Mehr Sicherheit, weniger Lärm
Runter vom Gas! – Wo Waldkraiburg die nächste Tempo-30-Zone einführt
Mehr Sicherheit, weniger Lärm: Die Stadt Waldkraiburg will in einem weiteren Baugebiet Tempo 30 einführen. Hier wird künftig der Verkehr ausgebremst.
Waldkraiburg – Akribisch aufgearbeitet hat die Stadt die Situation rund um Tempo 30 auf mehreren Seiten: rechtliche Grundlagen, die Art des Wohngebiets im gesamten, der detaillierte Blick auf die einzelnen Straßen, Verkehrsdichte, Geschwindigkeitsmessungen, Sicherheitsaspekte, aber auch die Abfrage der Anwohner, wie sie zu einer Tempo-30-Zone stehen.
Eine Arbeit, auf die die Stadt bereits bei früheren Beschlüssen zu Tempo-30 gesetzt hat. Weil sie eben so detailliert tatsächlich nötig ist. „Vieles wird gerichtlich angezweifelt, deshalb war es auch so ausführlich nötig“, hatte Bürgermeister Robert Pötzsch bei einem Tempo-30-Beschluss im Oktober erklärt.
In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses war die nächste 30er-Zone Thema. Eingeführt werden soll sie in der Westlichen Haidaer Straße, Böhmisch-Leipaer-Straße, Friedrich-Egermann-Weg und Leitmeritzer Weg. Hier hat sich nach Ansicht der Stadt die Verkehrssituation erheblich verschärft, insbesondere aufgrund der gestiegenen Einwohnerdichte. Deshalb gebe es „legitime Bedenken hinsichtlich der Sicherheit“.
Antrag als Initiative
Den Stein ins Rollen brachte der Antrag eines Anwohners, im Oktober vergangenen Jahres gab es eine Ortsbesichtigung. Von einer Tempo-30-Zone erhofft man sich in diesem Gebiet eine verkehrsberuhigende Wirkung und ein Mehr an Sicherheit für die Anwohner.
Um ein reines Wohngebiet handelt es sich dort nicht: „Es ist ein Mischgebiet mit einem größeren Anteil Wohnbebauung“, erklärte Bauamtsleiter Carsten Schwunck in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Gemeint sind damit der Leitmeritzer Weg und der Anfang der Böhmisch-Leipaer-Straße, wo unter anderem eine Kita, die Volkshochschule oder kleinere Betriebe angesiedelt sind. Der Einführung einer Tempo-30-Zone stehen sie aber nicht im Weg. „Es ist mit den Fachbehörden geklärt“, ergänzte Schwunck.
Die Akzeptanz der Anwohner ist jedenfalls vorhanden. Rund 26 Prozent der Anwohner beteiligten sich an einer Umfrage, 96 Prozent davon begrüßen eine Tempo-30-Zone. Ein klares Zeichen dafür, dass sich die Anwohner eine sichere und verkehrsberuhigte Umgebung wünschen. Lediglich drei Prozente lehnen Tempo 30 ab.
Akzeptanz unter den Anwohnern
Ein Vorgehen, das auch Karl-Heinz Stocker begrüßt. „Mich freut es, dass dort eine Tempo-30-Zone eingeführt werden soll. Die Bürgerbeteiligung zeigt, dass es dort auch eine Akzeptanz gibt.“
Eine Akzeptanz, die sich dann auch auf der Straße widerspiegeln sollte. Doch wie ist die aktuelle Situation? Die Stadt hatte zur besseren Beurteilung noch Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass sich bereits die Mehrheit der Fahrzeuge an Tempo 30 hält.
Akzeptanz bei den Anwohnern und auch die Zustimmung aus dem Stadtentwicklungsausschuss: Denn nach dem einstimmigen Beschluss kann die Verwaltung nun damit weitermachen, die erforderlichen Schritte einzuleiten und zeitnah eine Tempo-30-Zone in dem Baugebiet um die Westlichen Haidaer Straße, Böhmisch-Leipaer-Straße, den Friedrich-Egermann-Weg und Leitmeritzer Weg einzuführen.
