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Ortsentwicklung

Neue Ortsmitte: So könnte der „Kiesplatz“ in Aschau zukünftig aussehen

Bürgermeister Christian Weyrich und Planer Andreas Raab hatten die Aschauer in die Gemeindehalle eingeladen, um mit ihnen über die Ortsentwicklung zu diskutieren. Diese Ideen gingen daraus hervor.
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Bürgermeister Christian Weyrich und Planer Andreas Raab hatten die Aschauer in die Gemeindehalle eingeladen, um mit ihnen über die Ortsentwicklung zu diskutieren. Diese Ideen gingen daraus hervor.

In Aschau diskutierten Bürger über die Entwicklung ihres Ortes. Das Herzstück: Der Kiesplatz neben dem Rathaus. Das sind die Ideen für die neue Ortsmitte.

Aschau – In Aschau kamen Bürgerinnen und Bürger zusammen, um sich über den aktuellen Stand der Ortsentwicklung zu informieren und ihre Ideen einzubringen. Im Zentrum der Diskussionen: Der sogenannte Kiesplatz neben dem Rathaus. Entscheidend bei dessen Gestaltung sei die Frage nach ausreichenden Stellplätzen, ruft Andreas Raab von der Planungsgemeinschaft Raab+Kurz eine Erkenntnis aus der letztjährigen Veranstaltung in Erinnerung.

„Reiterwiese“ könnte Stellplatzangebot ergänzen

„Das Stellplatzangebot muss für den Alltag und größere Veranstaltungen gelöst werden”, sagte er. Dazu gehört auch, wo und wie die Schulbusse der angrenzenden Grundschule halten und wenden können. Für zusätzliche Stellplätze bei Veranstaltungen könnte zukünftig die „Reiterwiese“ genutzt werden. „Dieser Standort ist ideal: fußläufig erreichbar, gute Größe, fester Untergrund und geringes Konfliktpotenzial bei der Erschließung”, fasste Raab zusammen.

Er biete 120 zusätzliche Stellplätze und der Reiterverein sei mit dem Vorschlag einverstanden. „Stellplätze ohne Ende sind nicht sinnvoll und auch nicht realistisch, wenn einmal mehrere Großveranstaltungen gleichzeitig sind.” Aschau sei noch immer dörflich ausgerichtet und dieses Empfinden sollte auch bei den Planungen berücksichtigt werden.

Schulbusse als Herausforderung

Für rege Diskussionen sorgte dagegen die An- und Abfahrt der Schulbusse. „Zwei Schulbusse sind ziemlich zeitgleich abzuwickeln, das ist eine große Herausforderung”, sagte Raab. Dabei gelte es nicht nur zu berücksichtigen, wie die Busse rein- und rauskommen, sondern auch wo die Kinder sinnvoll aussteigen können. „Es ist völlig klar, dass man, wenn man die Schulbusse auch am Kiesplatz abwickeln möchte, dafür auch einen Platz vorsehen muss.”

Um den sogenannten Kiesplatz (lila) dreht sich bei der Ortsentwicklung in Aschau alles. Er könnte zukünftig auch für die Schulbusse der angrenzenden Grundschule genutzt werden.

„Warum kann die Schulstraße nicht für den Schulbus genutzt werden?”, fragte Verammlungsteilnehmer Hans Langbauer. Das sei bereits im Gemeinderat diskutiert worden, aber die Schulstraße werde stark genutzt von Kindern, die mit dem Rad zu Schule und Kindergarten kommen, erwiderte Bürgermeister Christian Weyrich. „Wir haben uns darauf geeinigt, den Verkehr nicht unnötig durch Omnibusse und Kleinbusse zu verschärfen.”

„So ist die Diskussion insgesamt marginal“

Langbauer wünscht sich eine flächensparendere Lösung, zumal die Schulbusse den Platz nur an bestimmten Tagen und Zeiten benötigen. Bürgermeister Weyrich verteidigte den Vorschlag des Planers: „Wir könnten so eine Konstellation vermeiden, bei der sich Kinder und Schulbusse im Weg umgehen.” „Dann habe ich ein falsches Verständnis gehabt: Ich dachte, wir möchten die Fläche möglichst effektiv nutzen, aber so ist die Diskussion insgesamt marginal”, sagte Langbauer. Denn wenn man die Hälfte des Platzes so belasse wie bisher, lasse sich auch der anderen Hälfte kaum etwas machen.

Anderer Meinung war Wolfgang Duschek: „Ich finde das gut, der dringend benötigte Parkplatz bleibt erhalten und der Bus ist raus aus der Engstelle, was nur Chaos verursacht.” Die Kinder könnten gut aussteigen und seien weg vom übrigen Verkehr – besser gehe es nicht. „Auch für die Eltern ist das einfach eine Sicherheit”, fügte Karin Mittermaier hinzu. „Man muss sich die genaue Bedarfssituation noch einmal ansehen”, sagte Raab. Aber am Ende werde die Entscheidung gemeinsam mit Fachbehörden getroffen werden.

Könnte der Kiesplatz befestigt werden?

Claudia Jekler beschäftigte, ob der Platz tatsächlich ein Kiesplatz bleibt oder vielleicht „schöner und gepflastert” wird. Hier verwies Raab auf die Versickerungsfähigkeit. „Ich habe es bisher immer so verstanden, dass der Platz offenporig und wassergebunden bleiben soll”, sagte er. Für eine gewisse Gliederung könnten Hecken oder Bäume sorgen. „Das könnte man auch so machen, dass man nichts verbaut und flexibel bleibt und es trotzdem ein gewisses Gefüge gibt.”

Pavillon soll Rathaus erweitern

Notwendig ist dagegen die Erweiterung des Rathauses. Aus statischen Gründen sei es am besten, das Rathaus in die Breite statt in die Höhe zu entwickeln, andernfalls sei der Aufwand sehr groß, sagte Planer Raab.

Angedacht ist derzeit ein Pavillon, der mit dem bestehenden Gebäude verbunden und mit 400 Quadratmetern Multifunktionsraum etwas größer ist als der Pfarrsaal. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. „Hat Aschau einen Saalmangel?”, fragte Georg Ametsbichler. Das verneinte Raab, aber den Sitzungssaal des Rathauses in den Pfarrsaal zu verlagern, gehe schon allein wegen der Trägerkonstellation nicht.

Volleyball, Skaterpark oder doch Begrünung?

Auch um den Außenbereich rund um den Pavillon machten sich die Aschauer Gedanken. Der derzeitige provisorische Beachvolleyplatz soll langfristig auf dem Gelände des SV Aschau entstehen, sagte Bürgermeister Weyrich. Bärbel Bischof schlug einen Skaterpark vor. „Das haben wir schon mal gehabt, aber er wurde nicht so genutzt und darum wieder abgebaut”, entgegnete Gemeinderat Martin Höpfinger. „Wenn sich an den Pavillon eine kleine Parklandschaft mit Schatten anschließen würde, würde das den Kiesplatz wirklich aufwerten”, sagte Langbauer.

Raab schloss den Abend mit der Empfehlung, die Diskussion um die Erweiterung des Rathauses „auf gar keinen Fall” von neuem zu führen. „So wie es jetzt angedacht ist, ist es eine bodenständige Lösung.” Er betonte, er sehe durchaus die Chance, dass der Kiesplatz mehr zur Ortsmitte werde, als es jetzt der Fall sei.

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