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Zwei Bauanträge sollen helfen

Früher Aufregung, heute Jubel: Neumarkt-St. Veit und Egglkofen bekommen neue Handymasten

Von Wiesbach bis Frauenhaselbach soll die Netzabdeckung verbessert werden. Dazu soll ein neuer Handymast an der ehemaligen Mülldeponie von Neumarkt-St. Veit gebaut werden.
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Von Wiesbach bis Frauenhaselbach soll die Netzabdeckung verbessert werden. Dazu soll ein neuer Handymast an der ehemaligen Mülldeponie von Neumarkt-St. Veit gebaut werden.

In den vergangenen Jahren gab es oft Proteste, heute wird der Bau begrüßt: In Neumarkt-St. Veit und in Egglkofen werden Handymasten installiert, um die Netzabdeckung zu verbessern 

Von Jan Dalhoff und Harald Schwarz

Neumarkt-St. Veit/Egglkofen – Kommunen wehrten sich, Bürgerinitiativen bildeten sich und Grundstückseigentümer wurden geächtet, wenn sie dem Bau auf ihrem Grundstück zustimmten: Handymasten brachten oft Angst vor Strahlung und Widerstand mit sich. Das hat sich grundlegend geändert. Das Handy ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und viele Menschen ärgern sich über die Funklöcher, die es nach wie vor in Bayern gibt. Da war es nicht verwunderlich, dass die Stadträte in Neumarkt-St. Veit und die Gemeinderäte in Egglkofen die Baugenehmigungen von jeweils einem Handymasten in Windeseile durchwinkten.

Mobilfunknetz soll stabiler und besser empfangbar werden

„Ich finde es eine gute Sache und wenn wir das Mobilfunknetz dadurch stabiler und empfangbarer machen, in dem Bereich kann ich da nur zustimmen“, sagte Ludwig Spirkl, SPD-Stadtrat in Neumarkt-St. Veit. Auch sein CSU-Kollege Peter Gruber (CSU) konnte nur zustimmen und erwähnte, dass er sich vorher ein Bild vor Ort gemacht hatte, um ein Gefühl zu bekommen, wo der fast 35 Meter hohe Handymast aufgestellt werden soll. Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschuss waren sich ziemlich schnell einig, dass der Mast gebaut werden soll, um die Versorgung mit Telekommunikationsdienstleistungen zu verbessern. +

Neuer Funkmast kann von mehreren Anbietern genutz werden

Dabei bestätigte die Stadtverwaltung auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen, dass dieser Mast von mehreren Anbietern genutzt werden kann und nicht einem Telekommunikationsunternehmen gehöre, was für die Bevölkerung natürlich von Vorteil sei. Allerdings habe die Stadtverwaltung keinen Einfluss darauf, welcher Anbieter seine Technik installiert und seine Dienste zur Verfügung stellt. Für die Bürger ist das aber egal, denn endlich naht das Ende, dass es auf dem Smartphone heißt: „Kein Netz“ oder Gespräche einfach beendet werden, weil man zu weit von einem Standort mit Handyempfang entfernt ist.

Die Entscheidung fiel den Ausschussmitgliedern auch wegen des Standortes leicht: Zweiter Bürgermeister Egbert Windhager (CSU) beschrieb den genauen Standort: Er soll bei der alten Müll-Deponie von Neumarkt-Sankt Veit errichtet werden. „Damit wird der Bereich Richtung Wiesbach, Thambach und Blindenhaselbach bis Hörbering versorgt“, so Egbert Windhager.

Fehlende Nachbarunterschriften spielen dieses Mal keine Rolle

Zum Schluss fragte noch Peter Hobmaier (UWG) nach, warum nicht alle Nachbarn den Bauantrag unterschrieben haben. „Dies ist uns nicht bekannt“, so Egbert Windhager. Und so stimmten nach gerade einmal zehn Minuten alle Ausschussmitglieder für den 34,98 Meter hohen Schleuderbetonmast inklusive Outdoor-Technik bei Blindenhaselbach.

Auch um Egglkofen reißt Verbindung immer wieder ab

Praktisch zur gleichen Zeit brachte der Gemeinderat Egglkofen ebenfalls einen neuen Handymast auf den Weg. Er soll in der Nähe des Ortsteils Lichtberg entstehen und ebenfalls rund 40 Meter hoch sein. Bereits im vergangenen Jahr habe er nachgefragt, weil es im Ortsteil Piesenkofen nur an wenigen Stellen eine Handyverbindung gebe, meinte Bürgermeister Johann Ziegleder (ULE); und jetzt liege der Antrag auf Baugenehmigung auf dem Tisch. Christian Senftl (CSU) hatte vorher nachgefragt, ob es Zufall sei, dass die Baugenehmigung für den Handymast just in dem Moment komme, wo das Bau- und Gewerbegebiet Hofstetten auf den Weg gebracht werden soll. Zweiter Bürgermeister Thomas Mayrhofer bestätigte, dass beim Autofahren rund um Egglkofen „regelmäßig die Verbindung abreißt“. Diese Erfahrung hat nicht nur er gemacht; und so war es nicht verwunderlich, dass die Baugenehmigung einstimmig befürwortet wurde.

Was bei der Entscheidung dieses Mal überhaupt keine Rolle spielte, war, dass die Unterschriften sämtlicher Nachbarn fehlten.

Für die Straße ist Gemeinde nicht zuständig

Georg Sirtl (CSU) fragte aber noch einmal nach, ob die Zufahrt zu dem geplanten Handymasten über eine Gemeindestraße erfolge. Er hatte nämlich die Befürchtung, dass die Straße beschädigt werden würde, wenn die Baufirma mit schwerem Gerät zum Bau des Masts anrücke. Doch Bürgermeister Ziegleder konnte hier Entwarnung geben, der versicherte, dass dies keine Gemeindestraße sei: „Da muss sich der Grundstückseigner darum kümmern, diese Straße geht uns nix an“.

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