Spielplätze, Skater- und Streetball-Anlagen
223.500 Euro für Kinder und Jugendliche: Was macht Waldkraiburg mit dem Geld?
Auf dem einen braucht es neue Spielgeräte, auf dem anderen reichen Reparaturen: 223.500 Euro will die Stadt nächstes Jahr für ihre Kinder und Jugendlichen ausgeben. Das ist geplant.
Waldkraiburg – So wenige Spielplätze sind es gar nicht, die über das Stadtgebiet verteilt sind. 18 Spielplätze, dazu noch die große Megakiss-Anlage, acht Bolzplätze, ein Fußball-Minispielfeld sowie die Skater- und Streetball-Anlage auf dem Festplatz. Anlagen, die über das Jahr verteilt aber auch unterhalten werden müssen. Und das kostet Geld.
192.000 Euro hatte die Stadt für 2023 eingeplant, für 2024 sollen es 223.500 Euro sein. Doch wie viel wird davon für den Unterhalt der Anlagen benötigt? Wie viel Geld bleibt für neue Spielgeräte? „Es ist generell ein Unterhalts-Programm“, fasst es kurz Bauamtsleiter Carsten Schwunck zusammen. Denn Erneuerungen und Verbesserungen auf den 18 Plätzen soll es nächstes Jahr nicht geben. 162.700 Euro entfallen allein auf den Unterhalt, 5.000 Euro sind geplant, um Anlagenteile zu erneuern, für 5.800 Euro sollen Spielgeräte erneuert werden.
Liste für Ersatzgeräte
Viel lässt die Haushaltslage nicht zu, für die meisten Plätze heißt es 2024: Keine Maßnahmen geplant. Stattdessen werden in der Regel nur allgemeine Reparaturen durchgeführt. Lang ist die Liste für Ersatzgeräte nicht: Für den Bolzplatz im Föhrenwinkel ist ein neuer Basketball-Korb angedacht, auf dem Spielplatz in St. Erasmus ist ein Ersatz für eine Federwippe geplant, am Spielplatz im Ostpark soll die Seilbahn neu eingefasst werden. Erst in den Folgejahren stehen auf unterschiedlichen Spielplätzen größere Ersatz-Beschaffungen auf dem Plan. Auf den Spielplätzen in Pürten und Niederndorf sollen die Spielgeräte erweitert werden, eine Kletter-Spielanlage steht im Haidaer Park zur Diskussion oder für den Westpark Spielgeräte zum Balancieren.
Doch 2024 wird nicht investiert, sondern reagiert. „Kaputte Geräte werden ersetzt, wenn der jeweilige Spielplatz geeignet ist“, erklärte Schwunck. Denn die Überlegung ist, nicht mehr frequentierte Spielplätze stufenweise zurückzubauen. Der Spielplatz in Niederndorf Nord könnte einer sein, auf dem die Stadt kaputte Spielgeräte nicht mehr ersetzt, sondern den Platz langsam auslaufen lässt. „Wir werden diesen Spielplatz nicht abbauen, aber dort auch nicht mehr investieren“, sagte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG). Auch Schwunck bestätigte, dass dieser Platz von Kindern „nicht so frequentiert“ wird. Sollte sich die bauliche Entwicklung in Niederndorf ändern, sei auf jeden Fall an dortiger Stelle ein Spielplatz vorgesehen.
Ein Umstand, den Charlotte Konrad (CSU) kritisch sah: „Wenn dort kaum noch Spielgeräte stehen, dann wird der nicht mehr genutzt. Kinder gibt es jedenfalls genügend in Niederndorf.“ Nach Aussage von Pötzsch bewerte die Stadt die Spielplätze danach, wo es sinnhaft sei. Aber: „Anregungen nehmen wir gerne an.“
Spielgeräte vorübergehend an anderer Stelle
Eine Anregung lieferte Charlotte Konrad selbst noch: „Die Spielgeräte der Kita am Kalander könnten doch vorübergehend an anderer Stelle aufgebaut werden.“ Das wird sich aber nicht mehr lohnen. „Die sind geplant für die Kita Farbenfroh auf dem Peters-Gelände. Dann müssen wir dort keine neuen Geräte anschaffen“, erklärte Pötzsch.
Wie steht es um die Sicherheit auf den Spielplätzen? „Viele Plätze sind von Bäumen umgeben. Gibt es die Gefahr umstürzender Bäume?“, wollte Richard Fischer (SPD) wissen. Dies gehört laut Pötzsch zu den Kontrollen an den Spielplätzen dazu. „Zweimal im Jahr werden die Bäume kontrolliert. Einen Unfall hat es bislang zwar nicht gegeben, aber es lässt sich nicht ausschließen, dass etwas passiert“, erklärte Schwunck.
Auch Schäden an Geräten werden sehr genau begutachtet, um Unfälle auszuschließen. „Wir sind hier sehr gut aufgestellt“, fuhr er fort.
Pläne für Skateranlage
Schon länger zurückgestellt ist der Skaterplatz auf dem Festplatz, dort sind bis 2025 keine Maßnahmen durchzuführen. Jugendliche hatten vor einigen Jahren die Initiative ergreifen und waren bei der Stadt vorstellig geworden. Weil die Anlage marode sei, weil Betonplatten und Asphalt unterschiedlich beschaffen und stark abgenutzt seien und weil es keine Beleuchtung gibt. Doch die Pläne für die Skateranlage wurden 2021 zurückgestellt, weil die Kosten bis 2024 in der Finanzplanung nicht zu veranschlagen seien.
Für nächstes Jahr sind für den Skaterplatz 50.000 Euro Planungskosten einkalkuliert. Denkbar wäre ein Umbau der gesamten Anlage mit portablen Geräten, die bestehenden mobilen Geräte könnten weiter genutzt werden. Erst für 2026 ist der Umbau beziehungsweise die Neuplanung des Skaterplatzes mit 200.000 Euro veranschlagt.
Ohne weitere Diskussionen stimmte der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig dem Spielplatz-Programm für 2024 zu.
Behindertengerechte Anlage
Behindertenbeauftragte Stephanie Pollmann hat es eingebracht: Der Wunsch nach einem Spielgerät, das auch Menschen mit Handicap nutzen können. Vorstellbar sei ein Karusell, das sich sogar mit einem Rollstuhl nutzen lässt. Die Stadtbau, die sich um den Unterhalt der Spielplätze kümmert, hat erste Angebote eingholt. Mit Kosten zwischen 30.000 und 40.000 Euro ist zu rechnen, je nach Ausführung. Einen geeigneten Stellplatz gibt es allerdings noch nicht.