die Personalunterlagen vorzubereiten, Materialien für die Klassenleiter zusammenzustellen und im ganzen Haus neue Türschilder anzubringen. Auch Nacharbeiten sind notwendig, etwa Rechnungen an Eltern zu schreiben, deren Kinder Schulbücher beschädigt oder nicht zurückgegeben haben.

Termine stehen bereits für das ganze Jahr fest

Wenn die Schülerinnen und Schüler am 10. September in das neue Schuljahr starten, weiß die stellvertretende Schulleiterin Eva-Maria Deinböcker bereits, was das Jahr über an Veranstaltungen auf sie zukommen wird. „Ich bereite in den Sommerferien bereits die Termine für das ganze Schuljahr vor“, sagt sie.

Lehrerkonferenzen, Elternsprechtage und -abende, mehrtägige Fahrten, Weihnachtsbasar und -konzert – alles steht bereits fest und für die Eltern zur Information auf der Homepage. „Wir schauen dabei auch, dass nicht alles an einem Tag oder in einer Woche stattfindet, sprechen uns für Elternsprechtage und den Tag der offenen Tür mit der Realschule ab.“

Zeit für Reparaturen und Renovieren

Hausmeister Georg Schuster ist jedes Mal froh, wenn Ferien sind. „Ich genieße es, wenn keine Schüler und Lehrer da sind und mal nicht das Telefon geht, man nicht dauernd bei der Arbeit unterbrochen wird“, sagt er. Während des Unterrichts könne er beispielsweise nicht bohren, das müsse sonst am Nachmittag passieren oder bleibe eben für die Ferien liegen.

Hausmeister Georg Schuster hält das Schulgebäude in Schuss. Im Lehrerzimmer hat er neue Regalbretter angebracht, damit genügend Fächer für alle Lehrkräfte vorhanden sind.

Dann ist Zeit für Maler- und Reinigungsarbeiten, die Gebäudetechnik in Schuss zu halten und Reparaturen vorzunehmen. Alles, was er kann, geht Schuster selbst an, die restlichen Arbeiten koordiniert er. „Bei so einem riesen Gebäude gibt es immer etwas zu tun.“

Lehrer bauen in den Sommerferien Überstunden ab

Wenn die Schülerinnen und Schüler am Montag noch einen letzten Tag die Freiheit genießen, geht es für die Lehrkräfte bereits wieder los. Mit einer Lehrerkonferenz. Doch auch für sie sind nicht die gesamten sechs Wochen frei, sagt Schulleiter Fraundorfner. Die erste Ferienwoche würden sie zum Aufräumen und Archivieren nutzen, die letzte um Nachprüfungen zu erstellen, beaufsichtigen und zu korrigieren.

„Die restliche Zeit ist ganz klar auch dazu da, Überstunden abzubauen“, erklärt Fraundorfner. Denn in den Schulwochen falle immer wieder mal Mehrarbeit bis hin zu einer 50-Stunden-Woche an.

Vorfreude auf das Gewusel am ersten Schultag

Bei einer Sache sind sich jedoch alle einig: Sie sind froh, wenn sich ab kommenden Dienstag die Schulflure wieder füllen. 803 Schülerinnen und Schüler werden im kommenden Schuljahr das Gymnasium besuchen. „Vor allem das Gewusel der Fünftklässler am ersten Tag ist herzerfrischend“, erzählt Fraundorfner.

Sekretärin Martina Renoth freut sich vor allem auf die kleinen Neuzugänge der Schulfamilie. Oft könnten die neuen Fünftklässler noch gar nicht über die Theke im Sekretariat schauen.

In der ersten Woche gehe es extrem laut los: Die Kinder wollen alles austauschen, was sie in den Ferien erlebt haben, weiß Sekretärin Renoth aus Erfahrung. Auch sie freut sich besonders über die Neuzugänge in der Schulfamilie. „Jedes Jahr wieder kommen Kleine nach, die noch gar nicht über unsere Theke im Sekretariat schauen können.“ Sie würden noch ganz viel erzählen, vom letzten Wochenende zum Beispiel. Trotz des Lärms freut sie sich schon jetzt darauf.

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