Wichtige Tipps vom Polizeibeamten
Im Fokus dreister Betrüger: Wie sich Senioren vor Trickbetrügern schützen können
Der VdK Ortsverband Neumarkt-St. Veit lud bei Vivissimo Tagespflegen zum Vortrag mit dem Thema Betrug. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf den Betrügereien, die speziell ältere Menschen zu Hause erleben. Kriminalhauptkommissar Herbert Grieser gab den Senioren wertvolle Ratschläge.
Neumarkt-St. Veit - Die Betrügereien, die ältere Menschen zu Hause erleben, sind oft besonders perfide, wie der Kriminalhauptkommissar gleich zu Beginn des Vortrages feststellte. Ein Trickbetrüger gibt sich beispielsweise als Handwerker oder Vertreter aus und dringt so in die Wohnung des Seniors ein. Dort lenkt er den älteren Menschen ab, während er sich heimlich Zugang zu Wertgegenständen oder Geld verschafft.
Produkte und Dienstleistungen oft minderwertig
Andere Betrüger nutzen die Gutgläubigkeit älterer Menschen aus, um ihnen Produkte oder Dienstleistungen anzubieten, die in Wirklichkeit minderwertig oder sogar gefährlich sind. Die Auswirkungen dieser Betrugsmaschen auf ältere Menschen können laut Grieser verheerend sein. Oft sind Senioren nicht nur finanziell geschädigt, sondern auch psychisch belastet.
Viele fühlen sich danach unsicher und verängstigt in ihren eigenen vier Wänden. Grieser empfahl, „besonders misstrauisch zu sein, wenn sich Unbekannte an der Haustür melden oder unerwartet anrufen“. Es sei wichtig, weder unbekannte Personen in die Wohnung zu lassen, noch Informationen oder Unterschriften zu geben, bevor man sich über die Person und ihr Anliegen informiert hat. Im Zweifel sollte man sich immer Telefonnummer oder Adresse des Anrufers geben lassen und später zurückrufen.
Dreiste „Schockanrufe“ bei Senioren
Grieser ging auch auf das Thema „Schockanrufe“ ein. Dabei gibt sich der Betrüger als Polizist oder Staatsanwalt aus und behauptet, dass Senioren oder Angehörige in eine Straftat verwickelt seien. Durch geschickte Gesprächsführung versuche der Betrüger, den älteren Menschen dazu zu bringen, Geld oder Wertgegenstände herauszugeben, um angebliche Ermittlungen zu unterstützen.
Offizielle Stellen würden nie am Telefon nach Geld fragen
Grieser betonte, dass die Polizei oder andere offizielle Stellen niemals am Telefon nach Geld fragen oder dazu auffordern, Wertgegenstände herauszugeben. „Senioren sollten in solchen Situationen immer misstrauisch sein und das Gespräch beenden!“ Er empfahl, sich an Familienmitglieder oder Freunde zu wenden, um das Gespräch zu überprüfen oder die Polizei zu kontaktieren.
Wichtigster Tipp: Nicht unter Druck setzen lassen!
Ein letzter wichtiger Tipp Griesers war, dass man sich von unerwarteten Angeboten nicht unter Druck setzen lassen sollte. Senioren sollten über Angebote nachdenken und gegebenenfalls einen Vertrauten um Rat fragen. Zudem sollte man sich immer vergewissern, dass man das Angebot und die Bedingungen versteht, bevor man eine Unterschrift leistet oder eine Zahlung tätigt.