Gegenwind im Bernloher Holz bei Neumarkt
„Stimmt nicht“ – „Chaos Wochen“: Lantenhammer attackiert Windrad-Gegner – Die wehren sich
Hat er oder hat er nicht? Schönbergs Bürgermeister Lantenhammer reagiert scharf auf den Vorwurf der „Bürgerinitiative Teising - Fraßbach“, dass er die Anwohner aus Teising nicht in seine Überlegungen einbezogen habe.
Neumarkt-St. Veit – „Anfang dieses Jahres habe ich mich mit Franz Heigl im Schönberger Rathaus getroffen.“ Heigl habe sich darüber beklagt, dass die Teisinger Bürger keine Informationen erhalten würden zum Bau der Windräder. Lantenhammer habe ihm dann gesagt, dass die Gemeinde Schönberg in Teising, das zum Gemeindegebiet Neumarkt-St. Veit gehört, keine Versammlung abhalten kann. „Dies ist die Aufgabe der Stadt Neumarkt-St. Veit.“
Es waren nur Grundeigentümer eingeladen
Lantenhammer widerspricht damit der Darstellung der Bürgerinitiative (BI), der auch Heigl angehört. Die hatte erklärt, sie sei über die Planungen nicht informiert worden. „Es wurden wohl mal Grundstückseigentümer eingeladen, aber die direkten Anlieger ohne Grundstück im Windvorranggebiet wurden bis dato noch nicht informiert“, hatte Heigl stellvertretend für die BI in einer E-Mail an die OVB-Heimatzeitungen geschrieben. Lediglich gerüchteweise seien die Windkraft-Pläne an die Öffentlichkeit gelangt.
Lantenhammer behauptet dagegen, er habe Franz Heigl in einem Gespräch im Schönberger Rathaus „voll umfassend informiert“. Lantenhammer sei auch auf Heigls Bedenken eingegangen bezüglich dessen Hofes. „Ich habe ihm den Vorschlag unterbreitet, auf ein mögliches Windrad im Süden seines Hofes zu verzichten, um ihm entgegenzukommen. Ich habe Franz Heigl angeboten, nach Teising zu kommen, wenn er mich dazu einlädt.“ Der Termin, so Schönbergs Bürgermeister weiter, sollte im April dieses Jahres sein, nach der ersten Eigentümerversammlung. „Eine Einladung von Franz Heigl an mich erfolgte nicht.“
Mit anderen Bürgermeistern abgestimmt
Nach einem Treffen mit Egglkofens Bürgermeister Johann Ziegleder und Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner zusammen mit Vertretern der Energieagentur München-Ebersberg habe man sich „darauf verständigt, dass wir nach der ersten Eigentümerversammlung sofort die Öffentlichkeit informieren. Deshalb wurde der Termin für die Schönberger Bürgerversammlung auf 1. März 2024 festgesetzt.“ In dieser mit 140 Bürgern besuchten Versammlung sei „voll und umfassend informiert“ worden.
Dass diese Information in Egglkofen oder Neumarkt-St. Veit nicht erfolgt sei, sei der Empfehlung der Landkreisvertreter geschuldet, dies nicht zu tun. „Es sollten zuerst die Verträge, die den Grundstückseigentümer zugesandt werden sollten, unterschrieben werden“, erklärt Lantenhammer. Erst sollten nach dessen Einschätzung Fakten geschaffen, erst danach die Öffentlichkeit informiert werden. Allerdings schreibt Lantenhammer auch, er stimme der Bürgerinitiative zu, „dass von Seiten des Landkreises das Thema bewusst ,kleingehalten werden sollte‘.“
Der Protest zieht immer weitere Kreise
Lantenhammer betont: „Den Vorwurf der Bürgerinitiative, mit Ihnen hätte man nicht gesprochen, weise ich zurück. Franz Heigl wurde vorzeitig informiert. Die Schönberger Bürgerinnen und Bürger sowie die Schönberger Grundstückseigentümern wurde in mehreren Versammlungen und Einzelgesprächen über den Stand der Windkraftanlagen in Bernloher Holz unterrichtet.“
Franz Heigl bestreitet gar nicht, dass er bei Lantenhammer im Rathaus war: „Als einzelne Privatperson!“ Er wollte von den Bürgermeistern Baumgartner und Lantenhammer wissen, „was da los ist!“ Schließlich seien bereits vor fast einem Jahr Gerüchte im Umlauf gewesen. „Ich habe ihnen erklärt, dass sie in die Kommunikation treten sollen, dass sie Transparenz zeigen, auf die Leite zugehen müssen.“
Verunsicherung nach Chaos-Wochen mit Austritt aus dem Landkreiswerk
Weil dies nicht passiert sei und weil dann auch noch diese „Chaos-Wochen“ mit dem Austritt Schönbergs aus dem Landkreiswerk gefolgt seien, sei man tätig geworden und habe die Bürgerinitiative ins Leben gerufen. „Denn was wir nicht wollen, ist, dass es plötzlich ein abgeschlossenes Planungsverfahren gibt und wir Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt werden!“
Und der Protest der Anwohner zieht weitere Kreise. Der öffentlichen Facebook-Seite „Gegenwind Neumarkt-St. Veit“ folgen inzwischen 126 Menschen. Mit großflächigen Plakaten auf Bauzäunen verleihen die Gegner der Windräder im Bernloher Holz ihrem Ärger Ausdruck, „Nein Danke“ ist auf den Transparenten zu lesen, die in den vergangenen Tagen nicht nur in Neumarkt-St. Veit aufgestellt worden sind. „So, jetzt stehen auch in Schönberg die Plakate. In den nächsten Tagen werden noch mehr aufgestellt“, kündigen die Initiatoren.