Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Acht Unfälle mit Verletzten in fünf Jahren

Unfallstrecke MÜ25 zwischen Aschau und Heldenstein: „So extrem wie hier ist es nirgends“

Bei dem Unfall auf der MÜ25 wurden wohl drei Personen verletzt.
+
Zuletzt wurden am Samstag, 20. Juli, bei einem Unfall auf der MÜ 25 bei Aschau drei Personen schwer verletzt.

Am 20. Juli krachte es wieder mal auf der Kreisstraße MÜ 25 zwischen Aschau am Inn und Heldenstein. Diesmal gab es drei Schwerverletzte. Das sagen Polizei und Landratsamt zur unfallträchtigen Strecke.

Aschau am Inn – Sie ist gut ausgebaut und gut einsehbar: die Kreisstraße MÜ25 zwischen Aschau und Heldenstein. Eigentlich sollte sie sicher sein. Eigentlich. Doch immer wieder kommt es hier zu Unfällen, teilweise zu schweren; vor allem an der Kreuzung zu Litzlkirchen und Wolfgrub scheppert es immer wieder. Am 28. August 2015 gab es sogar einen Toten. Noch heute erinnert ein Holzkreuz an den Unfall.

 „Seit es die MÜ25 gibt, ist hier verhältnismäßig viel passiert“, meint Polizist Erich Gottwald. Er ist bei der Waldkraiburger Polizei für Verkehr zuständig. „So extrem wie auf der MÜ25 ist es, glaube ich, nirgends.“

Schreckmomente führen zu Frontalzusammenstoß

Zuletzt gab es auf der Kreisstraße vor zwei Wochen wieder Schwerverletzte:  Am frühen Samstagabend (20. Juli) waren hier zwei junge Leute, die gerade ihren Mopedführerschein gemacht hatten, mit Rollern Richtung Aschau unterwegs, als sie ein Auto überholte. Einer der Rollerfahrer erschrak und machte auf seiner Fahrbahn einen Schlenker.

Das wiederum erschreckte ein entgegenkommenden 24-jährigen Waldkraiburger. Er wich mit seinem Auto aus, kam auf das Bankett, lenkte dagegen und war auf der Gegenfahrbahn. Dort stieß er frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammen, in dem ein 51-Jähriger aus Burghausen und seine zwölfjährige Tochter saßen. Alle drei wurden schwer verletzt. Der Sachschaden liegt bei rund 30.000 Euro. 

Besonders gefährlich: die Kreuzung nach Wolfgrub und Litzlkirchen

Zwischen 2019 und 2024 registrierte Polizist Gottwald auf der MÜ 25 acht Unfälle mit Personenschäden. „Die allermeisten an der Kreuzung nach Wolfgrub und Litzlkirchen.“ Hier haben sich seit 2018 ganze 13 der 16 Unfälle auf der MÜ 25 ereignet. Häufigste Ursache: „Übersehen der Vorfahrt.“ In den vergangenen fünf Jahren gab es auf der MÜ 25, so Gottwald, zudem drei Unfälle mit reinen Sachschäden, 27 Wildunfälle und fünf andere. 

Auf der Kreisstraße MÜ 25 kommt es immer wieder zu Unfällen. Besonders gefährlich: Die Kreuzung mit der Straße zwischen Litzlkirchen und Wolfgrub.

Dennoch ist die Strecke „kein Unfallschwerpunkt“, so Gottwald. Ein Unfallschwerpunkt liege dann vor, wenn es in drei Jahren mehr als zehn Unfälle mit Verletzten gebe.

Ein Holzkreuz erinnert noch heute an den tödlichen Unfall am 28. August 2015.

Unfallgeschehen ist nicht unerheblich

Gleichwohl habe das Landratsamt, das für die Kreisstraße zuständig ist, die MÜ 25 und „vor allem die Kreuzung der MÜ 25 mit der Gemeindeverbindungsstraße Litzlkirchen nach Wolfgrub laufend im Blick“, versichert Landkreis-Sprecher Wolfgang Haserer. Zuletzt habe es am 19. Juli eine Ortsbesichtigung gegeben, „da das Unfallgeschehen trotz des Nichtvorliegens eines Unfallhäufungspunktes nicht unerheblich ist.“

Daher wurden in der Vergangenheit die MÜ 25 im Bereich der Kreuzung auf Tempo 80 beschränkt und die Vorfahrt-Achten-Schilder durch Stopp-Schilder ersetzt. „Eigentlich müssten alle erst einmal stehen bleiben und den Verkehr beobachten“, so Gottwald. Allerdings sei die Kreuzung sehr gut einsehbar. Vielleicht zu gut, wie Gottwald zugesteht. „Eventuell müsste man die Sicht einschränken.“ So wie beim Kreisverkehr bei Heldenstein. 

Kein Handlungsbedarf außerhalb der Kreuzung

Außerhalb der Kreuzung „sehen wir keinen Handlungsbedarf“, schreibt Landkreis-Sprecher Haserer. Die Unfallkommission aus Vertretern der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde wolle „zunächst die aktuelle Auswertung der Unfallhäufungspunkte im Landkreis abwarten“, ehe über weitere Maßnahmen beraten werde.

An dieser Stelle kracht es auf der MÜ25 bei Aschau immer wieder: Verkehrsteilnehmer, die von links oder rechts einfahren wollen, missachten sehr leicht die Vorfahrt.

Haserer versichert: „Obwohl die Stelle – wie erwähnt – keinen Unfallhäufungspunkt darstellt, werden sich die Mitglieder der Unfallkommission unabhängig davon nochmals beraten, wie sich die Lage vor Ort eventuell verbessern ließe.“ Das Landratsamt sei „dauerhaft präventiv tätig“ und prüfe auch Unfallgeschehen, „die sich explizit nicht an Unfallhäufungspunkten ereignen“.

Pech und falsch reagiert

Der jüngste Unfall ist für Polizist Gottwald jedenfalls eine Ausnahme: „Da hat einer falsch reagiert. Er ist einfach erschrocken.“ Und, er habe Pech gehabt: „Da ist üblicherweise wenig Gegenverkehr.“

Kommentare