Renovierungen sind dokumentiert
Spechtattacke auf Gotteshaus: Hörberinger Kirchturm bekommt eine frische Spitze
Der Specht ist ja eigentlich ein possierliches Tierchen. Wenn er allerdings einen Kirchturm in Gefahr bringt, dann hört sich der Spaß auf. Kirchenpfleger Michael Asbeck musste auf jeden Fall handeln.
Neumarkt-St. Veit/Hörbering – Hoch hinauf, auf den 37,5 Meter hohen Turm der Hörberinger St. Jakobuskirche, stiegen der Kirchenpfleger Michael Asbeck und Verwaltungsleiterin Karin Löw mit den beteiligten Handwerksmeistern. Auf der obersten Plattform des Gerüsts waren sie dabei, als in die Kugel unter dem Wetterhahn die Dokumentenkapsel mit Daten der letzten Renovierung an der Kirche gelegt wurde. Es ist die dritte Dokumentation seit 1978 und 2004, in der die Kirche „St. Jakobus der Ältere“ renoviert werden musste. „Frühere Renovierungsarbeiten waren in der Kugel nicht vorhanden.“, bedauerte Kirchenpfleger Asbeck. „Denn unsere Kirche ist schon älter.“
Der Specht hatte das Turmgebälk „bearbeitet“
Diese Renovierung war notwendig geworden, weil der Specht die Holzschindeln am Turm- und Kirchendach „bearbeitet“ hatte, sodass Regenwasser eindringen konnte. Nach langen und zähen Verhandlungen genehmigte das Ordinariat die Ausbesserungen. Allerdings kam nach der Entfernung der ersten Holzschindel der wahre Schaden erst auf. Auch am Gebälk innen hatte sich der Specht vergangen, sodass die Tragfähigkeit der Balken im Turm gefährdet war. Die vom Architekturbüro Maierhofer (Schönberg) zuerst errechnete Kostenschätzung war nicht mehr einzuhalten.
Die Pfarrei hätte sich ein Kupferdach gewünscht, was aber vom Denkmalamt abgelehnt wurde. Deshalb wurde das Dach wieder mit Holzschindeln gedeckt. Während der Zimmerer den Turm instandsetzte, wurden vom Maler die Fassade des Kirchenschiffes und später der Turm gestrichen. Zudem wurde die Turmkugel mit der Dokumentenkapsel wieder hergerichtet. Der Restaurator besserte die Kirchenpforte aus, was insgesamt einen großen Aufwand erforderte.
Kirche „Jakobus der Ältere“ ist bis Ende November saniert
Aber trotz aller Schwierigkeiten, begleitet von vielen Gesprächen mit zuständigen Stellen, schafften es die Kirchengemeinde und Pfarrverband mit den Handwerkern, dass spätestens Ende November das Vorhaben endgültig abgeschlossen werden kann. „Dann,“ freut sich Michael Asbeck, „hat Hörbering mit seiner Kirche „Jakobus der Ältere“ wieder ein Glanzstück.“
Das Anbringen des Blitzableiters, des Wetterhahns und der Turmkugel, mit der Verankerung der Dokumentenkapsel, fand in luftiger Höhe und in größter Freude auf der obersten Gerüstplattform statt.