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Höheres Defizit als erwartet

Aschau am Inn macht 116.000 Euro Defizit mit der Schwimmhalle – Wie geht es weiter?

Die Gemeinde Aschau übernimmt den Betrieb der Schwimmhalle in Waldwinkel.
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Die Gemeinde Aschau übernahm den Betrieb der Schwimmhalle in Waldwinkel: Bürgermeister Christian Weyrich (zweiter von rechts) mit Florian Gams, Manuel Hoffmann, Michaela Hoffmann und Ludwig Huber (v.l.)

Als keiner die Schwimmhalle in Waldwinkel übernehmen wollte, ist die Gemeinde Aschau am Inn eingesprungen. Dass für ein Übergangsjahr der Betrieb weiterläuft, war ihr wichtiger als ein Defizit. Dieses ist nun höher ausgefallen als erwartet.

Aschau am Inn – Bei einem Defizit im sechsstelligen Bereich gibt es selten Lob oder Zustimmung, sondern meist Kritik daran, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Ganz anders jetzt in Aschau: Da steht der Gemeinderat hinter einem Defizit von rund 116.000 Euro.

Von Oktober bis April ist die Gemeinde Aschau beim Betrieb der Schwimmhalle in Waldwinkel eingesprungen, hat das Projekt laut Bürgermeister Christian Weyrich „hemdsärmlig angepackt“. Er meint damit das geschätzte Defizit zu Beginn als den eigentlichen Betrieb. Denn hier hat sich die Gemeinde einiges überlegt: Fühlbar angenehmer für die Besucher war eine höhere Wassertemperatur um zwei bis drei Grad. Mit Nikolaus- und Faschingsschwimmen hatte die Gemeinde kleinere Events geplant. Sechs Schulen aus dem Landkreis haben das Angebot genutzt, um dort ihren Schwimmunterricht abzuhalten. Schwimmschulen hielten ihre Kurse ab, Vereine boten ihren Mitgliedern Schwimm-Zeiten oder Wasser-Gymnastik an.

Höhere Temperatur, höhere Energiekosten

„Wir mussten was investieren, aber die Akzeptanz war da“, erklärte Weyrich dem Gemeinderat. Eine höhere Temperatur bedeutet natürlich auch höhere Energiekosten, die die Gemeinde aber gerne übernahm und auch einkalkuliert hatte. Mit einem Minus von 50.000 Euro hatte die Gemeinde ursprünglich gerechnet.

100.000 Euro hatte Aschau für den Betrieb veranschlagt, auf der Gegenseite mit Einnahmen von 50.000 Euro gerechnet. Ganz aufgegangen ist die Rechnung allerdings nicht. „Wir hatten ein Defizit von 116.000 Euro“, erklärte Bürgermeister Weyrich. Zwar seien in diesem nun auch die Personalkosten von rund 40.000 Euro berücksichtigt, dennoch: „Wir haben das geschätzte Defizit bei weitem verfehlt. Die Kosten waren nicht zu halten.“

Kritik aus dem Gremium? Weit gefehlt. Dass die Gemeinde eingesprungen ist, nachdem voriges Jahr mit dem gestarteten Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) die Salesianer den Betrieb abgegeben haben. Sport- und Schwimmhallen bleiben zwar für das neue SFZ bestehen, sollen aber saniert und in den Neubau integriert werden. Die vorige Saison war eine Übergangssaison, in der die Gemeinde beim Betrieb eingesprungen ist. „Keiner wollte die Schwimmhalle haben“, wies Weyrich hin.

„Betrieb war uns wichtig“

„Keiner ist glücklich über das Defizit, aber ich bereue es auch nicht“, sagte Martin Höpfinger (SPD). Denn nicht nur Schulen konnten dort ihren Unterricht abhalten, es fanden auch Schwimmkurse statt. Diese Möglichkeit in der Gemeinde zu haben, stufte Bärbel Bischoff (AWG) hoch ein: „Schwimmunterricht ist wichtig.“ Die Motivation, weshalb sich die Gemeinde mitunter auf den Betrieb eingelassen hat. „Dass wir ein Defizit haben werden, das war uns klar. Aber der Betrieb war uns auch wichtig“, sagte Weyrich. Keine Option war es, mit Übernahme des Betriebs Eintrittsgelder zu verlangen, um das Defizit zu reduzieren. Knapp 19.000 Euro hätte die Gemeinde an Eintrittsgeldern einnehmen können.

„Ich begrüße es, dass die Gemeinde das Geld in die Hand genommen hat“, sagte Karl Heinz Jekler, ebenso, dass mit der Gemeinde Gars eine Möglichkeit gefunden worden ist, dass während der Bauphase die Aschauer Schüler die dortige Schwimmhalle nutzen können.

Wie geht es aber in Zukunft mit der Schwimmhalle weiter? Seit April läuft mit dem Landkreis Mühldorf ein Erbpachtvertrag. „Wer wird es künftig betreiben? Außer Aschau wird wohl keiner infrage kommen“, sagte Weyrich.

Ohne Gegenstimmen segnete der Gemeinderat die Übernahme des Defizits für den Betrieb der Schwimmhalle ab.

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