Aschau übernimmt Betrieb der Schwimmhalle
Damit keiner auf dem Trockenen sitzt: So geht der Schwimmbetrieb in Waldwinkel weiter
Der Betrieb der Schwimmhalle in Waldwinkel ist für diese Saison gesichert. Die Gemeinde Aschau am Inn übernimmt. Damit verbunden sind einige Neuerungen.
Aschau am Inn – Das Wasser ist eingelassen, die ersten Proben werden untersucht und langsam steigt die Temperatur im Becken. 27 Grad Celsius zeigt das Thermometer an, das Manuela Hoffmann ins Wasser taucht. Sie ist geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe und künftig mit ihrem Mann Manuel für den Betrieb der Schwimmhalle in Waldwinkel verantwortlich. Der ist Fachangestellter für Bädertechnik.
Für Bürgermeister Christian Weyrich ein Glücksfall, die beiden im Team der Gemeinde Aschau zu haben: „Ansonsten wäre für uns der Betrieb der Schwimmhalle nicht darstellbar gewesen. Wo hätten wir auf die Schnelle das nötige Personal gefunden?“ Bei der Bäderaufsicht unterstützt wird das Ehepaar von Ludwig Huber und Florian Gams.
Sie alle kennen die Gegebenheiten in der Schwimmhalle in Waldwinkel, haben hier in den vergangenen Winter die Aufsicht übernommen. Jetzt ist es ein bisschen anders: Denn die Gemeinde Aschau hat von den Salesianern den Betrieb der Schwimmhalle übernommen.
Übergangssaison bis Ende März
„Eine Übergangssaison bis Anfang nächsten Jahres, ab 1. April läuft der Erbpachtvertrag mit dem Landkreis“, erklärt Bürgermeister Christian Weyrich. Dieser Vertrag ermöglicht den Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) auf dem Gelände des Berufsbildungs- und Jugendwerkes Don Bosco Aschau. Die drei Einrichtungen des Landkreises in Waldkraiburg, Starkheim und Aschau können dann unter einem Dach zusammengeführt werden.
Sport- und Schwimmhalle bleiben zwar für das neue SFZ bestehen, sollen aber saniert und in den Neubau integriert werden. „Es ist noch nicht klar, wie während der Baustellen-Zeit der Betrieb in der Schwimmhalle aufrechterhalten werden kann. Ziel ist es natürlich, das Schwimmbad in Betrieb zu halten“, erklärt Weyrich. Aber erst einmal läuft die Badesaison in Waldwinkel bis Ende März wie gewohnt weiter. Nur eben mit neuen Betreiber.
An den Öffnungszeiten ändert sich im Vergleich zu den Vorjahren nichts, aber eine fühlbare Besonderheit soll es für die Besucher geben. „Wir gestalten den Badebetrieb angenehmer und erhöhen die Wassertemperatur auf rund 29 Grad Celsius“, erklärt Weyrich. Zwei bis drei Grad mehr bei der Wassertemperatur, das wird sich auch bei den Energiekosten niederschlagen. Aber eine Investition, die die Gemeinde gerne übernimmt. „Wir hoffen, dass das Bad so auf noch mehr Akzeptanz stößt und mehr genutzt wird.“ Erfahrungen hätten gezeigt, dass besonders beim Schwimmunterricht höhere Temperaturen den Aufenthalt im Wasser angenehmer machen. Auch gibt es Überlegungen für kleinere Events in der Schwimmhalle.
Mit Schulen und Vereinen sind bereits erste Verträge geschlossen, auch Schwimmkurse soll es in dieser Saison wieder in Waldwinkel geben. „Die Schulen aus zwei Gemeinden kommen heuer nicht mehr nach Waldwinkel. Damit bleiben sechs Gemeinden und das Förderzentrum Waldkraiburg“, erklärt Weyrich.
Gemeinde kalkuliert Minus ein
Wie der Betrieb organisiert wird, sobald das SFZ fertig ist, dazu gibt es noch keine genauen Pläne. Fest steht aber: „Der Landkreis wird das Schwimmbad nicht betreiben“, sagt Weyrich. Der Gemeinderat hat zwar vorerst den Betrieb nur für eine Saison beschlossen, Fortsetzung aber nicht ausgeschlossen. „Unsere Absicht ist es, so gut es geht das Schwimmbad zu betreiben für Schulen, Bürger und Vereine. Wir wollen einen Weg finden für ein Konzept und zur Finanzierung.“
Für dieses eine Jahr rechnet die Gemeinde Aschau mit Kosten von rund 100.000 Euro, auf der Gegenseite kalkuliert man mit rund 50.000 Euro Einnahmen. Den Verlust durch Eintrittsgelder aufzufangen, ist für Aschau keine Option. „Wir haben uns bewusst gegen Eintrittsgelder entschieden. Die Einnahmen dadurch würden nicht im Verhältnis zum Aufwand stehen“, erklärt Weyrich. Denn entweder man hätte zusätzliches Personal gebraucht oder einen Kassenautomaten anschaffen müssen. „Die Leute sollen das Bad auch nutzen.“ Deshalb keine Eintrittsgelder, sondern nur eine kleine Spendenbox.
Alles zum Schwimmbetrieb in Waldwinkel
Am 9. Oktober soll der Betrieb in der Schwimmhalle in Waldwinkel starten. Jeweils Dienstag und Mittwoch von 15.30 bis 19 Uhr und Samstag von 9 bis 18 Uhr hat das Schwimmbad auf dem Gelände von Don Bosco geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Letzter Badetag wird am 23. März 2024 sein. Für Vereine und Organisationen gibt es an den Nachmittagen noch freie Zeiten zum Buchen. Interessierte könnten sich bei Johanna Mitterberger von der Gemeinde Aschau unter Telefon 08638/943524 melden.