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Bürgerbegehren angestrebt

Mobilfunk ja, aber anders: Protest gegen Unterreiter Masten geht in die nächste Runde

Zahlreiche Gäste fanden sich vor kurzem in Wang ein, um ihren Unmut über die geplanten Mobilfunkmasten kundzutun.
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Zahlreiche Gäste fanden sich vor kurzem in Wang ein, um ihren Unmut über die geplanten Mobilfunkmasten kundzutun.

Unterreit plant zwei Mobilfunkmasten - mitten im Ort. Es regt sich Protest. Bei einer Informationsveranstaltung zeigte sich deutlich der Unmut zahlreicher Bürger.

Unterreit/Wang – Mobilfunk ja, aber nicht so. Das war zusammengefasst das Ergebnis einer Informationsveranstaltung auf dem Wanger Bäckerberg in der Gemeinde Unterreit. Fast 70 Besucher begrüßten die Initiatoren Markus Sewald und Suza Ramsauer-Sewald. Konkret geht es um zwei geplante Mobilfunkmasten auf den beiden Feuerwehrgebäuden in Wang und in Unterreit nahe des Kindergartens. Stellung nahm die Gemeinde durch Bürgermeister Christian Seidl.

Der Mast sei zu nah an den Wohngebäuden und verschandele die Ansicht, erklärte Suza Ramsauer-Sewald, zudem sei der alleine für Kunden der Telekom, andere hätten damit immer noch keine Verbesserung. Außerdem sei der Empfang hier gut, es sei gar keine Ertüchtigung erforderlich. In jedem Haus, führte sie weiter aus, gebe es eine Strahlenbelastung, doch auf die habe jeder Einfluss, indem er Geräte abschalte. Bei einem Funkmast sei das nicht möglich. Festgelegten Grenzwerten sei ihrer Meinung nach nur bedingt zu vertrauen, und andere Redner ergänzten, dass wirtschaftliche Interessen dahinter stünden. Vor allem der neue Standard 5G würde andernorts als gefährlich von der Strahlungsenergie und der Möglichkeit zur Überwachung eingestuft.

Forderung nach „besserem Standort“

Markus Sewald hielt fest, dass man „den Mobilfunkausbau nicht stoppen” wolle, allerdings stellte er die Frage, ob solche Sendeanlagen in den Ortschaften überhaupt erforderlich seien. Zudem seien damit weitere Masten anderer Anbieter absehbar. Daher gelte es, „einen besseren Standort für die Mobilfunkmasten zu suchen”, da möchte er mithelfen. Das sei mit einem Bürgerbegehren zu erreichen, das zehn Prozent der Wahlberechtigten, also etwas 130 Personen, unterschreiben müssen, um zumindest eine Abstimmung durchzuführen.

Bürgermeister Christian Seidl (links) stand dem Initiator der Veranstaltung Markus Sewald Rede und Antwort.

Bürgermeister Christian Seidl verteidigte das Vorgehen der Gemeinde, die Mobilfunkmasten seien mehrmals im Gemeinderat und in Bürgerversammlungen bekannt waren. Man sei selber auf die Telekom zugegangen. „Es war ein dreiviertel Jahr Zeit, darüber zu reden, schade”, meinte er, denn nun seien die Verträge mit der „Deutschen Funkmast AG” unterschrieben und es bedeute Schwierigkeiten, da wieder herauszukommen. Der Gemeinderat hatte die Absicht, die Versorgung zu verbessern, auch aufgrund eines Unfalls, bei dem kein Mobilfunknetz zur Verfügung stand. Hier musste Seidl sich von einem Besucher sagen lassen, dass ein Notruf „immer geht, auch ohne Mobilfunk” und dass er „keine Ahnung habe”.

Andere Redebeiträge teilweise mit technischen Details waren gemäßigter, wenn viele auch dem neuen 5G-Standard aufgrund der wesentlich höheren Sendeenergie kritisch gegenüberstanden. Es sei wichtig sich damit auseinanderzusetzen, meinten mehrere Redner. Begrüßt wurde grundsätzlich die Möglichkeit, sich überhaupt auszutauschen, denn abweichende Meinungen hätten es derzeit schwer. Ein Redner sah das mit der möglichen Überwachung durch leistungsfähigere Netze wenig dramatisch: „Wir sind doch schon überall überwacht, außerdem haben wir doch nichts zu verbergen.” Dem stimmten nicht alle zu. Geplant sei allerdings der 4G-Standard, erklärte der Bürgermeister. Trotzdem: „Wir sind nicht dagegen, sondern wollen das anders”, hielt etwa Alex Wimmer unter Beifall fest.

Am 14. Juli sollen die Unterschriften für das Bürgerbegehren an die Gemeinde übergeben werden, damit zur Landtagswahl am 8. Oktober gleichzeitig darüber abgestimmt werden kann. Wer sich noch eintragen möchte, kann das in Einharting beim Kaufwerk tun oder wendet sich an Markus Sewald unter 08073/9299.

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