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Ampfing: Große Trauer um Familienvater

Unerwarteter Tod vor 60. Geburtstag: Wunsch von Nutz-Geschäftsführer Christian Eder bleibt unerfüllt

Christian Eder
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Christian Eder.

Die Harley steht still, der Schreibtisch ist leer: Christian Eder, Familienvater und Geschäftsführer bei Nutz in Ampfing, ist unerwartet gestorben. Kurz vor seinem 60. Geburtstag. 

Ampfing – Die Harley steht in der Garage, der Motor schweigt. Die Schraubschlüssel bleiben an ihrem Platz, die Lederweste auf dem Bügel. Der Schreibtisch im dritten Stock bei Nutz in Ampfing ist leer, Geschäftsführer Christian Gruber muss seinen Arbeitstag jetzt ohne den morgendlichen Ratsch mit seinem Kollegen und Freund beginnen. Am 15. September ist Christian Eder, Familienvater und Geschäftsführer bei Nutz, wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag überraschend verstorben. 

„Mit dem Wind im Gesicht und der Freiheit im Herzen, so wird er immer in Erinnerung bleiben.“ So heißt es auf dem Sterbebild über den Menschen, Familienvater und Geschäftsmann.  

„Ein feiner Kerl, mit einem verschmitzten Lächeln und einem sehr großen Herzen“

„Ein feiner Kerl, mit einem verschmitzten Lächeln und einem sehr großen Herzen“, so charakterisiert Christian Gruber seinen langjährigen Mitarbeiter, Kollegen und Freund. 

1998 lernte der Ampfinger über eine gemeinsame Freundin seine spätere Frau Patricia kennen, mit seiner Herzlichkeit eroberte er ihr Herz. Von da an waren sie fast immer zusammen. 1999 kam ihr Sohn Maximilian zur Welt und 2000 folgte Tim. Nach dem Tod ihrer beider Eltern verlagerte sich Eders Privatleben nach Neuötting; beruflich blieb er aber Zeit seines Lebens im Landkreis Mühldorf.

36 Jahre lang das Wachsen von Nutz mitgestaltet

Am 19. September 1988 trat er als 23-Jähriger seine Stelle als Elektromonteur bei Nutz an. Sehr schnell war klar: In ihm steckt viel mehr. 1992 machte Eder seine Techniker, wurde er Projektleiter. 2016 erhielt er Prokura, 2021 wurde er Geschäftsführer, verantwortete das tägliche Geschäft des Unternehmens. Nutz wuchs in Eders Zeit von einem Handwerksbetrieb mit einer handvoll Mitarbeiter zu einem erfolgreichen Mittelständler mit 400 Beschäftigten. 

Einer der größten beruflichen Erfolge von Christian Eder (Mitte): Der Bayerische Löwe überreicht von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (links). Sie freuten sich mit (von links) Christian Gruber (CEO, Nutz ), Thomas Wimmer (CFO, Nutz ) und Juror Stefan Schmal.

2022 war sein beruflicher Höhepunkt. Nutz zählte zu Bayerns besten 50 Mittelständlern, erhielt von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger einen Bayerischen Löwen. 

Mit dem Bayerischen Löwen auf Tour

Nach den offiziellen Feiern packte der Mensch und Chef Eder den Bayerischen Löwen in sein Auto, fuhr von Baustelle und Baustelle und brachte den Löwen zu den Menschen, die ihn erarbeitet haben. Eder feierte den Erfolg auch mit ihnen.

Der Bayerische Löwe on tour: Christian Eder brachte die Auszeichnung auch zu denen, die ihn miterarbeitet hatten: die Mitarbeiter auf den Baustellen.

„Er hat nie vergessen, dass es nicht nur persönliche Erfolge waren, er hat immer sein Team in den Vordergrund gestellt“, würdigt Gruber seinen Geschäftsführer. Eder war immer für einen Spaß zu haben, hatte immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter. 

Daheim lieber Jeans, T-Shirt und Lederweste

Daheim tauschte Christian Eder die „gute Kleidung“ und den Anzug, schnell mit Jeans, T-Shirt und Lederweste. Dann standen seine Familie und seine Freunde im Vordergrund. 

Wenn er frei hatte, musste bei Eder am besten ein Motor brummen. Mit 18 hatte er schon seine erste Harley-Davidson und war der Kult-Marke bis zuletzt verfallen. Er liebte das Fahren und das Schrauben, fand immer etwas zu verbessern, baute so manche Maschine um. Auch in den Urlauben musste es tuckern, erkundete er mit seiner Familie er die Küste Kroatiens - auf Motorbooten. 

Im Sommer hatte seine Frau Patricia selber den Motorrad-Führerschein gemacht. Seitdem waren sie gemeinsam auf zwei Bikes unterwegs: sei es zum Gardasee oder abends mal schnell zum Chiemsee. 

Immer für andere da

„Er war ein großer Mensch, ein empathischer Mensch, der die Menschen durch seine Ausstrahlung überzeugen und für sich gewinnen konnte“, so Christian Gruber. Ein Mensch, der privat wie beruflich für alle da war, immer auf alle geschaut hatte und am wenigsten auf sich. 

Das hatte sich in letzter Zeit etwas verändert. Nach einem gesundheitlichen Warnschuss fuhr er vermehrt Rad. Eines seiner Ziele: der Kapellplatz in Altötting. 

Größter Wunsch blieb unerfüllt

Ein erfülltes Leben, dessen größter Wunsch unerfüllt blieb. Eders Vater war mit 59 Jahren gestorben, auch andere Vorfahren wurden nicht alt. Und so freute er sich besonders auf seinen 60. Geburtstag am 12. Oktober. Wollte ihn in Las Vegas zu feiern. 

Ein Fahrrad-Unfall machte einen ersten Strich durch die Rechnung. Die Reise wurde abgesagt.

Am 15. September starb Christian Eder dann unerwartet im Alter von 59 Jahren – wenige Tage vor seinem ersehnten 60. Geburtstag.

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