Zwei Wochen nach der Entdeckung
Schändungen an KZ-Gedenkstätten in Mühldorf Hart: Noch immer fehlen konkrete Hinweise
Zu den Schändungen an den KZ-Gedenkstätten Mühldorf-Hart sowie am Bunkerbogen gibt es auch zwei Wochen nach der Entdeckung noch keine neuen Erkenntnisse, wie Alexander Huber, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen erklärte.
Mühldorf – „Die Ermittlungen laufen und die Spuren werden noch ausgewertet“, so Pressesprecher Huber zum aktuellen Stand.
Wie berichtet wurden vor zwei Wochen Schmierereien an der KZ-Gedenkstätte bei Waldkraiburg sowie am Bunkerbogen Mühldorfer Hart entdeckt – unter anderem durch einen Mitarbeiter der OVB-Heimatzeitungen. Seitdem ermittelt die Staatsschutzabteilung K5 der Kriminalinspektion Traunstein in beiden Fällen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden mehrere Hakenkreuze offenbar mit einer Farbschablone angebracht. Die Polizei teilte damals mit, dass diese bereits älter sind und mindestens vor dem 7. August angebracht wurden. „Ein Zusammenhang mit den Taten an der KZ-Gedenkstätte bei Waldkraiburg erscheint unwahrscheinlich“, so die Pressemitteilung der Polizei.
Polizei kann Tatzeit präzisieren
Nach der Veröffentlichung des Zeugenaufrufs zum Vorfall bei Waldkraiburg meldeten sich bereits erste Personen. Demnach wurden die Nazisymbole und extremistischen Texte bereits am Sonntag, 21. August gegen 15.30 Uhr festgestellt. Konkrete Hinweise auf die Täter hat die Kriminalpolizei bislang nicht.
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Die Taten sorgten bayernweit für Entsetzen und Empörung. „Das ist eine Provokation am Ort der Opfer“, erklärte Franz Langstein, Vorsitzender des „Vereins für das Erinnern – KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart.“ Der Verein wollte sich, auch wenn er offiziell nicht zuständig ist, da das Gelände der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gehört, darum kümmern, dass die Schmierereien entfernt werden: „Ich sehe uns da in der Verantwortung. Das kann so nicht stehen bleiben.“
Letzter Rest eine Rüstungsprojektes der Nazis
Der Bunkerbogen ist der letzte Rest eines Rüstungsprojekts der Nazis. Sie wollten hier im letzten Kriegswinter einen 400 Meter langen Betonbunker für den Flugzeugbau errichten. Dazu kamen rund 8000 Zwangsarbeiter aus dem KZ Dachau zum Einsatz; 3000 starben dabei und wurden in einem Massengrab bei Waldkraiburg verscharrt.