Sebastian Winkler mag nicht mehr
Nach 22 Jahren ist Schluss: Niedertaufkirchen muss nächstes Jahr neuen Bürgermeister wählen
Diese Nachricht sparte sich der Bürgermeister bis zum Ende auf. Nach 22 Jahren sei Schluss, teilte Sebastian Winkler bei der Bürgerversammlung in Niedertaufkirchen mit. Er wird nicht mehr für das Bürgermeisteramt kandidieren. Das sind die Gründe.
Niedertaufkirchen – Der Rechenschaftsbericht lag hinter ihm, Georg Wagenbauer hatte die wichtigsten Haushaltszahlen vorgelegt. Und auch die Bürger hatten bereits ihre Fragen zu wichtigen Themen in der Gemeinde angebracht. Es war unmittelbar vor den Dankesworten, als Sebastian Winkler in der Gaststube des Gasthauses Maier in Roßbach verkündete: „Ich werde nicht mehr als Bürgermeisterkandidat antreten!“
Winkler will nicht mit 76 Jahren noch Bürgermeister sein
Er nahm damit Bezug auf die Kommunalwahlen, die im nächsten Jahr am 8. März stattfinden werden. Er sei bei der Wahl 70 Jahre alt, eine Wahlperiode dauert sechs Jahre, er wäre dann 76 Jahre und hätte damit ein Alter erreicht, das er nicht mehr angebracht hält, um ein solches Amt auszuüben, erklärte Winkler seine Entscheidung. „Ich hoffe, Sie können diese Entscheidung verstehen!“
Plädoyer an die jüngere Generation
Er plädierte stattdessen an die jüngere Generation, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dass sich Personen finden, die sich in der Lage sehen, das Bürgermeisteramt zukünftig auszufüllen. Er rief aber auch Gemeindebürger dazu auf, die Zukunft der Gemeinde Niedertaufkirchen aktiv mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. „Wir brauchen hier engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger“, warb er nicht nur bei den amtierenden Mandatsträgern dafür, sich für den Gemeinderat zu bewerben.
Faire Diskussion fördert die Zusammenarbeit
Mit Dank an seine Stellvertreterin Anneliese Schaber zeigte er sich überzeugt davon, „dass wir mit unserer Politik seit langer Zeit auf einem guten Weg sind.“ Er hoffe auch weiterhin auf eine solche Zusammenarbeit. „Jeder soll seine Meinung sagen, eine faire Diskussion fördert die Zusammenarbeit, nur so können wir zum Wohle der Gemeinde entscheiden!“
Ein Dankeschön fürs Ruhebankerl
Unmittelbar zuvor hatte Winkler noch große Anerkennung ausgesprochen bekommen. „Ein herzliches Vergelt‘s Gott dafür, dass wir nicht so einen Bürgermeister wie in Polling haben“, ließ Dr. Florian Garnich Winkler wissen. Herzlich bedankte er sich, dass die Gemeinde seiner Bitte nach einem Ruhebankerl im Ort so schnell nachgekommen sei. Winkler war sichtlich bewegt: „Jetzt bin ich seit über 22 Jahren Bürgermeister. Aber das ist das erste Mal, dass ich in einer Bürgerversammlung gelobt werde!“