Nachruf
„Obermeier Frischeier“: Jetzt ist der bekannte Landwirt Franz-Xaver Obermeier verstorben
Der langjährige Landwirt Franz-Xaver Obermeier aus Penning, zuletzt wohnhaft in Mühldorf, ist kurz vor seiner Diamantenen Hochzeit verstorben. Er wurde 86 Jahre alt. Franz-Xaver Obermeier war bekannt für seine Hühnerhaltung und den Slogan „Obermeier Frischeier“. Die Beerdigung fand unter großer Anteilnahme in Niederbergkirchen statt.
Niederbergkirchen – Wenige Monate, bevor er mit seiner Gattin Katharina die Diamantene Hochzeit hätte feiern können, verschied der Austragsbauer Franz-Xaver Obermeier aus Penning, zuletzt wohnhaft in Mühldorf, im Alter von fast 87 Jahren.
Das Licht der Welt erblickt hatte er als einziger Sohn der Eheleute Cäcilia und Franz-Xaver Obermeier am 1. August 1937 auf dem elterlichen Anwesen in Penning, damals Gemeinde Oberhofen. Zusammen mit zwei Schwestern wuchs er zu Hause auf.
Ab 1943 besuchte er in Niederbergkirchen die Volksschule und die Berufsschule. Mit dem Besuch der Landwirtschaftsschule in Mühldorf in den Jahren 1958 und 1959 bereitete er sich auf die Übernahme des elterlichen Anwesens vor. Bereits im Alter von 16 Jahren hielt er auf dem heimischen Hof Hühner, die Zeit seines Lebens seine große Leidenschaft bleiben sollten.
Am 28. Oktober 1964 schloss er mit Katharina Henn von Knog, Gemeinde Grünbach (heute Polling), den Ehebund. Groß war die Freude über die Geburt der Tochter Michaela 1967. Mit unermüdlicher Energie baute er zusammen mit seiner Gattin den ursprünglichen Kleinbetrieb zu einer Vollerwerbsexistenz aus.
Im Jahr 1970 wurde die Milchviehhaltung aufgegeben, zunächst in erster Linie zugunsten einer Mastbullenhaltung (die bis 1997 beibehalten wurde), vermehrt jedoch, um die Hühnerhaltung auszuweiten. Durch Vermarktung der Eier und Hühner zunächst von Haus zu Haus, ab 1980 aber auch auf Wochenmärkten, erwarb sich das Ehepaar einen stetig wachsenden Kundenstamm und wurde mit dem Slogan „Obermeier Frischeier“ weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt.
Nebenbei gelang es dem Ehepaar, den Hof durch Zukauf zu vergrößern und die Gebäude zu erneuern. Die Hühnerställe wurden stetig erweitert und den Erfordernissen der Branche angepasst. Als er das Rentenalter erreichte, übergab er 2002 das Anwesen wohlbestellt an seine Tochter Michaela. Im Mühldorfer Norden errichtete er sich mit seiner Gattin im Jahr 2000 ein Zweifamilienhaus, das zum einen als Mietshaus die nicht üppige Bauernrente aufbesserte und ab 2009 zur Wohnung im Ruhestand wurde.
Neben der vielen Arbeit gönnte er sich aber auch Auszeiten. So bereiste er mit seinem Wohnmobil viele Länder und Städte Europas. Flugreisen führten ihn nach Abu Dhabi, Kenia und New York. Ein Herzinfarkt kurz nach dem Umzug nach Mühldorf und die Coronazeit schränkten ihn jedoch immer stärker ein. Sein Whirlpool und sein Gartenhäuschen, umgeben von einem Blumenmeer und bei volkstümlicher Musik, wurden nun vermehrt sein Lebensmittelpunkt.
Kurz vor seinem Tod im Kreiskrankenhaus Altötting war es ihm noch vergönnt, seine gesamte Familie um sich zu versammeln und sich von all seinen Lieben zu verabschieden.
Eine sehr große Trauergemeinde gab ihm beim Seelengottesdienst und der Beerdigung im Pfarrfriedhof das letzte Geleit. Für seine rund je 70-jährige Mitgliedschaft ehrten ihn mit Nachrufen die Freiwillige Feuerwehr Oberhofen und die Marianische Männerkongregation.mh/bic
