Stadt übernimmt die Verantwortung
Waldkraiburg: Gibt die Waldburgia beim Faschingszug die Fäden aus der Hand?
Bislang trat die Faschingsgesellschaft Waldburgia als Veranstalter des Waldkraiburger Faschingszugs auf. Diese Aufgabe übernimmt jetzt die Stadt Waldkraiburg. Geht es nur um die Haftung oder gibt der Verein wichtige Fäden aus der Hand?
Waldkraiburg – Spätestens mit dem Inthronisationsball der Faschingsgesellschaft Waldburgia nimmt der Fasching in der Stadt so richtig an Fahrt auf. Bis zum Faschingsdienstag jagt eine Veranstaltung die nächste, größter Höhepunkt wird wie immer der Faschingszug sein, der heuer am Samstag, 1. März, stattfindet.
Für die Besucher bleibt beim Faschingszug alles beim Alten, doch hinter den Kulissen hat sich etwas geändert. Als Veranstalter trat über Jahre hinweg die Faschingsgesellschaft auf, mit allen Aufgaben und Pflichten, finanziell unterstützt von der Stadt. Viel zu tun für den Verein, zumal die Auflagen rund um den Faschingszug immer mehr und immer anstrengender geworden sind. „Die Verantwortung für den Umzug habe ich jahrelang alleine getragen, das war schon heftig“, sagte Charly Salinger voriges Jahr, als er sich nach zwölf Jahren als Waldburgia-Präsident nicht mehr zur Wahl gestellt hatte.
Verantwortlichkeiten neu definiert
Eine große Verantwortung, weshalb er auch noch das Gespräch mit der Stadt suchen wollte. Das ist auch passiert, denn mit dem Wechsel in der Vorstandschaft mussten die Verantwortlichkeiten für den Faschingszug neu definiert werden.
„Der Faschingszug ist ein Besuchermagnet“, erklärte im Kultur- und Sportausschuss Alexandra Lausmann, Leiterin der Allgemeinen Kulturverwaltung. Künftig tritt nun die Stadt Waldkraiburg als Veranstalter auf, die Faschingsgesellschaft bleibt als „Ausrichtungshelfer“ mit im Boot. „Stadt und Verein werden den Umzug gemeinsam organisieren“, erklärte sie in der Sitzung.
Ein Lob gab es auch von Karin Bressel (UWG): „Es ist eine prima Sache, die Waldburgia stellt mit dem Faschingszug was auf die Beine, das den Leuten Spaß macht.“ Dass die Stadt nun eingebunden ist und damit die Verantwortung übernimmt, begrüßte sie.
Für Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) war klar: „Ich bin froh, dass es weitergeht, dass die Organisation des Faschingszugs auf soliden Beinen bleibt.“ Das Engagement und die Verantwortung, die der Verein übernommen hat, weiß Pötzsch zu schätzen. „Der Verein hatte große Haftung übernommen. Das hat auch Begleiterscheinungen und das können wir dem Verein so nicht übergeben, der mit der Organisation hoch in der Verantwortung stand.“
Organisation und Planung weiter in Hand der Waldburgia
Der Grund, weshalb eine neue Regelung für den Verein so wichtig war. „Es hat mehrere Gespräche gegeben. Das war auch wichtig, denn ansonsten hätte ich nicht den Vorsitz der Waldburgia übernommen“, erklärt Astrid Legler, die neue Waldburgia-Präsidentin. Mit der Stadt sei man auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, ein Vertrag mittlerweile unterzeichnet.
Die Stadt übernimmt damit die Haftung. Organisation und Planung bleiben weiterhin in Hand der Waldburgia. In die hatte sich schon in den vergangenen Jahren Astrid Legler eingebracht. „Seit Jahren bin ich schon mit dabei und es ist der Wahnsinn, dass die Haftung auf einer Person, auf dem Verein lag“, sagt die Vorsitzende.
Sicherheitsmaßnahmen und eine Unterweisung der Teilnehmer haben für den Verein oberste Priorität, aber nicht alle Eventualitäten sind kontrollierbar: „Wir haben es nicht in der Hand, wenn zum Beispiel Kinder dann doch unter der Absperrung durchkrabbeln, um die Süßigkeiten aufzuheben“, erklärt Astrid Legler. Oder dass sich die Teilnehmer des Zugs tatsächlich an alle Vereinbarungen halten. „Für die Teilnehmer gibt es eine Unterweisung auf zwei DIN-A4-Seiten. Auch die Wagen werden vor dem Zug kontrolliert, was dort gelagert wird. „Wir können alles bestmöglich absichern, damit nichts passieren. Aber wir müssen dabei auch an die Vernunft der Teilnehmer und Besucher appellieren.“ Nur so lassen sich Zwischenfälle bestmöglich vermeiden.