Ein Jahr vor der Kommunalwahl
Wer tritt als Bürgermeisterkandidat in Neumarkt an? So positionieren sich UWG, CSU und SPD
Am 8. März 2026 werden die Stadt- und Gemeinderäte neu gewählt. Schon jetzt positionieren sich mögliche Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Wie sieht es in Neumarkt-St. Veit aus?
Neumarkt-St. Veit – Drei Kandidaten hatten sich bei der Kommunalwahl 2020 um das Bürgermeisteramt in Neumarkt-St. Veit beworben. Während die SPD-Kandidatin Michéle Gaulinger mit nur 6 Prozent aller Wählerstimmen im Kampf um den Bürgermeistersessel keine Rolle spielte, lieferte sich der CSU-Kandidat Michael Kulhanek (46,9 Prozent) mit dem Amtsinhaber Erwin Baumgartner (47,1 Prozent) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Kulhanek trat vor der Stichwahl zurück
Eine Stichwahl musste die Entscheidung bringen, die dann aber eine klare Sache für Baumgartner war, nachdem Kulhanek vorher aus gesundheitlichen Gründen den Rückzug seiner Kandidatur angekündigt hatte. 72,5 Prozent waren es am Ende für Baumgartner.
Baumgartners vierte Amtszeit
Der UWG-Bürgermeister hatte 2002 die Nachfolge von Rudi Berghammer angetreten, ist seit 23 Jahren Bürgermeister von Neumarkt-St. Veit, er befindet sich in seiner vierten Amtszeit. Ob sich Baumgartner 2026 erneut um das Bürgermeisteramt bewerben will, das lässt der 67-Jährige noch völlig offen. „Ich sehe aktuell noch keine Notwendigkeit, mich dazu zu äußern“, antwortet Baumgartner auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen.
Peter Hobmaier, UWG-Vorsitzender von Neumarkt-St. Veit, will erst einmal die Klausurtagung des Vereins Ende März abwarten, in der sich Baumgartner zu seinen Plänen erklären wird. Auf Basis dieser Entscheidung werde die UWG dann entsprechend reagieren.
Und wie sieht es bei den anderen Parteien aus? Bringt sich hier schon ein möglicher Kandidat in Stellung? Immerhin sind aktuell neben der UWG mit acht Sitzen auch CSU (neun Sitze), SPD (zwei Sitze) und die Grünen (ein Sitz) im Neumarkt-St. Veiter Stadtrat vertreten.
CSU-Ortsvorsitzender sagt nicht „Nein“
Fabrizio Chinarello, Vorsitzender der CSU von Neumarkt-St. Veit, will erst die Neuwahlen im Ortsverband abwarten, die am 25. März stattfinden werden. Es würden viele Gespräche geführt, sagt Chinarello. „Seit zwei Jahren arbeiten wir darauf hin, dass die jüngere Generation im Ortsverband zunehmend Verantwortung übernimmt. In erster Linie gilt es, dass der Ortsverband stabil bleibt.“
Verjüngung im Fokus
Chinarello verhehlt nicht, dass er oft gefragt werde, ob nicht er als Bürgermeisterkandidat der CSU antreten werde. Er sehe es aber als erste Aufgabe, den Ortsverband zu führen. Der werde sich erst nach den Wahlen für die Kommunalwahl aufstellen. Gleichwohl gibt Chinarello zu, dass er nicht abgeneigt sei: „Ich würde mich als Kandidat zur Verfügung stellen!“ Die Entscheidung darüber habe allerdings der Ortsverband zu fällen.
Die SPD hält den Zeitpunkt noch verfrüht, um jetzt schon zu entscheiden, wer zur Bürgermeisterwahl antritt. „Wir werden ganz klar wieder versuchen, eine starke Liste zusammenzubekommen. Aber es wird noch bis Mitte des Jahres dauern, bis wir uns wegen einer Bürgermeisterkandidatin oder eines Bürgermeisterkandidaten festgelegt haben“, sagt der SPD-Ortsvorsitzende Ulrich Geltinger. Es sei sinnvoll, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken, weil ein solcher natürlich Stimmen bringt, weiß Geltinger. Aber man sollte sich auch nicht zu früh festlegen, denn sonst könnte der Kandidat bis zu den Wahlen bereits verbrannt sein.
Döring ist in Neumarkt der Letzte seiner Art
Thomas Döring, einziger Vertreter der Grünen im Neumarkter Stadtrat, hat sich über einen Bürgermeisterkandidaten der Grünen noch keine Gedanken gemacht. „Von der damaligen Gruppe bin ich der einzige, der übrig geblieben ist“, erinnert er an die Aufbruchstimmung vor fünf Jahren in Neumarkt-St. Veit. Einen Ortsverband gebe es nicht, die Grünen in Neumarkt-St. Veit seien im Kreisverband organisiert. Döring bezweifelt, ob sich ein Grünen-Kandidat überhaupt durchsetzen würde. Er wolle erst einmal abwarten, welche Kandidaten die anderen Parteien ins Rennen schicken werden.