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Nach Monaten in Containern

„Tafel Mühldorf stark entlastet“: Zweigstelle erhält feste Heimat in Waldkraiburg

Die Zweigstelle der Tafel Mühldorf in Waldkraiburg schauen sich an Manfred Nutz (von links), Alexandra Kutschera und Detlef Künzel.
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Die Zweigstelle der Tafel Mühldorf in Waldkraiburg schauen sich Manfred Nutz (von links), Alexandra Kutschera und Detlef Künzel an.

Großer Bedarf, aber lange Wartelisten: Eine erste Entlastung für die Tafel Mühldorf brachte die Zweigstelle in Aschau-Werk. Die bekommt jetzt eine feste Heimat und soll Schritt für Schritt Anlaufstelle für neue Kunden werden.

Waldkraiburg – Noch ist im Eingangsbereich alles leer. Etwas weiter hinten in den großzügigen Räumen sind an einer Wand die ersten Kisten gestapelt. Sie sind voll mit Ölen, Kichererbsen, Milch, Gewürzen oder Getränken. Abgetrennt davon ist ein Extra-Raum, in dem die blauen Regale zwar schon aufgebaut, aber noch nicht eingeräumt sind. „Es ist richtig gut, ein richtig großes Lager“, freut sich Detlef Künzel, Leiter der Tafel Mühldorf, Tage vor der Eröffnung.

Zweigstelle wegen des massiv gestiegenen Bedarfs

Bereits in den nächsten Tagen werden sich die Regalfächer füllen, in knapp einer Woche startet die erste Ausgabe der neuen Zweigstelle der Tafel Mühldorf. Eine solche hatte sich in den vergangenen Monaten in Aschau-Werk etabliert, sie ist aufgrund des massiv gestiegenen Bedarfs nötig geworden. Detlef Künzel war schon länger auf der Suche nach einer Zweigstelle, in Aschau-Werk wurde er fündig. Von Alexandra Kutschera vom Aschauer Helferkreis kam der Vorschlag, aus der ehemaligen Kleiderkammer der Ukraine-Hilfe in Aschau-Werk eine neue Ausgabestelle der Tafel zu machen. Mitte Dezember vergangenen Jahres war es so weit.

Das Angebot kam zur richtigen Zeit, denn schon seit längerem konnte die Tafel Mühldorf keine neuen Kunden mehr aufnehmen. Über Manfred Nutz und die Aschauer Firma Nutz gab es nicht nur das Angebot, die Parkmöglichkeiten vor dem eigenen Gelände zu nutzen, sondern auch sechs zusammengeschobene blaue Container. Doch schnell war klar, dass man mehr Platz braucht, um mehr Leute versorgen zu können. Die Suche nach einem festen Standort ging weiter und ist jetzt in Waldkraiburg zu einem Ende gekommen.

Gemeinsam gehen Alexandra Kutschera, Detlef Künzel und Manfred Nutz durch die neuen Räume. Bis nächsten Dienstag (22. August) zieht die Ausgabestelle von Aschau nach Waldkraiburg um. „Die Einrichtung nehmen wir aus Aschau mit, aber wir brauchen ohnehin nicht viel Einrichtung“, erklärt Künzel.

Lange Wartelisten bei der Tafel

160 Haushalte versorgt die Tafel Mühldorf, mit der Zweigstelle in Aschau konnten weitere 50 hinzukommen. „Die Zweigstelle Aschau hat die Tafel Mühldorf stark entlastet“, fasst es Dieter Künzel zusammen. Mit der neuen Ausgabestelle geht er davon aus, dass Schritt für Schritt neue Bewerber aufgenommen werden können. Aktuell hat die Tafel Mühldorf lange Wartelisten. Auch in Aschau-Werk, obwohl es gar nicht so leicht ist, dort hinzukommen. „Die Not ist groß genug, um den Weg nach Aschau zu nehmen.“ Dort hatte man sich mit der Tafelöffnung an den Buslinien orientiert.

Das wird ab 22. August für die Kunden der Tafel deutlich einfacher: Die rund 400 Quadratmeter große Ausgabestelle liegt mitten im Waldkraiburger Stadtgebiet in der Berliner Straße und ist damit auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad bequem zu erreichen.

„Ich gehe davon aus, dass wir hier in Waldkraiburg die Größe von Mühldorf erreichen werden“, meint Dieter Künzel. Das soll und kann aber nicht von heute auf morgen passieren. Die Nachfrage ist zwar groß genug, aber für mehr Kunden braucht es mehr Ehrenamtliche und mehr Spenden. „Das Feedback der Geschäfte ist gut, schließlich wollen sie keine Lebensmittel wegwerfen.“ Längst hat sich eine Kooperation mit dem Putenschlachthof in Ampfing ergeben. „Seitdem können wir unseren Kunden fast immer Fleisch mit einpacken.“

Rund 35 bis 40 Helfer packen für die 50 registrierten Haushalte jede Woche 70 Kisten, deren Inhalt eine Woche reichen sollte. „Es ist ein riesiges Engagement“, sagt Alexandra Kutschera. Sie ist eine derjenigen, die aus der Ukraine-Hilfe heraus die Zweigstelle der Tafel Mühldorf mit aufgebaut hat. Für sie ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich aus dem Organisations-Team zurückzuziehen. Der Tafel bleibt sie aber weiterhin treu, nur eben im Hintergrund: „Um die Zweigstelle der Tafel auf sichere Beine zu stellen.“

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