Wegen Starkregen und Klimawandel
„Sonst läuft das Wasser durch den Hof“: Wird der Thalerbach in Aschau am Inn renaturiert?
Soll der Thalerbach vor den Toren Aschaus renaturiert werden, um Überschwemmungen auf einem Bauernhof zu vermeiden? Dazu liegt nun ein Konzept vor, über das die Gemeinderäte entscheiden mussten.
Aschau am Inn – Die Aschauer Gemeinderäte nehmen die Gefahren von Starkregenereignissen sehr ernst. Einer der neuralgischen Punkte ist der Thalerbach, der von Nordwesten her an Höfen vorbei in den Ort fließt. Um Überschwemmungen vor allem in Thal 2 zu vermeiden, sollen entlang des Bachs natürliche Rückhalteflächen geschaffen werden. Der Zweckverband zur Unterhaltung von Gewässern dritter Ordnung (GUZV) hat dazu inzwischen ein Konzept erarbeitet, das die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung absegneten.
Ziel sei es, so Weyrich, dem Thalerbach mehr Platz zum Mäandern zu geben, um so einen „natürlichen Regenrückhalt“ zu schaffen: „Sonst läuft das Wasser durch den Hof. Das ist ökologisch sinnvoll.“
Die Gemeinde hat dazu zwischen Thal 5 und Thal 2 im Januar 2022 bereits Grundstücke erworben. Der Eigentümer von Thal 2 wäre, so Bürgermeister Christian Weyrich (CSU), bereit, eigene Flächen dafür „unentgeltlich zur Verfügung zu stellen“. Die Umsetzung könnte mit 75 bis 90 Prozent der Kosten gefördert werden.
Jetzt müssten die Gemeinderäte, so Weyrich, „den Startschuss“ geben, dann werde die Verwaltung die wasserrechtliche Genehmigung sowie die Meinung des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim einholen und den Förderantrag stellen. Erst wenn der Bescheid da ist und damit die Kosten klar seien, „entscheiden wir, ob wir es umsetzen.“
Martin Höpfinger (SPD) sprach sich dafür aus, da das vorgelegte Konzept für den Thalerbach dem Umweltschutz der Gemeinde entspreche. Das sahen auch die anderen Gemeinderäte so und sprachen sich einstimmig und ohne weitere Diskussion für das vorgelegte Konzept und Vorgehen aus. Die Umsetzung kann, so die Beschlussvorlage, „im besten Fall“ im Herbst 2024 beginnen.
