Minimalbetrieb im Waldkraiburger Freibad
580.000 Euro Spenden fürs Waldbad: Knackt der Förderverein die Zielmarke?
Der Waldbad Förderverein sammelt fleißig Spenden für einen Minimalbetrieb des Freibads. Insgesamt braucht er 580.000 Euro. Schaffen die Ehrenamtlichen die Summe? Und wie stehen die Chancen auf die Öfffnung im Sommer?
Waldkraiburg – Spendenboxen bei Einzelhändlern, Plakate in der Stadt oder Aufrufe über soziale Medien – der Waldbad Förderverein zapft alle möglichen Kanäle an. Schließlich geht es um eine große Sache: Der Förderverein will das Waldbad in einem Minimalbetrieb wieder zum Laufen bringen.
Und investiert dazu einiges: Ein Konzept ist erstellt, es gibt regelmäßige Treffen eines Steuerkreises unter anderem mit Mitarbeitern der Stadtwerke, Termine mit Experten und Firmen vor Ort. „Für uns ist das Projekt gerade Lebensinhalt“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Martina Arnusch-Haselwarter.
Größte Herausforderung ist es, das nötige Geld aufzutreiben. Mit rund 580.000 Euro kalkuliert der Förderverein, um Sport- und Sprungbecken wieder in Betrieb zu nehmen und das Sprungbecken mittels hydraulischem Zwischenboden zu einem Nichtschwimmerbecken umfunktionieren zu können. Geld, das der Förderverein über Spenden reinholen will. Die Stadt hatte es nämlich von Beginn an ausgeschlossen, sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen. Kein Geld, die Begründung.
Komplette Finanzierung war die Bedingung
Wie viel Geld hat der Förderverein bislang aufgetrieben? „Aktuell fehlen noch 182.000 Euro“, erklärt Kai Röpke. Mit diesem Spendenstand könnte der Betrieb eigentlich noch nicht ermöglicht werden, weil die Stadt eine komplette Finanzierung zur Bedingung gemacht hatte. Aber er und seine Frau Gabriele schieben die eigentliche und gute Nachricht gleich hinterher: „Es wird heuer definitiv geöffnet.“
Denn für die Differenz zwischen den Spenden und dem benötigten Geld haben mehrere Privat-Personen eine Ausfall-Bürgschaft zugesichert. Damit steht den weiteren Planungen, den ersten Bestellungen und Arbeiten im Waldbad nichts mehr im Weg. „Es laufen noch weitere Gespräche wegen Spenden, und wir versuchen weiterhin, über Spendenboxen oder Plakate auf unsere Aktion aufmerksam zu machen“, sagt Martina Arnusch-Haselwarter. Im März gibt es bei „Alexandras Trainingsplatzl“ einen Spendenmarathon zugunsten des Waldbads, eine Spenden-Yoga-Stunde ist für Februar mit „evenflow“ geplant. Angedacht ist auch, dass Firmen im Waldbad Werbeflächen auf den Absperrungen anmieten können.
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir es geschafft haben, dass wir loslegen können“, fährt sie fort. Dazu haben die Ehrenamtlichen eine „wahnsinnige Arbeit“ geleistet. Der Förderverein ist aber weiterhin auf Unterstützung angewiesen: „Helfer sind dringend gesucht für unterschiedliche Arbeiten“, sagt Gabriele Röpke. Für die Grundreinigung, zum Rasenmähen, zum Säubern der Gebäude und Becken oder zum Fliesenlegen. „Wir brauchen jede Menge Leute und wir wollen baldmöglichst beginnen“, fährt sie fort. Bei den Planungen oder Fragen in technischen Dingen setzt der Förderverein auf Fachleute, um „auf der sicheren Seite zu sein“.
Grundreinigung braucht Zeit
Los gehen soll es mit einer ersten Grundreinigung der Becken und des Geländes. „Das wird dauern, weil es gibt einiges zum Wegräumen.“ In mehreren Schritten sollen die Becken gereinigt, kaputte Fliesen ausgetauscht werden. Sanitärräume, Duschen und Umkleiden, die Liegewiese und der Spielplatz – alles soll nach zwei Jahren wieder auf Vordermann gebracht werden.
„Ziel bleibt es, dass wir im Mai das Waldbad öffnen. Das ist eine sportliche Herausforderung, weil alles ehrenamtlich passiert. Aber das Waldbad ist wichtig für Waldkraiburg als sozialer Treffpunkt“, sagt Gabriele Röpke. Wenn es die Witterung zulässt, könnten Anfang Februar die ersten Arbeiten starten.
Viel Unterstützung aus der Bevölkerung
Über die Eröffnung des Waldbads hinaus plant der Förderverein einen Schritt weiter. Mit Kinderturnen, Aquagymnastik, möglicherweise sogar einem Angebot für Frühschwimmen und unterschiedlichen Veranstaltungen gibt es einige Ideen, den Besuch im Waldbad attraktiv zu gestalten. Denn auch darum geht: Dass viele Besucher ins Freibad kommen, obwohl nur zwei Becken in Betrieb sind. Dazu rührt man bei Unternehmen die Werbetrommel für Dauerkarten, die sie im Rahmen der Gesundheitsvorsorge an ihre Mitarbeiter ausgeben können.
Was die Ehrenamtlichen vom Förderverein anspornt, ist die große Unterstützung aus der Bevölkerung. „Wir bekommen viele Nachrichten und es gab von keinem Geschäft eine Absage, dass wir eine Spendenbox aufstellen dürfen. Jeder macht mit und man sieht, wie sich die Leute freuen“, sagt Martina Arnusch-Haselwarter.
Wer den Waldbad Förderverein als Helfer oder Sponsor unterstützen will, findet unter waldbad-waldkraiburg.de alle wichtigen Informationen.