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Chancen und Risiken von Batteriespeichern

Gegen die Dunkelflaute: Kann Aschau Wind- und Sonnen-Energie für schlechte Zeiten horten?

Beispiel für einen Batteriespeicher aus Heilbronn. Auch er besteht aus mehreren Einzelcontainern.
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Beispiel für einen Batteriespeicher aus Heilbronn, der aus mehreren Einzelcontainern besteht.

Die Strommenge aus Wind- und Solarkraft ist abhängig vom Wetter und lässt sich daher nicht kalkulieren. Schwankungen im Netz könnten Batteriespeicher ausgleichen. Über Chancen und Risiken informierte sich der Gemeinderat in Aschau am Inn.

Aschau am Inn – Wind und Sonne sind die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Doch sie haben einen Nachteil: Sie sind unberechenbar. Während hohe Sonneneinstrahlungen oder starker Wind ein Überangebot verursachen können, drohen bei Dunkelflaute Engpässe. Wie aber lassen sich die Schwankungen ausgleichen? Eine Möglichkeit sind großflächige Batteriespeicher. Mit den Vor- und Nachteilen hat sich der Aschauer Gemeinderat auseinandergesetzt.

Das Thema ist in Aschau nicht neu: Bereits 2023 gab es die Anfrage eines Unternehmens, einen Batteriegroßspeicher zu errichten. Eine Zusammenarbeit kam nicht zustande, jetzt liegen die nächsten Anfragen vor. Experte Hans Urbau klärte das Gremium über Fakten, Chancen und Risiken auf.

Potenzial nur aus Wind- und Solarkraft

„Es braucht mehr Strom aus erneuerbaren Energien, das Potenzial dazu gibt es nur aus Wind- und Solarkraft“, erklärte Hans Urban. Deren Schwankungen wurden bislang über Pumpspeicher- oder Gaskraftwerke ausgeglichen. Davon gebe es aber zu wenige, außerdem sind Gaskraftwerke teuer. Batteriespeicher könnten kurzfristig überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf abgeben. „Sie lösen aber das Problem der Dunkelflaute nicht“, schränkte Urban ein.

Bei den Batteriespeichern gebe es unterschiedliche Modelle, geplant sollte einer werden, der dem „Stromnetz dient“. Dafür gibt es in Aschau nur einen möglichen Standort: in unmittelbarer Nähe zum Umspannwerk. Weil der Stromanteil aus Wind- und Solarkraft immer größer wird, nehmen auch Schwankungen im Stromnetz zu. „Bislang waren Batteriespeicher nicht nötig“, erklärte Urban. Die Speicher werden in Containern untergebracht und benötigen konstante Temperaturen für optimale Leistung.

Sicherheitsaspekte spielten im Gemeinderat eine wichtige Rolle. „Verfügen die Batteriespeicher über eine eigene Löscheinrichtung?“, erkundigte sich Andreas Kölbl (AWG). Dafür gibt es laut Urban unterschiedliche Systeme. Möglich zum Beispiel sei eine Gaslöscheinrichtung. Generell werden aber die Abstände so gewählt, dass ein mögliches Feuer nicht auf andere Container übergreifen kann. „Falls wirklich etwas passiert, lässt man einen Container kontrolliert abbrennen.“

„Hoher Kapitalbedarf“ ist nötig

Dennoch sollte sich die Feuerwehr auf solche Szenarien einstellen. „Eine entsprechende Ausbildung ist nötig. Firmen könnten bei Bedarf in die Ausrüstung investieren.“

Auch wirtschaftliche Aspekte wurden diskutiert. Betreiber könnten mit ihren Batteriespeichern dann Strom einkaufen, wenn er besonders günstig ist – das spart Kosten. Ein Vorteil für Gemeinden: „90 Prozent der Gewerbesteuer verbleiben am Standort des Batteriespeichers, zehn Prozent am Sitz der Firma“, hatte Bürgermeister Christian Weyrich zuvor auf eine Änderung hingewiesen.

Für den Bau braucht es laut Urban einen „hohen Kapitalbedarf“: Pro Megawatt Leistung sei mit Kosten zwischen 350.000 und 400.000 Euro zu rechnen. Batteriespeicher können zwar eine hohe Rendite haben, aber: „Eine Garantie dafür gibt es nicht.“

Für den Gemeinderat waren damit die wichtigsten Fragen geklärt. Im nächsten Schritt soll die Verwaltung die Gespräche mit den Interessenten vertiefen, konkrete Angebote sollen vorgelegt werden.

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