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Solarparks in der Planung

PV-Aus für Iring: „Paradebeispiel, wie es nicht laufen soll“ - doch welche Kröte muss Schnaitsee schlucken?

PV-Anlagen in Schnaitsee
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Die dunklen Flächen veranschaulichen die künftigen Solarparks im Gemeindegebiet Schnaitsee. Der Standort Iring unten rechts wird nicht mehr verfolgt.

Das Thema erneuerbare Energien hat sich durchgeschlagen. Auch in der Region sind einige Projekte geplant. So sollen in Schnaitsee mehrere Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen entstehen - doch nicht alle Felder müssen dran glauben.

Schnaitsee - Die Debatte um Solarenergie ist nicht neu in der Gemeinde: Bereits mehrfach hat sich der Gemeinderat unter anderem in einer Sondersitzung mit möglichen Standorten für PV-Anlagen beschäftigt. Es wurde viel diskutiert und sich bewusst Zeit freigeschaufelt.

Bei einer Informationsveranstaltung standen die jeweiligen Antragsteller den Bürgern Rede und Antwort zu den geplanten Projekten. Ein ausgearbeiteter Kriterienkatalog soll die Entscheidung im Rat erleichtern.

Wie geht es jetzt weiter?

Mit dieser Frage beschäftigten sich die Gemeinderatsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung am 7. April - und sprachen sich dafür aus, dass nicht alle Felder rund um Schnaitsee zur Gewinnung von Sonnenenergie zur Verfügung gestellt werden sollen.

So standen die Räte der Ausweisung eines Sondergebiets für Freiflächenphotovoltaikanlagen in Iring skeptisch gegenüber. Die Firma synfra GmbH plant auf einer voraussichtlichen Gesamtfläche von 10,15 Hektar die Errichtung mehrerer Solarparks, die sich einen gemeinsamen Netzanschluss teilen.

Wie Bürgermeister Thomas Schmidinger mitteilte, seien ihm „intensive Vorbehalte aus der unmittelbaren Nachbarschaft zugetragen worden, schriftlich wie mündlich“. Auch mit einigen Räten wurden Gespräche geführt.

Christian Sewald (Überparteiliche Wählergemeinschaft Schnaitsee-Waldhausen-Kirchstätt) brachte es auf den Punkt: „Meiner Meinung nach ist das ein Paradebeispiel dafür, wie es nicht laufen soll. Hier wird etwas über den Kopf des Nachbarn hinweg geplant, dabei sollten alle Betroffenen ins Boot geholt werden. Eine gemeinsame Lösung zu finden, erachte ich als schwierig, wenn es keine Einigung mit den nachbarschaftlichen Belangen gibt.“

Dafür erhielt er volle Zustimmung aus den Reihen des Rats. Aufgrund fehlender Abstimmung mit der unmittelbaren Nachbarschaft und deren Einwände in Bezug auf die Sichtbeeinträchtigung, die bis heute nicht geklärt werden konnten, wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Sondergebiet Freiflächenphotovoltaikanlagen Iring einstimmig abgelehnt.

Wo entstehen Solarparks in Schnaitsee?

Grünes Licht gab es indes für das Bauvorhaben des Traunsteiner Unternehmens maxsolar: Ziel ist die Errichtung mehrerer Solarparks in Obernhof, Waltlham und Eck, die sich einen gemeinsamen Netzanschluss der Hochspannung teilen, um eine nachhaltige Energieversorgung durch Sonnenenergie aufzubauen und in der Region zu sichern. Voraussichtliche Gesamtfläche: 62 Hektar.

Festzuhalten ist laut Schmidinger: „Dies ist ein Antrag in einer Größe, die ihresgleichen sucht im südbayerischen Raum. Bislang gab es in unserer Region nur im Ameranger Gemeindegebiet eine solche Planung.“

In Asham ist auf einer Gesamtfläche von 28 Hektar ein Photovoltaik-Park angedacht, an dessen Energiegewinnung sich die Ameranger Bürger beteiligen können - und der nicht nur Befürworter hat.

„Wir stehen alle vor dieser mächtigen Frage, wie wir in Zukunft unser Energieproblem lösen werden“, erklärte Schmidinger in der Ratssitzung.

„Es handelt sich um eine große Entscheidung und es ist eine gewaltige Verantwortung für unsere Gesellschaft, die wir als Gemeinde tragen. Es gilt vieles zu berücksichtigen - darunter Nachbarschaftsbelange oder Berührung der Landschaft. Dabei gibt es nicht nur Pro‘s, es wird immer ein Contra geben und wir haben uns bewusst die Zeit genommen für Gespräche und Abwägungen.“

An den rot markierten Stellen sollen Freiflächen-Anlagen entstehen. Nach der jüngsten Entscheidung im Schnaitseer Gemeinderat ist die Fläche in Iring nicht mehr relevant.

„Ob Atom, Windkraft oder PV - egal, welche Art der Energieversorgung, es gibt immer eine Kröte, die wir schlucken müssen und das ist uns wohl bewusst.“ Dennoch müsse man Schmidinger zufolge künftig Wege beschreiten, die die Gemeinde in der Energieversorgung weiter voranzubringen.

Es sei freilich absolut in Ordnung und werde respektiert, wenn jemand dagegen ist - so wie Fritz Erl (Offene Liste CSU), der sich von Anfang an gegen das Projekt ausgesprochen hat.

Gegen Erls Stimme erteilte der Rat den Startschuss, ins Bauleitverfahren für die Flurstücke in Obernhof, Waltlham und Eck einzusteigen. (mb)

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