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Maßnahmen langfristig begleiten

Ohne die Bürger klappt es nicht: So will die Gemeinde Aschau den Klimaschutz fest verankern

Der Klimaschutz braucht Zeit, manche Maßnahmen lassen sich nur langfristig umsetzen. Erste Ziele hat die Gemeinde Aschau schon formuliert: Zum Beispiel soll die Gemeindehalle zeitnah eine Beschattung bekommen, um im Sommer auf eine Klimaanlage verzichten zu können.
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Der Klimaschutz braucht Zeit, manche Maßnahmen lassen sich nur langfristig umsetzen. Erste Ziele hat die Gemeinde Aschau schon formuliert: Zum Beispiel soll die Gemeindehalle zeitnah eine Beschattung bekommen, um im Sommer auf eine Klimaanlage verzichten zu können.

Die Sommer werden heißer, die Niederschläge weniger. Die Veränderungen des Klimas sind längst deutlich spürbar – auch in der Region. Die Gemeinde Aschau will den Klimaschutz stärker in der Kommune verankern. Ein erster Baustein war ein Klimaschutzmanager, nun lag dem Gemeinderat der Entwurf für ein Klimaschutzkonzept vor.

Aschau – So viel vorweg: Konkrete Maßnahmen für die nächsten Monate gibt es in dem 130 Seiten umfassenden Konzept nicht. Darum ging es gar nicht, sondern um „Vorschläge für Maßnahmen“, wie Thomas Schwab vom Ingenieurbüro „Veit Energie Consult“ eingangs erklärte. Energieintensive Bereiche finden, die Erkenntnisse vorstellen und Vorschläge machen. „Da ist nichts in Stein gemeißelt.“

Hoher Wärmebedarf bei der Industrie

Das integrierte Klimaschutzkonzept soll als Entscheidungsgrundlage dienen – kurz-, mittel- und auch langfristig. Es betrachtet den Energieverbrauch und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen. Ziel soll sein, die Emissionen bis zum Jahr 2050 deutlich zu senken.

Was den Ausbau der erneuerbaren Energien im Gemeindegebiet betrifft, ist Aschau gut ausgestellt. Laut Konzept liegt deren Anteil beim Stromverbrauch bei mehr als 100 Prozent. Rot gekennzeichnet sind hingegen der Stromverbrauch und Wärmebedarf von Gewerbe und Industrie. Ebenfalls über dem bundesweiten Durchschnitt liegt der Energieverbrauch privater Haushalte. „Eine Möglichkeit könnte sein, dass Häuser saniert werden müssten“, sagte Schwab.

Das Klimaschutzkonzept erfasst den Ist-Zustand in der Gemeinde Aschau. Der zeigt, dass 69 Prozent der gesamten Energie in der Kommune von Gewerbe und Industrie verbraucht werden, 24 Prozent entfallen auf private Haushalte. Deshalb ist es für die Gemeinde beim Thema Klimaschutz, alle Akteure mit einzubinden.

Deshalb sei es auch so wichtig, die Bürger mit ins Boot zu holen, sie zu informieren. Denn: Das große Einsparpotenzial liegt bei Privathaushalten sowie bei Industrie und Gewerbe. „Die Industrie verbraucht den größten Anteil an Energie“, erklärte Schwab mit einem Blick auf den Verbrauch. 69 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs (114.176 Megawattstunden) entfallen laut Konzept auf Gewerbe und Industrie, 24 Prozent (39.078 Mwh) auf private Haushalte. Lediglich ein Prozent verursacht die Gemeinde.

Obwohl Aschau bei den erneuerbaren Energien bereits gut aufgestellt ist, gebe es noch mehr Potenzial – für Photovoltaikanlagen, aber auch für Windkraft. „Theoretisch ist es möglich“, sagte Schwab.

Energie einsparen, ja, aber mit welchen Maßnahmen? „Was ist geplant, was kann die Gemeinde gleich oder erst später auf den Weg bringen?“, fragte Karl Heinz Jekler (Bündnis Aschau). Hier nur in Wochen zu denken, sei zu kurz gedacht. „Mit der Öffentlichkeitsarbeit kann die Gemeinde sofort starten. Aber alles, wofür die Verwaltung zuständig ist, muss auch geplant werden“, sagte Schwab. Das brauche Zeit.

Der Klimaschutz sei eine langwierige Aufgabe, die Maßnahmen müsse man langfristig begleiten. „Das braucht Zeit, sich zu entwickeln.“ Mit dem Klimaschutzmanager weiter an der Seite. Der ist für zwei Jahre eingestellt, für weitere drei Jahre gibt es die Möglichkeit einer Förderung.

Kurz- und langfristig sieht Bürgermeister Christian Weyrich die Herausforderungen beim Klimaschutz. „Das Konzept bietet einen Strauß an Maßnahmen. Man muss sich rauspicken, was am treffendsten ist für Aschau.“ Erste Projekte kann die Gemeinde schon abhaken: Die Straßenbeleuchtung soll auf LED-Technik umgestellt werden, ähnliche Pläne gibt es für die Beleuchtung am Sportplatz. Zeitnah soll die Gemeindehalle eine Beschattung erhalten, um bei heißen Außentemperaturen auf keine Klimaanlage angewiesen zu sein. Was darüber hinaus denkbar oder in Planung ist, dazu wünschte sich Daniela Reingruber (CSU) eine Übersicht möglicher Projekte. Eine solche Liste wird sich aber im Lauf der Zeit ändern. „Es wird sich weiterentwickeln. Vor einem Jahr hätte man möglicherweise andere Prioritäten gesetzt“, sagte Schwab.

Erste Projektebereits in Planung

Das Konzept bilde einen Ist-Zustand ab, den müsse man aber immer wieder neu bewerten. „Viel muss von der Bevölkerung kommen. Denn hier passiert mit Gewerbe und Industrie der meiste Verbrauch.“

Der Gemeinderat nahm das Konzept einstimmig an, die Verwaltung soll nun erste Maßnahmen schrittweise auf den Weg bringen.

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