Antrag entzündet Debatte
Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen: So ringt Unterreit um einen Kompromiss
Ob Freiflächen-Photovoltaikanlage oder privilegierte „Agri-PV“ – manche stehen den Solarmodulen „auf der grünen Wiese“ skeptisch gegenüber. Unterreit ringt jetzt um einen Kompromiss. Es geht um einen Antrag für eine PV-Freiflächenanlage bei Bach.
Unterreit – Ob konventionelle Freiflächen-Photovoltaikanlage oder privilegierte „Agri-PV“ – manche stehen den Solarmodulen „auf der grünen Wiese“ offenkundig eher skeptisch gegenüber oder würden sie zumindest lieber auf Dächern sehen. Das konnte man auch der längeren Diskussion im Unterreiter Gemeinderat entnehmen, die sich an der neuerlichen Behandlung des Antrags auf Bauleitplanung für eine PV-Freiflächenanlage bei Bach entzündete.
Antrag aus dem Jahr 2022 abgelehnt
Der ursprüngliche Antrag datiert schon aus dem Jahr 2022, war damals aber abgelehnt worden, da man die Anlage für überdimensioniert hielt. Daraufhin hatte das beauftragte Planungsbüro vor einem Jahr ein verkleinertes Projekt vorgestellt, das grundsätzlich auf Zustimmung des Gemeinderats gestoßen war, sodass die Firma nun insofern eine konkretisierte Planung vorlegte. Sie schlug drei Varianten vor, die sich in der Größe eines der Teilbereiche und damit im Abstand zur bestehenden Bebauung unterscheiden.
Das Gremium hatte nun darüber zu befinden, ob und mit welcher Variante weiter geplant werden soll, wobei manche Gemeinderäte eine gewisse generelle Abneigung gegen PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen deutlich machten. Den Skeptikern wurde jedoch entgegengehalten, dass im konkreten Fall die Betreiber den Wünschen des Gemeinderats entgegengekommen seien, eine vernünftige Kompromisslösung erarbeitet hätten und nun nach weiterer Detailplanung auch noch Varianten zur Entscheidung vorlegen würden.
Daher sei es kein akzeptabler Umgang, wenn der Gemeinderat nun noch einmal eine andere Lösung fordern oder sich gar gegen das Projekt aussprechen würde. Zudem könne man im Zuge des Genehmigungsverfahrens eine Bürgerbeteiligung an der Anlage ermöglichen, die „Energie für uns alle produzieren“ werde. Auch mit Gewerbesteuereinnahmen sei zu rechnen, und die Gemeinde könne mit 0,2 Cent pro erzeugte Kilowattstunde an den Einnahmen beteiligt werden.
Anfangsphase des Projekts
„Allein das wären überschlagsmäßig bis zu 6000 Euro im Jahr, für die man absolut nichts tun muss“, so Gemeinderat Binsteiner (FW Stadl). Daniela Fischer vom Bauamt unterstrich, dass man sich mit einer Bauleitplanung noch in der Anfangsphase des Projekts befinde. Wenn das Planungsbüro nach der Entscheidung des Gemeinderats die entsprechende Variante fertig ausarbeiten würde, könnte mit dieser im Sinne der „frühzeitigen Beteiligung“ die erste öffentliche Auslegung der Pläne erfolgen. Dann ließe sich das Vorhaben auf der Grundlage der eingehenden Reaktionen weiterentwickeln, wobei ein solches Projekt ohnehin an die einschlägigen baurechtlichen Vorgaben gebunden sei beziehungsweise auf dieser Grundlage entsprechende weitere Auflagen gemacht werden könnten.
Schließlich sprach sich der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen mehrheitlich für die Weiterverfolgung der Variante 2 als gutem Kompromiss hinsichtlich des Abstands zur Bebauung einerseits und der Anlagengröße andererseits aus.
