Ermittlungen gegen Eigentümer der Firma Wurzer
Strafbefehl wegen illegaler Müll-Geschäfte - Was das für den Landkreis Mühldorf bedeutet
Gegen einen Inhaber der Firma Wurzer wird ermittelt: wegen mutmaßlicher Machenschaften mit illegalen Müllgeschäften. Der Landkreis Mühldorf arbeitet bei der Entsorgung von Grüngut mit dem Unternehmen zusammen. Haben die Ermittlungen nun Auswirkungen auf die Zusammenarbeit?
Mühldorf - Seit 2013 arbeitet die Firma Wurzer Umwelt GmbH im Auftrag des Landkreises. In Waldkraiburg-Wörth betreibt die Firma die Grüngut-Sammelstelle. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und der Firma Wurzer umfasst das Sammeln, Transportieren und Entsorgen von Grüngut“, erklärt dazu Landratsamtssprecher Wolfgang Haserer auf Anfrage.
Wurzer führt im Landkreis auch die Sammlung von Leichtverpackungen, besser bekannt als „Gelber Sack“ durch, ohne aber eine Geschäftsbeziehung zum Landkreis zu haben. „Hier besteht kein direktes Vertragsverhältnis mit dem Landkreis, da der Entsorger durch die Dualen Systeme Deutschlands beauftragt wurde.“
Die Staatsanwaltschaft Erding hat, wie jetzt bekannt wurde, im November gegen einen Eigentümer der Firma, der nach Informationen des Münchner Merkurs bis 2021 auch Geschäftsführer war, einen Strafbefehl über eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung und die Rückzahlung von Erträgen aus illegalen Geschäften in Höhe von einer halben Million Euro verhängt. Laut Münchner Merkur hat der Beschuldigte den Strafbefehl wegen illegaler Geschäfte akzeptiert und die Strafe aus seinem Privatvermögen bezahlt. Ihm wird auch der illegale Umgang mit Abfällen und wettbewerbsbeschränkende Absprache bei Ausschreibungen vorgeworfen. Das aber bestreitet der Anwalt des Inhabers.
Staatsanwaltschaft nicht ans Landratsamt herangetreten
Auf den Landkreis haben die Ermittlungen aber keine Auswirkungen, betont Sprecher Haserer: „In diesem Zusammenhang ist weder eine Ermittlungsbehörde noch die Staatsanwaltschaft an das Landratsamt herangetreten.“
Zusammenarbeit wird fortgesetzt
Zu dem Vorwurf, asbesthaltigen Abfall, Klärschlamm oder belastetes Altholz falsch gelagert oder entsorgt zu haben, gibt es ebenfalls keine Verbindung nach Mühldorf. „Dazu liegen der Abfallwirtschaft keine Erkenntnisse vor“, sagt Haserer. „Im Bereich des Abfallrechts ist die Firma Wurzer Umwelt nicht aufgefallen beziehungsweise konnte das Unternehmen nicht mit illegal entsorgtem Material in Verbindung gebracht werden.“
Für den Landkreis gibt es laut Haserer damit auch keinen Grund, die Zusammenarbeit zu beenden.