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Neumarkterin mit Bezirksmedaille geehrt

„Wenn, dann g‘scheit!“: Rosina von Roennebeck über persönlichen Einsatz, Zeit und die Leidenschaft

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) verleiht die Bezirksmedaille an Rosina Maria von Roennebeck.
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Bezirkstagspräsident Josef Mederer verleiht die Bezirksmedaille an Rosina Maria von Roennebeck.

Flüchtlingsarbeit, Sozialverband, Bienenzüchter, Reitverein: Das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, wofür sich diese Frau engagiert. Als Zeichen der Anerkennung bekam die Neumarkterin jetzt die Bezirksmedaille verliehen. Eine besondere Frau.

Neumarkt-St. Veit – „Eigentlich wollte ich das gar nicht!“ Ganz bescheiden klingt Rosmarie von Roennebeck, wenn man sie einige Tage nach der Ehrung mit der Bezirksmedaille danach befragt. Doch dann gibt sie zu: Sie habe natürlich den Tag im Kloster Seeon genossen. Weil sie sich jahrzehntelang ehrenamtlich und in vielen Vereinen engagierte und auch immer noch einsetzt, durfte sie die Auszeichnung entgegennehmen.

Zu verdanken hat sie das einer Person: Hilde Heimerl. Die langjährige Vorstandskollegin in der Neumarkt-St. Veiter Frauenunion habe offenbar gemeint, es wäre wieder mal Zeit, jemanden aus Neumarkt-St. Veit auszuzeichnen, „und da ist sie auf mich gekommen“, lacht von Roennebeck, die selbst „darüber überrascht war, was da in 30 Jahren ehrenamtlichem Engagements alles zusammengekommen ist“.

„Überrascht, was in 30 Jahren alles zusammen gekommen ist!“

Rosmarie von Roennebeck

Nicht nur Mühldorfs Landrat Max Heimerl war dann am Tag der Ehrung im Kloster, sondern auch Bürgermeister Erwin Baumgartner. Drei weitere Personen durfte von Roennebeck neben Hilde Heimerl mitnehmen. Egbert Windhager, mit dem sie nicht nur jahrelang die CSU in Neumarkt-St. Veit geprägt hat, sondern auch ihre Mitarbeiterin Elisabeth Schmiedgen hat sie mitgenommen, „die mir immer den Rücken freihält, wenn ehrenamtliche Tätigkeiten anfallen“. Schließlich hatte sie auch noch Tochter Constanze mit dabei, um einen „rundum gelungenen, tollen Tag in Seeon zu verbringen“, schwärmt von Roennebeck.

Wenn sie zurückblickt auf ihre jahrzehntelange Tätigkeit in verschiedenen Vereinen, gibt sie sich diplomatisch. „Ich will keine Tätigkeit herausheben. Das war für mich immer alles gleich wichtig, ich habe da keine großartigen Unterschiede gemacht, ob nun die Flüchtlingsarbeit oder die Bienenzüchtergeschichte.“ Viel Zeit habe sie in all den Jahren investiert, viele unsichtbare Arbeit sei am Schreibtisch zu Hause angefallen.

Müde ist sie aber noch lange nicht: In der Politik – da ist sie nach wie vor mit dabei. „In meinen zwölf Jahren als Kreisrätin habe ich fast keinen Termin ausgelassen. Ich habe das alles schon sehr ernst genommen. Wenn man was macht, dann g‘scheit.“ Manchmal sei die Familie dabei auf Nummer zwei gestanden, gibt sie heute zu und vergisst dabei nicht, ihren inzwischen verstorbenen Mann Jürgen zu erwähnen, „der vieles mitorganisiert und vorbereitet hat“.

Zeichen für die Gesellschaft setzen

„Als Bezirk Oberbayern wollen wir in der Gesellschaft ein Zeichen dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaillen in Kloster Seeon, dem Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern. Mederer bezeichnete ehrenamtlich Tätige als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft: „Ohne ihren Einsatz wäre das Leben vieler Menschen entbehrungsreicher, weniger menschlich und einsamer. Sie helfen im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich. Sie springen da ein, wo öffentliche Zuständigkeiten an ihre Grenzen stoßen.“

Sehr viel Zeit und Leidenschaft für den Dienst am Nächsten aufgewandt!

Bezirkstagspräsident Josef Mederer

In seiner Laudatio würdigte Mederer Rosina Maria von Roennebeck als Person, „die einen enormen persönlichen Einsatz, sehr viel Zeit und Leidenschaft für den Dienst am Nächsten aufgewandt“ habe.

Bei von Roennebeck sei dazu gekommen, dass sie auch ihre berufliche Passion in ihre ehrenamtliche Tätigkeit einbinden konnte. Als Steuerbevollmächtigte mit eigener Kanzlei kennt sie sich mit Zahlen besonders gut aus, meinte Mederer. Diese wichtige Kompetenz stellt sie der Allgemeinheit zur Verfügung: Als langjährige Schatzmeisterin beim Reitverein und als Kassenprüferin bei der Faschingsgesellschaft (seit 2013).

Grenzüberschreitende Freundschaft mit italienischer Partnerstadt

Mederer kam in seiner Rede auf einen Verein besonders zu sprechen: den Freundeskreis Caneva. „Die grenzüberschreitende Freundschaft mit der italienischen Partnerstadt strahle auf die ganze Region aus. Der Freundeskreis wurde 2001 gegründet. Von Roennebeck arbeitete erst als Beisitzerin und seit 2021 als Schriftführerin mit. Die Vereinsaktivitäten reichen von der Teilnahme an Veranstaltungen in der Partnerstadt über zahlreiche Ausflugsfahrten bis zur lieb gewordenen Tradition, jedes Jahr in der Adventszeit einen bayerischen Christbaum nach Caneva zu bringen.“

Durch Corona habe die Vereinsarbeit etwas nachgelassen, sagt von Roennebeck heute. Doch eine Leidenschaft bleibt in alle Ewigkeit bestehen und hat auch diese Zeit der Entbehrungen überstanden: Die Verbundenheit mit der Partnerkommune Caneva, „wo ich mindestens genau so viele Freunde wie zu Hause habe. Da steckt ziemlich viel Herzblut drin.“

Interessiert in vielen weiteren Bereichen: Vom Sportverein bis zur Frauenunion

In seiner Laudatio nannte Mederer den Einsatz von Rosina von Roennebeck für einen Verein, für den sie ungezählte Stunden aufgebracht hat: den TSV Neumarkt-Sankt Veit. 1984 begann sie, das Kinderturnen zu leiten, später übernahm sie die Leitung des Seniorinnen- und Seniorenturnens, arbeitete sechs Jahre in der Vorstandschaft und wurde für ihr herausragendes Engagement mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt.

Auch bei den Bienenzüchterinnen und -züchtern ist sie über viele Jahrzehnte aktiv: Sie hatte gut ein Jahrzehnt den ersten Vorsitz des Kreisverbandes inne und übernahm 1990 die Funktion der Schriftführerin: Erst für den Verein in Neumarkt-St. Veit und später dann bei den Bienenzüchtern Lohkirchen.

Ein Vierteljahrhundert lang ist sie beim Sozialverband VDK Bayern e. V. in verantwortungsvoller Funktion im Einsatz und seit 2018 Erste Vorsitzende. „Als Vorsitzende blüht von Roennebeck förmlich auf. Dies sieht man besonders bei ihrem Engagement bei der Volkshochschule“, so Mederer. Seit 2013 engagierte sie sich dort, erst als Zweite und seit 2018 als Erste Vorsitzende. Sie konnte das Bildungsangebot deutlich ausweiten.

Erfolgreiches Management leiste sie auch bei der Pflege: Im Adalbert Stifter Heimwerk e. V. ist sie seit 2010 im Heimbeirat tätig. Das Heimwerk bietet betreutes Wohnen, stationäre und ambulante Pflege an, und dank des Engagements von Frau von Roennebeck gibt es jetzt auch Angebote wie die „Hospizinsel“.

In der Frauenunion hatte sie zwischen 1995 und 2019 verschiedene Positionen auf Orts- und Kreisverbandsebene inne. Seit 1996 bringt sie sich bis heute als Stadträtin ein, von 2002 bis 2014 war sie als Kreisrätin politisch aktiv. Als gewählte Seniorenreferentin und gleichzeitig Seniorenbeauftragte ist sie wichtige Ansprechpartnerin und in der Seniorenunion ist sie seit 2015 Kassenprüferin.

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