Bürgerversammlung für die Ortsteile
Pürtener Kreuzung, Verkehr, Flimmer-Fernsehen: Was Bürger in den Waldkraiburger Ortsteilen umtreibt
Auch zur Bürgerversammlung für die Waldkraiburger Ortsteile in Pürten brachten die Bürger viele Fragen mit. Steigt durch den Anschluss von Ebing an die Kläranlage Waldkraiburg die Hochwassergefahr? Diese Antworten gaben die Vertreter der Stadt.
Waldkraiburg/Pürten – Nach den Informationen zum Haushalt war auch bei der Bürgerversammlung für die Waldkraiburger Ortsteile Zeit für Fragen. Das nutzten viele Bürgerinnen und Bürger, um im Pfarrhof Pürten ihre Anliegen vorzubringen. Bürgermeister Robert Pötzsch, Stadtwerke-Geschäftsführer Herbert Lechner und Stadtbau-Geschäftsführer Martin Reitmeyer standen Rede und Antwort.
Eine bereits länger gehegte Idee brachte Johanna Fleischmann aus Niederndorf mit: Sie würde gerne in Eigeninitiative eine Bücherbox aufstellen, um die sie sich auch selbst kümmern würde. Damit habe sie sich bereits im Februar per Mail an die Stadt gewandt und dort zusätzlich angerufen. Nur eine Antwort gab es bisher nicht. „Das ist eine tolle Idee, ich gehe dem gerne nach”, antwortete Pötzsch.
Angst vor Wasser im Keller
Martin Anzinger fürchtet, dass bei sehr starken Gewittern Wasser in seinen Keller eintreten könnte. Er wollte wissen: „Wird die Kläranlage in Ebing zurückgebaut und was passiert bei einem Stromausfall?” Die Kläranlage in Ebing wird komplett zurückgebaut, hieß es seitens der Stadtwerke Waldkraiburg. Der Ortsteil Ebing wird an die Kläranlage Waldkraiburg angeschlossen. Wenn der Strom ausfällt, ist die Pumpleistung tatsächlich nicht mehr gegeben, so die weitere Antwort. Grundsätzlich läuft die Pumpe jedoch nicht rund um die Uhr, sondern schaltet sich immer wieder an und ab, wodurch ein gewisses Maß an Reserve vorhanden ist. Zudem stehen Notstromaggregate zur Verfügung. Regenwasser sollte sowieso nicht eintreten, da es sich um einen reinen Schmutzwasserkanal handelt. Die Vertreter der Stadt appellierten an die Bevölkerung, die Rückstaueinrichtung, die laut Satzung jeder haben müsse, regelmäßig zu warten.
Auch Andreas Rödig sprach von „zwei neuralgischen Punkten”, an denen das Wasser bei Starkregen nicht abfließen könne. Die Vertreter der Stadt versprachen, diese Rückmeldung mitzunehmen und zu überprüfen.
Lkw verhindern Heimfahrt
Die Durchfahrt bei der Kompostieranlage hindert Erwin Spierer regelmäßig an einer zügigen Heimfahrt. Immer wieder würden dort Lkw parken. „Wer ist dafür zuständig?”, fragte er. Die Kompostieranlage ist in privater Hand, hieß es seitens der Stadt. Auch das Bankett sei dadurch total kaputt, fügte eine Zuhörerin an. Darauf folgte eine Diskussion, wo die Sattelzüge stattdessen hin könnten. „Ich verstehe die Lkw, aber ich möchte auch heimkommen – vielleicht kann man die Fahrer sensibilisieren”, gab Spierer zu bedenken.
Blitzer im Föhrenwinkel
Der Verkehr beschäftigte auch einen Anwohner aus dem Föhrenwinkel, der eine 30er-Zone vorschlug. „Die Leute fahren da viel zu schnell durch und ich habe noch nie einen Blitzer gesehen”, beklagte er. Bürgermeister Pötzsch erwiderte, dass im Föhrenwinkel sehr wohl schon geblitzt worden sei. „Aber nicht im Finkenweg”, kritisierte der Anwohner. „Ich schaue, dass wir auch dort mal einen Blitzer hinstellen, aber da fahren eigentlich nur Einheimische”, entgegnete Pötzsch.
Flimmernder Fernseher und mangelhafte Stromversorgung
Thomas Schmidhuber beklagte, dass die die Stromversorgung der Siedlung Ost in St. Erasmus dem Bedarf nicht gewachsen sei. „Liegt es an einem alten Trafo?”, wollte er wissen. Die Ursache sei ein bekanntes physikalisches Problem und liege nicht am Trafo, hieß es dazu. Derzeit warte man, bis ein weiteres Baugebiet ausgewiesen werde, um zu prüfen, wo man einen zweiten Trafo platzieren könne. Dass eine Lösung gefunden werden müsse, stand außer Frage.
„Auf meinem Fernseher sehe ich nur Flimmern und Streifen und wenn er wegen Regen ganz ausfällt, dauert es drei Tage, bis überhaupt wieder etwas läuft”, ärgerte sich Franz Müller aus Pürten. Im Saal bildete sich die Meinung heraus, dass Vodafone der schlechteste Anbieter sei und er sich wegen eines Wechsels informieren sollte.
Eine Frage zum Internetausbau hatte Andreas Rödig für Ebing: „Sind die Glasfaserleitungen schon drin?” Dazu gab es keine Auskunft, da es sich um einen Privatausbau handle, der Sache des Netzbetreibers sei. Da Ebing grundsätzlich als versorgt gelte, war diese Frage pauschal schwierig zu beantworten.


