Berichte von Neumarkts Referenten (Teil 2)
Gegen den Trend in Deutschland: Der Wirtschaft in der Stadt Neumarkt-St. Veit geht es gut
Obwohl die „Situation der Wirtschaft in Deutschland gerade nicht besonders gut ist“, sieht Neumarkts Wirtschaftsreferent Peter Gruber für die heimische Wirtschaft alles andere als schwarz. So geht es den heimischen Betrieben.
Neumarkt-St. Veit – Aus den Reihen des Stadtrates gibt es zwölf Referenten. Sie sind in allen gesellschaftlichen Bereichen wie Jugend, Senioren, Menschen mit Behinderung, Landwirtschaft und Umwelt oder auch Wirtschaft aktiv. Einmal jährlich stellen sie im Stadtrat ihre Arbeit vor.
Wirtschaft in Neumarkt-St. Veit ist gut aufgestellt
Obwohl die „Situation der Wirtschaft in Deutschland gerade nicht besonders gut ist“, sieht Neumarkts Wirtschaftsreferent Peter Gruber für die heimische Wirtschaft alles andere als schwarz. So seien die größeren Betriebe wie Ovovit, Frischhut Formstücke und Bachmann Lattenroste nach Corona wieder auf einem guten Weg.
Auch bei den mittelständischen Betrieben laufe es gut. Gruber erinnerte an die HEItec Automation, die mit ihrem Erweiterungsbau begonnen hat. Wichtig und erfolgreich nannte er den Bau des Raiffeisen-Lagerhauses. Gruber erinnerte an die Wirtschaftsabende bei Neumarkter Betrieben, mit denen Zusammenhalt und Zusammenarbeit der Betriebe gestärkt werden sollen.
Win-Win-Situation auf dem Stadtplatz
Der Wirtschaftsreferent ging auch auf den Stadtplatz ein: So könne man mit den Geschäften am Stadtplatz zufrieden sein. Das „stark verbreitete Geschäftssterben ist bei uns noch nicht der Fall“. Er lobte die Geschäftsidee der „Rolling Boazn“ und nannte sie „eine coole Bereicherung, um die uns der ganze Landkreis beneidet“. Zugleich freut er sich, dass die Gastronomen am Stadtplatz von dem Erfolg der „Rolling Boazn“ partizipieren. „Eine echte Win-Win-Situation“. Auch in Sachen „Energieversogung“ sieht Gruber Neumarkt-St. Veit auf dem richtigen Weg. Er nannte unter anderem die Windkraft über das Regionalwerk des Landkreises, Energie aus Biogas und Hackschnitzel sowie das Projekt „Kommunale Wärmeplanung“.
Zwei wichtige Kiebitz-Brutgebiete im Gemeindebereich
Den Landschaftspflegeverband stellte Johanna Obermeier, Referentin für Landwirtschaft, Umwelt und Natur, in den Mittelpunkt ihres Berichtes. Sie lobte dessen Arbeit, der auch Neumarkt, das seit 2020 Mitglied ist, tatkräftig unterstützt und neue Ideen bringt. Sie nannte unter anderem das „Natürlich Bayern-Projekt“: „Mühldorfs blühende Gemeindewiesen – hier ist ordentlich was los!“ zur Förderung der Insektenvielfalt. Ein weiteres Projekt ist der Kiebitz-Schutz, der für Neumarkt-St. Veit wichtig ist, da es im Gemeindebereich zwei wichtige Kiebitz-Brutgebiete gibt. Obermeier lobte die Landwirte, die bei diesem Projekt mitmachen und Jäger, die dafür sorgen, dass natürliche Feinde nicht Überhand nehmen. Auch Johanna Obermeier sprach das neue Raiffeisen-Lagerhaus an, das nicht nur für die Landwirte, sondern für die gesamte Bevölkerung einen Mehrwert habe.
Eine Ü60-Messe fand im Mai 2023 im Kulturbahnhof statt, erinnerte Seniorenreferentin Rosina von Roennebeck. Das sei eine Gemeinschaftsarbeit der Seniorenheime und der Tagespflegestätten gewesen und ziemlich erfolgreich. Sie berichtete aber auch von zahlreichen weiteren Veranstaltungen, die für Senioren angeboten werden. Zudem warb sie für die Arbeit des VdK, wo sie „die meisten Kontakte zu Senioren“ habe.
Regelmäßigen Seniorennachmittag angeregt
Die Seniorenreferentin schlug abschließend einen regelmäßigen Seniorennachmittag vor, den die Stadt organisieren könnte. Sie dachte da an Kaffee und Kuchen sowie Musik zum Mitsingen. Etwas, was in anderen Gemeinden bereits erfolgreich angeboten werde. „Finanziert könnte es von der Spende werden, die die Stadt unlängst von der Raiffeisenbank zur Verwendung für Seniorenarbeit erhalten hat“, schloss Rosina von Roennebeck.
Regelmäßige Sprechstunden sowohl im Rathaus Schloss Adlstein als auch im Rathaus von Schönberg für die VG Oberbergkirchen bietet die Behindertenreferentin Sylvia Wegner an. „Die Nutzung ist dabei sehr unterschiedlich. Zeitweise werden sie gar nicht genutzt, teilweise sind es drei Ratsuchende pro Nachmittagstermin. Sehr oft müssen langfristige Unterstützungen angeboten werden, bisweilen nutzen Ratsuchende die Sprechstunden auch als ‚Kummerkasten‘“, berichtete sie. Für Betroffene, die nicht mehr mobil sind, bietet sie auch Hausbesuche an. Im Lauf der Zeit habe sie festgestellt, dass sich ihre Referententätigkeit immer mehr mit ihrem beruflichen Alltag deckt. „Dem möchte ich gerne etwas gegensteuern, um meinem Auftrag gerecht zu werden“, sagt Sylvia Wegner, die in Neumarkt-St. Veit einen Pflegedienst hat.
Workshops für Menschen mit Behinderung
Für das kommende Jahr plant sie, zusammen mit Anke Lichtmann, Workshops für Menschen mit Behinderung. Diese Workshops werden auch über EU-Fördergelder finanziert. Der erste Workshop ist für Mitte November 2024 auf einem Permakulturhof geplant.
Abschließend würdigte Bürgermeister Erwin Baumgartner das Engagement der Referenten. Die Berichte von Wolfgang Hobmeier (Gebäudereferent), Christian Perau (Feuerwehrreferent) und Ludwig Spirkl (Gesundheitsreferent) werden in der nächsten Stadtratssitzung vorgetragen.