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Herausforderung für Waldkraiburgs Einzelhandel

„Erst mal in Waldkraiburg schau‘n“: 12 Jahre war Willi Engelmann Stimme der Aktionsgemeinschaft

Willi Engelmann
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Zwölf Jahre war er Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk Waldkraiburg: Willi Engelmann.

Als Vorsitzender prägte Willi Engelmann über zwölf Jahre die Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk Waldkraiburg. Mit klaren Worten setzte er sich für die Interessen der Händler ein – und stemmte sich gegen den Wandel durch den Online-Handel.

Waldkraiburg – Wenn es um den Einzelhandel geht, hatte Willi Engelmann immer klare Worte. Eine Stimme für den Einzelhandel, die aber auch mahnend sein konnte. Dann, wenn die Stimmung unter den Einzelhändlern zu sehr ins Negative kippte. Willi Engelmann fand in seinem Amt als Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk immer deutliche Worte, war eine treibende Kraft.

Zwölf Jahre war er Vorsitzender, legte vor zwei Jahren sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Jetzt ist auch das Aus der Aktionsgemeinschaft beschlossene Sache. „Mir war es immer wichtig, Waldkraiburg voranzubringen, den Einzelhandel zu stärken“, sagt Willi Engelmann. Eine Stärkung, für die er auf unterschiedliche Weise gekämpft hat – und auch Rückschläge einstecken musste.

So war es eine seiner ersten Idee nach Amtsantritt, die Nachbargemeinden nach Waldkraiburg einzuladen. Aus Aschau, Gars und Ampfing wurden Interessierte und die Bürgermeister eingeladen, um ihnen die Stadt zu zeigen. Doch trotz Blasmusik, Bewirtung und schönem Wetter war der Erfolg nur mäßig. Die Frage nach dem „Warum“ trieb den damaligen Vorsitzenden oft um, doch unterkriegen lassen wollte er sich davon nicht.

Einsatz für einen starken Einzelhandel in der Stadt

„Wir haben während meiner Amtszeit viele tolle Sachen gemacht“, erinnert sich Engelmann. Wie zum Beispiel die Blech-Nächte, bei denen Blaskapellen in der Stadtmitte spielten und die Waldkraiburger wie in einer italienischen Nacht durch die Stadt flanieren konnten. Oder dann gab es das „Frühstück mit Elefanten“, bei dem Engelmann die Tiere eines in Waldkraiburg gastierenden Zirkus mit Kohlköpfen füttern durfte. Als Tierfreund setzte er sich für den Neubau des Tierheims ein, initiierte mit der Aktionsgemeinschaft das Notinsel-Projekt, setzte sich für eine neue Weihnachtsbeleuchtung ein oder startete eine Unterschriften-Liste, damit die Autobahn-Ausfahrt der A94 den Namen „Waldkraiburg“ trägt.

Egal, ob verkaufsoffene Sonntage oder ein besonderes Event – für Willi Engelmann ging es immer um einen starken Einzelhandel in Waldkraiburg. Ihn trieb nämlich eine Sorge ganz besonders um: der zunehmende Online-Handel und die schwierige Suche nach Geschäftsnachfolgern. Deshalb auch die Initiative „Erst mal in Waldkraiburg schau‘n“, für die Künstler Gernot Sorgner extra ein Logo entwarf. „Es sind in den vergangenen Jahren immer weniger inhabergeführte Geschäfte geworden in der Stadt“, blickt der Apotheker in die Stadtmitte. Dies mitzuerleben ist für ihn „sehr schmerzlich“ gewesen. Dass es noch ein paar Einzelhändler gebe, darüber müsse man froh sein.

Das Aus der Aktionsgemeinschaft ist beschlossene Sache, unter dem Dach des Gewerbeverbands soll es weitergehen. Dass die Aktionsgemeinschaft in anderer Form, mit neuer Besetzung eine Zukunft hat, stimmt ihn zuversichtlich. Neue Pläne für die verkaufsoffenen Sonntage liegen bereits in der Schublade, Martinssonntag und die große Autoschau werden bleiben. „Die Idee dazu hatte mein Vorgänger Adi Schäftlmeier eingeführt und das war schon immer ein großer Anziehungspunkt“, erklärt Engelmann.

Ein Selbstläufer, der zu Waldkraiburg gehört, aber nicht so ohne weiteres zu organisieren ist. Denn für jeden verkaufsoffenen Sonntag braucht es ein „Event mit überörtlicher Bedeutung“, das die Leute in die Stadt zieht. „Es ist nicht zu machen, sonntags ohne eine besondere Aktion die Geschäfte zu öffnen“, sagt Engelmann. Dass nur in einem bestimmten Umgriff der Stadtmitte geöffnet werden dürfe, schränke die Attraktivität eines verkaufsoffenen Sonntags unnötig ein.

Schwierige Suche nach Geschäftsnachfolgern

Einschränkungen, die es seiner Meinung nach nicht geben sollte: „Der Internet-Handel hat auch nicht geschlossen.“ Es war immer die Sorge um den Einzelhandel und die schwierige Suche nach Geschäftsnachfolgern, die Willi Engelmann während seiner Zeit als Vorsitzender umtrieb. Vor zwei Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. „Mit Adi Schäftlmaier hatte ich einen sehr verlässlichen Stellvertreter. Wäre ich nicht krank geworden, hätte ich weitergemacht“, sagt er.

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