Über 150 angemeldete Motorsportler
Das gab‘s im Landkreis Mühldorf noch nie: 1. Ackercross-Rennen in Schönberg unter Flutlicht!
Die Vorbereitung dauerte fast ein Jahr. Am kommenden Samstag (5. Oktober) heulen in Schönberg endlich die Motoren. Die Motorsportabteilung des SV Schönberg lädt zum 1. Ackercross-Rennen – unter Flutlicht. Das Interesse an der Veranstaltung ist enorm.
Schönberg – Der Blick auf die Wetter-App erfolgt fast stündlich. Hält das Wetter? Wird‘s nochmal regnen? Vor allem: Bleibt es am Samstag trocken, wenn über 150 Motocross-Fahrer über einen Schönberger Acker heizen. Ackercross nennt man das Ganze, das am Wochenende die Zuschauer in Scharen in die „Feierhauptstadt Schönberg“, wie sie einst Landrat Max Heimerl genannt hat, locken soll. Über 150 Teilnehmer – Frauen, Männer und auch Kinder und Jugendliche – werden dann über den Acker jagen.
Aus einer Bierlaune heraus geboren
Es ist das erste Mal, dass die Motorsportabteilung des SV Schönberg zu diesem Ereignis einlädt, noch dazu unter Flutlicht. Aus einer Bierlaune heraus sei die Idee für die Veranstaltung geboren worden, verrät Stefan Leitl, Abteilungsleiter der Motorsportabteilung. „Wenn wir was machen, dann machen wir es g‘scheit!“
Vorbereitungen dauerten ein ganzes Jahr
Ein Jahr lang haben die Vorbereitung gedauert, jetzt seien alle Hürden genommen, damit die Veranstaltung am Samstag, 5. Oktober, ab 15 Uhr stattfinden kann. „Das war alles gar nicht so einfach, weil es auch für das Landratsamt als Genehmigungsbehörde in vielen Bereichen Neuland war“, berichtet Leitl, der sich in der Vorbereitung auf sein zuverlässiges Team aus der Abteilung verlassen könnte.
Die Ortsvereine helfen fleißig mit – typisch Schönberg eben
Die Ortsvereine seien ebenso miteingebunden worden, die Feuerwehr grillt, die Landjugend sorgt sich um die Getränke. Viele weitere Ehrenamtliche sorgen als Streckenposten dafür, dass die Sicherheit für Fahrer und Zuschauer gewährleistet bleibt.
Leitl ist selbst Motocrossfahrer, hat sich in der Seniorenklasse der Jahrgänge 1979 und älter angemeldet. „Anfangs mit guter Zuversicht, was reißen zu können.“ Doch wenn er jetzt auf das Starterfeld blickt, macht er sich Sorgen, ob er nicht mehrere Male überrundet wird.
Das Interesse an der Veranstaltung ist riesig. Alleine in der offenen Klasse, in der Männer mit ihren Maschinen von 125 bis 500 Kubikzentimeter Hubraum an den Start gehen werden, haben sich schon 120 Fahrer angemeldet. Ein Dutzend Fahrer sind es in der Seniorenklasse. Immerhin sechs Frauen mischen in der Damenklasse mit – aber ohne Lokalmatadorin Christine Lenz. Sie hat sich vor einigen Tagen bei einem Rennen in Bodenkirchen das Knie verletzt.
Umso mehr freut es Leitl, dass in der Kinderklasse 16 Starter gemeldet haben. Sie messen sich in drei Motocross-Klassen mit 50, 65 und 85 Kubikzentimeter Hubraum. „Der jüngste Fahrer ist Jahrgang 2017!“ Ursprünglich sollte es auch ein Rennen mit E-Bikes geben. Doch mangels Anmeldungen hat man das dann wieder gecancelt.
Ein ganzes Team kommt aus dem Schongau
„Die Fahrer kommen sogar aus dem Allgäu, aus Forst-Wessobrunn bei Schongau wird ein ganzer Trupp mit acht Fahrern anreisen!“, nennt er nur ein Beispiel beim Blick auf die Starterliste.
Auf der finden sich aber auch zahlreiche einheimische Motocrossler. Einer davon ist Markus Deinböck, der von einem „Haupt-Hobby“ spricht, wenn er sich zweimal in der Woche auf sein Motorrad setzt, um zu trainieren oder Rennen zu fahren. Und das tut er recht erfolgreich. In der German Cross Country (GCC) Meisterschaft war er in der Sport-2-Klasse in diesem Jahr Vierter der Gesamtwertung.
Deinböck war Ideengeber für das Rennen in Schönberg. Er war es, der den Kontakt mit den Motorsportlern vom Sportverein vor einem Jahr gesucht hatte. „Die waren gleich Feuer und Flamme“, sagt er.
Wenn Deinböck auf die Starterliste blickt, erspäht er einige „gute Fahrer aus Bayern“. Einige aus den Top Five der Südbayern-Serie. Maxi Niewiadomsky und Christian Maier aus Bodenkirchen nennt er, der schon Dritter der Südbayern-Serie geworden ist, und auch die Osmer-Trophy in Bodenkirchen hat Maier schon gewonnen. Dasselbe Kunststück ist auch dem Schönberger Jürgen Lenz gelungen, der ebenfalls in der „Pro“-Klasse der GCC-Serie mitfährt. Ebenso wie Ulli Gramesberger aus Mühldorf, der bei der Osmer-Trophy schon mal auf Platz zwei gefahren ist. Was erwartet sich Deinböck selbst beim Rennen vor der Haustür? „Die Top Ten sind in Schönberg auf jeden Fall drin!“
Rundkurs mit insgesamt vier Sprüngen
Was erwartet das Fahrerfeld? Ein 1,4 Kilometer langer Rundkurs mit vier Sprüngen, darunter ein Sprung mit einer zu erwartenden Weite von 18 Metern, verrät Leitl, der in den vergangenen Tagen mit seinen Helfern noch die Schaufel in die Hand genommen hat, um die Rennstrecke im Schönberger Ortsteil Steng zu präparieren. „Nicht zu hart und nicht zu weich, die Strecke sollte nicht stauben, aber auch nicht zu batzig sein“, nennt Leitl die optimalen Bedingungen, die er sich für Samstag wünscht. Aktuell sehe es so aus, als wenn sich dieser Wunsch erfüllen würde.
Der Acker im Norden der Gemeinde Schönberg wird als landwirtschaftliche Fläche nicht mehr erkennbar sein. Den Besuchern bietet sich stets eine gute Sicht auf das Rennspektakel, wenn gegen 15 Uhr das Startgatter zum ersten Mal fällt. Ab 12 Uhr beginnen die Trainings. Der Eintritt ist frei.
Bei einer solchen Motorsport-Veranstaltung darf im Anschluss eine After-Racing-Party nicht fehlen. Diese findet ab 21 Uhr am Festgelände statt. Alle Infos und Zeitpläne findet man im extra angelegten Whats App Kanal.

