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Gemeinde Kraiburg verkauft Baudenkmal samt Restaurant

Gerüchte um das Hardthaus in Kraiburg: Was wird nun aus dem Feinschmecker-Lokal?


Küchenchef Simon Seidl (links) wird als Nachfolger von Marc Vermetten (rechts) im Restaurant Hardthaus in Kraiburg gehandelt.
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Küchenchef Simon Seidl (links) wird als Nachfolger von Marc Vermetten (rechts) im Restaurant Hardthaus in Kraiburg gehandelt.

Was wird aus dem Restaurant Hardthaus in Kraiburg? Die Gemeinde will das Gebäude verkaufen. Das ist seit einigen Jahren bekannt. Nun gibt es Gerüchte, dass Restaurantbetreiber Marc Vermetten abwandern will. Was ist dran?

Kraiburg — Das Hardthaus in Kraiburg ist seit Jahrzehnten eine feste Adresse für Feinschmecker in der Region. Sein Betreiber Marc Vermetten steht für kultivierten Genuss. Nun kommt massiv die Frage auf: Was wird aus dem Hardthaus? Verlässt Vermetten die Marktgemeinde, so wie es derzeit diskutiert wird?

Nein, Vermetten bleibt in Kraiburg, so viel steht für ihn fest. Allerdings hatte sein Küchenchef, Simon Seidl, der als Nachfolger gehandelt wird, seine Fühler ausgestreckt. Um Alternativen zu prüfen, wie er auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen mitteilt.

In Wasserburg umgeschaut

Dabei habe er sich auch in Wasserburg umgeschaut, das sei inzwischen aber vom Tisch. „Ich würde gerne in Kraiburg bleiben, aber da sind noch einige Details zu klären, auch mit der Gemeinde“, sagt der 24-jährige Seidl, der in Grünthal wohnt. Denn die Gemeinde will das Haus verkaufen.

Marc Vermetten vor seinem Lebenswerk, dem „Hardthaus“.

Vermetten, der für seine gehobene Küche bekannt ist, wird deshalb nervös. Er will Planungssicherheit - mit der Gemeinde und auch mit seinem potenziellen Nachfolger, der sein Lebenswerk fortführen soll. Vermetten möchte sich im Fall einer Übernahme anstellen lassen - als Sommelier im Service und als Hotelmanager, um weiter Teil des Teams zu sein.

Wichtig ist für ihn: Wer wird der neue Eigentümer des Gebäudes, in dem sich das Restaurant befindet? Was wird aus dem Pachtvertrag? Gibt es eine Sanierung des feuchten Kellers? „Ich hänge in der Luft“, sagt er im Gespräch mit der Zeitung.

In dem denkmalgeschützten Haus, das der Gemeinde gehört, speist man im charmanten Ambiente eines ehemaligen Kolonialwarenladens.

Gemeinde will Restaurant im Hardthaus unbedingt im Ort halten

An der Gemeinde oder den Kaufinteressenten liege es nicht, dass die Verhandlungen in Sachen Restaurant ins Stocken geraten seien, erklärt Bürgermeisterin Petra Jackl auf Anfrage. Sie wolle am liebsten erst verkaufen, wenn ein neuer Pachtvertrag in trockenen Tüchern sei, damit alle Beteiligten Sicherheit hätten. Über die Kellersanierung könne man im Rahmen des neuen Vertrages eine Vereinbarung treffen – auch wenn diese eigentlich Pächtersache sei.

Ein Blick in das Restaurant, das gehobene Küche im ehemaligen Kolonialwarenladen bietet.

Kaufinteressenten gebe es einige, darunter ein Kraiburger. „Der Gemeinde liegt alles daran, das Restaurant Hardthaus im Ort zu behalten und auch Simon Seidl zu halten“, sagt die Bürgermeisterin. Ein erster Vertragsentwurf liege Vermetten und Seidl vor. „Das ist nur ein Vorschlag, man kann über alles reden“, sagt Jackl, die eigentlich nur auf einen Anruf der beiden wartet. Seidl ist noch zurückhaltend. „Ich gehe das mit Bedacht an. Viele Fragen sind noch zu klären“, sagt der 24-Jährige, der von einem Anwalt beraten wird. „Ich bin nach wie vor gesprächsbereit“, betont die Bürgermeisterin.

Verkauf soll Turnhallensanierung finanzieren

Der Verkauf des Gebäudes folgt einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2019. Dringende Sanierungen bei anderen Immobilien der Gemeinde stehen an, etwa an der Schulturnhalle und an Brücken. Die Gemeinde braucht Geld. Der Verkauf des Hardthauses könnte rund 1,7 Millionen Euro in die klammen Kassen spülen. Auf diesen Verkehrswert hatte es der Gutachterausschuss im Oktober 2022 beziffert. Seit Juli 2023 annonciert die Verwaltung den Immobilienverkauf des denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftsgebäudes, das um 1875 errichtet worden ist, zum Beispiel auf ihrer Homepage.

Das denkmalgeschützte Hardthaus gehört der Gemeinde Kraiburg, die mit dem Verkauf etwa die Turnhallensanierung finanzieren will.

In den frühen 1990 Jahren hatte die Gemeinde Kraiburg das Hardthaus, in dem die Familie Hardt einst einen Kolonialwarenladen betrieb, als Ruine gekauft und 1992 mit Hilfe der Städtebauförderung saniert. Nachdem die Bindungsfrist der Städtebauförderung ausgelaufen ist, kann das Haus nun verkauft werden. „Es steht gut da“, beschreibt Jackl den Zustand. Der Pachtvertrag fürs Restaurant und die Mietverhältnisse bleiben bestehen. „In den beiden Obergeschoßen befinden sich vier Wohnungen. Eine davon ist derzeit nicht vermietet, vielleicht hat der Käufer ja selbst Bedarf“, sagt Jackl, „aber wir müssen jetzt handeln, wir brauchen das Geld für dringende Sanierungsprojekte im Ort“.

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