Erste Firma in Aschauer Garage gegründet
Überraschender Tod: Trauer um Manfred Nutz – großer Unternehmer und Förderer der Jugend
Manfred Nutz, der Gründer der Nutz GmbH und engagierter Förderer der Jugend, ist mit 75 Jahren gestorben. Der Aschauer hat in seinem Leben viel geleistet. Ein langer Lebensabend war ihm nicht vergönnt.
Aschau am Inn/Ampfing – Es klingt, wie ein Industriemärchen: Als 30-Jähriger legte Manfred Nutz den Grundstein für sein späteres Unternehmen, die Nutz GmbH – natürlich in einer Garage. So entstand in Aschau am Inn die eigene Elektrofirma als Ein-Mann-Betrieb. Diese entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem weltweit agierenden Unternehmen mit über 400 Mitarbeitern, das auf der höchsten Qualitätsstufe Gebäudetechnik plant, verbaut und wartet. Einem ersten Umzug der Firma nach Aschau-Werk folgte im Jahr 2019 ein weiterer Umzug an den neu gebauten Firmenhauptsitz in Ampfing.
Stets ein Ratgeber und Mentor
Im selben Jahr zog sich Manfred Nutz als operativer Geschäftsführer aus seinem Unternehmen in die Rolle des reinen Gesellschafters zurück. „Ab diesem Zeitpunkt hat er der jungen Generation den Vortritt gelassen“, beschreibt sein Sohn Patrick Nutz diesen Rückzug ins Privatleben. Aus dem täglichen Geschäft habe sich der Vater herausgehalten, war aber da, wenn seine Erfahrung gefragt war. „Er war uns immer ein toller Ratgeber und Mentor“, so Patrick Nutz, der selbst der Geschäftsleitung des Familienunternehmens angehört.
„Er war sein Leben lang ein Aschauer“
Manfred Nutz wurde in seiner Jugend von der Leidenschaft für Motorräder gepackt. Er schraubte gerne selbst an seinen Maschinen herum und gehörte einem Motorradclub an. Der Aufbau und die spätere Leitung seiner erfolgreichen Firma ließ ihm allerdings nicht allzu viel Zeit für dieses Hobby. Die Firma stand immer im Fokus. Erst nach Eintritt in seinen Ruhestand hatte er Muße für einige Hobbys und genoss die neu gewonnene freie Zeit. Wie seine Familie erzählt, legte er sich einen eigenen Wald zu und pflegte diesen zusammen mit Freunden. Er schaffte sich Hühner an, pflanzte Apfel- und Zwetschgenbäume und backte mit den selbst geernteten Früchten. Seiner Heimatgemeinde Aschau war er eng verbunden: „Er war sein Leben lang ein Aschauer.“
Geboren wurde Nutz am 13. November 1948 in Rosendahl-Darfeld in Nordrhein-Westfalen. Dort besuchte er die Grund- und Hauptschule und machte eine Ausbildung zum Elektriker. In seinem 18. Lebensjahr siedelte er vom Münsterland nach Waldkraiburg um und absolvierte danach seinen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall.
Förderer von Sport und Jugend
Eins war Manfred Nutz in seinem ganzen Leben immer besonders wichtig: Mit seinem sozialen und sportlichen Engagement etwas von seinem Erfolg weiterzugeben. So unterstützte er die jungen Motorradrennfahrer Luca Grünwald und Jonas Folger, den Fußballverein seiner Heimatgemeinde Aschau am Inn, die Mühldorfer Volleyballer, die Schweppermänner TSV Ampfing und die Biennale Mühldorf. Er war Hauptsponsor der Waldkraiburger Handballer, rief den Nutz-Cup der Handballer und den Nutz-Fußball-Cup für Bambini ins Leben. „Es war ihm ein Anliegen, der sozialen Ungerechtigkeit gegenüber Kindern und Jugendlichen etwas entgegenzusetzen“, stellt sein Sohn fest. Für den letzten Cup der Bambini mit 62 Mannschaften schnipselte er selbst zusammen mit seiner Frau Obst klein, damit die Kinder während des Turniers etwas Gesundes zu naschen hatten.
Von Waldkraiburg für sein Lebenswerk geehrt
Auch die Tafel Mühldorf und Waldkraiburg förderte der Unternehmer. Er sorgte dafür, dass die Tafel am alten Firmengelände in Aschau-Werk eine Ausgabestelle einrichten konnte, versuchte Bürgermeister anderer Kommunen und Unternehmen als Unterstützer ins Boot zu holen und war damit maßgeblich am Umzug der Tafel in ein dauerhaftes Domizil in Waldkraiburg beteiligt. Dafür wollte er nicht beklatscht werden, hielt sich lieber im Hintergrund, betont seine Familie: „Er handelte einfach, wie er war. War auch für die Mitarbeiter da, um sie zu fördern.“ Er lebte für die Unternehmenswerte Menschlichkeit und Gemeinschaft. Im Mai 2019 wurde er für sein großes Engagement und sein Lebenswerk von der Stadt Waldkraiburg geehrt. Ein Ereignis, das ihm auf der einen Seite etwas peinlich wegen des Aufhebens um seine Person war, verrät der Sohn, ihn auf der anderen Seite aber als persönliche Anerkennung doch sehr gefreut hat.
Den mit 75 Jahren zu frühen Tod von Manfred Nutz betrauern seine Frau und seine vier Kinder Martina, Matthias, Carina und Patrick mit ihren Familien sowie die Belegschaft der Nutz GmbH. Die Trauerfeier findet am 30. November in der Kirche St. Nikolaus in Mühldorf statt. Statt Blumen wird um Spenden an die Tafel Mühldorf und Waldkraiburg und den Kinderförderverein Aschau am Inn gebeten.