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Bürgerbegehren angestrebt

„Ortsbild wird verschandelt“: Unterreiter protestieren gegen geplante Funkmasten

Suza Ramsauer-Sewald und Markus Sewald vor ihrer idyllischen Heimat Wang. Die Schönheit des Ortes sehen sie bedroht, denn auf das Feuerwehrhaus (links im Bild) soll ein Mobilfunkmast gebaut werden.
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Suza Ramsauer-Sewald und Markus Sewald vor ihrer idyllischen Heimat Wang. Die Schönheit des Ortes sehen sie bedroht, denn auf das Feuerwehrhaus (links im Bild) soll ein Mobilfunkmast gebaut werden.

Das Handynetz in Unterreit soll besser werden. Dafür will die Gemeinde zwei Funkmasten errichten lassen. Doch jetzt rührt sich Protest unter den Anwohnern. Es droht ein Bürgerbegehren.

Unterreit/Wang – Feuerwehrhaus, Maibaum, Kirche: Eine richtige oberbayerische Idylle ist in Wang, Ortsteil von Unterreit, zu finden. Dieser Meinung sind zumindest die Nachbarn Suza Ramsauer-Sewald und Markus Sewald. „Oft kommen Radfahrer hier hoch und fotografieren sich vor der Kirche“, erzählt Ramsauer-Sewald. „Es ist einfach schön bei uns.“ Doch diese Schönheit droht nun verschandelt zu werden, davon sind die beiden überzeugt. Denn die Gemeinde Unterreit plant, zwei Funkmasten zu bauen. Ein acht bis zehn Meter hoher Mast soll am Bauhof, neben dem Kindergarten, im Hauptort und einer, etwa sechs Meter hoch, auf dem Feuerwehrhaus in Wang entstehen. Für das Ehepaar Sewald ein Unding.

„Ich verstehe ja, dass jeder ein Interesse an einem guten Handynetz hat“, erklärt Sewald, deshalb habe er auch grundsätzlich nichts gegen einen Funkmasten. „Aber mitten im Ort?“, fragt er. Keine andere Gemeinde stelle sich solche riesigen Masten mitten in den Ort. Vor allem wenn es noch andere Möglichkeiten, wie die umgrenzenden Hügel gebe. „Das wäre schlicht die einfachste und günstigste Lösung“, meint Sewald. „Und das stört mich.“

Und dann wäre noch die Sorge um die Strahlenbelastung. „Wir sind keine Freaks, die hier mit Strahlenabwehr und diesem Kram argumentieren“, betont Ramsauer-Sewald, aber Sorgen mache sie sich schon. „Solange es nicht erwiesen ist, dass es kein Risiko gibt, sollten wir vorsichtig sein“, findet sie. „Und wir haben die Möglichkeit, das Risiko zu minimieren. Die Masten müssen nicht direkt neben den Häusern stehen.“

Ihren Unmut hätten sie bereits in der Gemeinde kundgetan, erzählt das Ehepaar weiter. „Dort hieß es, die Verträge sind unterschrieben. Es ist zu spät“, erzählt Sewald. Doch die Sewalds sind anderer Meinung. „Es ist nie zu spät.“ Gemeinsam haben sie deshalb vor, ein Bürgerbegehren zu starten, mit dem Ziel einen Bürgerentscheid zu erwirken. Am Mittwoch, 5. Juli, um 19.30 Uhr ist dafür eine erste Informationsveranstaltung am Kirchplatz in Wang geplant. Wie viele kommen werden, die Sewalds, haben keine Ahnung. Aber sie hoffen auf viele, denn über hundert Unterschriften müssen sie sammeln, um das Bürgerbegehren durchzubekommen.

Das sagt der Bürgermeister

Auf Anfrage zeigt Unterreits Bürgermeister Christian Seidl durchaus Verständnis für die Sorgen der Sewalds, erklärt aber auch: „So etwas ist immer zweischneidig.“ Denn es gebe viele Gemeindebürger, die sich einen besseren Handyempfang wünschen, viele hätten deshalb schon neue Funkmasten eingefordert. Nach wie vor sei er überzeugt, dass die beiden Standorte am Bauhof und auf dem Wanger Feuerwehrhaus die beste Lösung für dieses Problem seien. „Wir sind einfach eine sehr langgezogene Flächengemeinde, es nützt nichts, die Funkmasten weit weg zu stellen, dann haben wieder Teile vom Ort kein Netz.“ Zumal der Dorfplatz in Wang auf der höchsten Stelle in der Umgebung liege und sich deshalb schlichtweg als Platz für einen Funkmast anbiete.

Trotzdem habe sich der Gemeinderat natürlich Gedanken über Strahlen gemacht. „Bei der Beratung mit der Telekom hieß es, dass es besser ist, wenn die Masten dichter aneinander stehen, sie müssen dann nicht so stark funken.“ Unter anderem deshalb habe man sich für die beiden Standorte entschieden.

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