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Drehleiter aus Gangkofen musste anrücken

Haben schon wieder Kinder gezündelt? Erneut Feuer im Windsberger-Gebäude in Neumarkt-St. Veit

Brandbekämpfung von oben mit Hilfe der Drehleiter aus Gangkofen. Einsatzleiter Tobias Wegner von der Feuerwehr Neumarkt-St. Veit spricht von schwierigen Verhältnissen. Das Gebäude ist baufällig, die Einsatzkräfte gefährdet, wenn sie den Brand von innen bekämpfen.
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Brandbekämpfung von oben mit Hilfe der Drehleiter aus Gangkofen. Einsatzleiter Tobias Wegner von der Feuerwehr Neumarkt-St. Veit spricht von schwierigen Verhältnissen. Das Gebäude ist baufällig, die Einsatzkräfte gefährdet, wenn sie den Brand von innen bekämpfen.

Seit März schon der fünfte Brand in Neumarkt-St. Veit. Das sprengt die bisherige Statistik. Wieder waren Einsatzkräfte aus der Stadt und Umgebung gefordert, um ein Feuer zu löschen: diesmal in einem baufälligen Gebäude an der Birkenstraße. Haben erneut Kinder gezündelt? Das sagt der Einsatzleiter.

Neumarkt-St. Veit – Alarm am Dienstagabend in Neumarkt-St. Veit. Zu einem Großeinsatz wurden die umliegenden Feuerwehren kurz nach halb acht Uhr abends gerufen, weil aus einem leer stehenden, maroden Gebäude Rauchentwicklung gemeldet wurde. Einsatzkräfte aus Neumarkt-St. Veit, Feichten, Egglkofen, Elsenbach und Gangkofen waren schnell vor Ort, um den Brand zu bekämpfen.

Gefährlicher Einsatz für den Atemschutz

Unter Atemschutz rückte ein Angriffstrupp in das Gebäude vor und konnte mittels Wärmebildkamera einen Schwelbrand im Bereich einer Zwischendecke im ersten Obergeschoss feststellen. Dieser Bereich wurde anschließend abgelöscht. Mit der Drehleiter wurde im weiteren Einsatzverlauf der hintere Gebäudeteil angefahren, da dieser aufgrund Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden konnte. Die Altöttinger Straße sowie die Birkenstraße und Teile des Stadtplatzes mussten aufgrund des Einsatzes voll gesperrt werden.

In dem Gebäude hat es schon dreimal gebrannt!

Einsatzleiter Tobias Wegner

„In dem Gebäude hat es schon dreimal gebrannt“, erinnert Einsatzleiter Tobias Wegner, „zumindest in der Zeit, seit ich aktiver Feuerwehrmann bin.“ Seit Jahrzehnten stehe das Gebäude leer, weiß auch 2. Bürgermeister Egbert Windhager, der das marode Gebäude, das als Windsberger-Gebäude bekannt ist, als Schandfleck bezeichnet, den die Stadt auch schon kaufen wollte, aber man sei sich nie einig geworden mit dem Eigentümer. Früher habe das Gebäude ein Fahrradgeschäft beinhaltet. Er weiß von Plänen, die einen Ausstellungsraum für Fahrzeuge auf dem Gelände beinhaltet hätten. So aber stehen die ruinösen Gebäude an der Ecke zur Birkenstraße und verfallen zusehends.

Wärmebildkamera als Alternative

Und das birgt Gefahren. „Auch für die Rettungskräfte“, wie Tobias Wegner ergänzt. Er berichtet von einem Schwelbrand in einer Zwischendecke zum ersten Obergeschoß, der auch die Rauchentwicklung verursacht habe. „Da ist alles morsch. Als am Dienstag zwei Einsatzkräfte drin waren, sind Teile von der Decke gebrochen. Das nächste Mal werde ich da niemanden mehr reinschicken. Zumindest nicht in den ersten Stock.“ Was wäre dann die Alternative, um nach möglichen Personen zu suchen? „Eine Wärmebildkamera“, erklärt Wegner. Damit könne man aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen Personen und Brandherd unterscheiden.

Gefährlicher Einsatz für den Atemschutz. Das brennende Gebäude ist baufällig, Trümmer fielen von der Decke.

Kinder sind vom Gebäude weggelaufen

Beim Einsatz seien glücklicherweise keine Personen im Gebäude aufgefunden worden. Doch Wegner berichtet, dass sich wohl Kinder vom Gebäude entfernt hätten, nachdem der Brand gemeldet worden war. Auch Passanten hätten Kinder beobachtet. Die Polizei sei unterwegs gewesen, um zu ermitteln. „Das wäre nicht das erste Mal, dass da drin gezündelt wurde“, sagt Wegner, der aus Erfahrung spricht, wenn er sagt, dass leer stehende Gebäude offensichtlich anziehend wirkten für Kinder, die sich dann zu Zündeleien hinreißen lassen würden.

58 Personen im Einsatz vor Ort

Äußerst zufrieden ist Wegner damit, dass wieder zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort waren. 58 Personen seien zur Brandbekämpfung angerückt. „Wir waren ganz gut aufgestellt. Da ist uns auch die Tageszeit entgegen gekommen!“

Seit März bereits fünf Brände in Neumarkt-St. Veit

Als auffällig bezeichnet Wegner die Häufigkeit der Einsätze bei Bränden. Seit der Neuwahl des Kommandanten im März habe es fünf Mal in Neumarkt-St. Veit gebrannt. Das sei deutlich mehr als sonst, der Jahresdurchschnitt an Bränden sei bereits überschritten. Die positive Berichterstattung über die bislang einwandfreie Brandbekämpfung habe den schönen Nebeneffekt, dass sich wieder mehr Jugendliche begeistern ließen, bei der Feuerwehr mitzumachen. „Dadurch, dass wir in den Medien präsent sind und wir entsprechende Öffentlichkeitsarbeit leisten, kriegen wir enormen Zuspruch.“

Mit Übungstagen oder einem Tag der offenen Tür werde laut Wegner zusätzlich das Interesse der Jugendlichen geweckt. Der Zulauf sei bereits überdurchschnittlich: Drei Jungs seien seit März mit dabei. „Zu Schulbeginn werden es wohl fünf weitere Jungs sein“, meint Wegner. „Das darf ruhig so weiter gehen. Das gilt allerdings nicht für die Brände, die dürfen jetzt ruhig wieder weniger werden!“

Hinweise an die Polizei

Rettungsdienstlich wurde der Einsatz von zwei Rettungswägen, einem Notarzt sowie dem Einsatzleiter Rettungsdienst abgesichert. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, ist kein nennenswerter Schaden entstanden, da das Gebäude seit längerer Zeit nicht mehr bewohnt ist. „Nicht Dramatisches, kein Personenschaden. Gottseidank“, so der knappe Kommentar von der Polizei in Mühldorf. Sie bestätigt, dass sich nach Darstellung von Passanten vor Ort wohl Kinder in der Nähe des Gebäudes aufgehalten haben sollen. Bislang sei aber noch kein Tatnachweis erbracht worden. Aktuell wird gegen unbekannt ermittelt, Details sollen noch folgen. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Mühldorf entgegen.

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