Innkraftwerk Jettenbach-Aschau
Nach drei Jahren Bauzeit: 130 Meter lange Brücke über den Innkanal offiziell eingeweiht
Es war eine Großbaustelle, die die Nerven der Anwohner strapazierte: Fast drei Jahre dauerten die Arbeiten am Innkraftwerk Jettenbach-Aschau. Nun wurde die neue Brücke über den Innkanal eingeweiht. Und zwei Aschauer Ortsteile rücken näher zusammen.
Aschau am Inn – Gefühlt nur einen Steinwurf sind die Häuser in Klugham und Reit voneinander entfernt, getrennt aber von Inn und Innkanal. Wie weit diese Entfernung werden kann, zeigte sich während der Modernisierung des Innkraftwerks. Rund drei Jahre war hier Baustelle und die Dörfer rückten wegen der abgerissenen Brücke weit auseinander. Jetzt wurde die neue Brücke offiziell eingeweiht.
Es war eine Großbaustelle, die die Nerven der Anwohner in den vielen Monaten sicherlich strapaziert hat. Nicht nur die Arbeiten am neuen Innkraftwerk, anschließend wurde auch die Bahnunterführung bei Klugham erneuert. Die nächste größere Baustelle mit den nächsten Umleitungen. Jetzt aber ist alles neu, Brücke und Unterführung zu benutzen und endlich Zeit, die Verbindungen offiziell zu eröffnen.
100 Jahre altes Kraftwerk erneuert
„Es war eine lange Zeit für eine Großbaustelle“, sagte Aschaus Bürgermeister Christian Weyrich bei einem kleinen Festakt am Innkraftwerk. Nicht alles habe immer so geklappt wie gewollt, es kam zu Verzögerungen. „Es war eine zache Sache“, erinnerte sich Weyrich.
Fast drei Jahre dauerten die Renovierungsarbeiten an der 130 Meter langen Brücke: Die Pfeiler wurden erhöht und ein neuer Überbau errichtet, abschließend die Zufahrtsstraßen erneuert, damit Klugham und Reit wieder näher zusammenrücken. Nötig geworden waren die Arbeiten im Zuge der Erneuerung des 100 Jahren alten Kraftwerks Töging-Jettenbach.
Das Innkraftwerk ist ein Schritt, der Bayern bei der Wasserkraft nach vorne bringt, um unabhängiger von fossiler Energie zu werden. Im neuen Kraftwerk erzeugen drei Turbinen Strom für rund 200 000 Haushalte in Bayern. Eine Steigerung der installierten Kraftwerksleistung um rund 40 Prozent und eine Erhöhung der Jahresstromerzeugung um rund 25 Prozent.
Auch das Wehr bei Jettenbach wurde im Zuge dessen durch einen leistungsfähigeren Neubau ersetzt. Mit der damit verbundenen Erhöhung des Stauziels um 70 Zentimeter musste das Brückenbauwerk über den Innkanal auf die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. Ebenso wurde der Hochwasserschutz der Dämme Fraham und Jettenbach für ein tausendjähriges Hochwasserereignis ertüchtigt. Insgesamt investiert der Verbund rund 250 Millionen Euro in das Projekt.
Die nächste Baustelle lässt nicht lange auf sich warten
„Wichtige Infrastrukturprojekte“ nannte Weyrich die Maßnahmen am Inn und an der Bahnlinie. Das Kraftwerk, die Bahnlinie – diese beiden hätten Aschau erst zu dem gemacht, „was es heute ist“. Den Anwohner sprach er seinen Dank aus, die während der Bauzeit mit den Begleiterscheinungen einer Baustelle zu tun hatten. Lärm, Dreck und die Umleitungen: „Danke, dass ihr so gut mitgemacht habt.“ Die Zeit sei zwar jetzt vorbei, aber die nächste Baustelle lässt nicht lange auf sich warten. Denn Reit soll an die Kanalisation angeschlossen werden.
An die Anwohner richtete auch Tobias Heiserer, Werksgruppenleiter der Verbund Innkraftwerke, seinen Dank. „Die Belastung einer Baustelle mit Dreck, Lärm und den Veränderungen hat die Anwohner getroffen.“ Der Verbund sei während der Bauphase darum bemüht gewesen, dass die Baustelle „so verträglich wie möglich“ abläuft. Diese Baustelle mit Spezialtiefbauarbeiten sei harmonisch verlaufen. „Das passiert selten.“
Rund 60 Aschauerinnen und Aschauer feierten die offizielle Eröffnung, musikalisch umrahmt von der Aschauer Blaskapelle.
