Betonlaster bringen im Konvoi 400 Kubikmeter Beton
Großbaustelle in Neumarkt-St. Veit – so aufwendig ist die Sanierung der Kläranlage
Emsiges Treiben herrscht an der Baustelle an der Rott. Für knapp 7,2 Millionen Euro wird derzeit die Kläranlage von Neumarkt-St. Veit saniert. Ein Mammutprojekt, das die Stadt zu stemmen hat und das den Haushalt extrem belasten wird.
Neumarkt-St. Veit – Die Anfahrt der Lastwagen ist extrem zuverlässig getaktet. Seit den frühen Morgenstunden kommt ein Betonmischer nach dem anderen an der Kläranlage an. Über einen Betonpumpen-Ausleger wird die Masse gleichmäßig in das Kombibecken gegossen. Dutzende Arbeiter verteilen den Beton, verdichten ihn, streichen ihn glatt.
400 Kubikmeter Beton – nur für die Bodenplatte
Alles läuft wie am Schnürchen, wie auch Bürgermeister Erwin Baumgartner und die Bauamts-Chefin im Neumarkter Rathaus, Natascha Engelmann zufrieden feststellen. „Knapp 40 Lastwagen liefern uns circa 400 Kubikmeter Beton“, erklärt Engelmann den Fortschritt an der Baustelle in unmittelbarer Nähe zur Rott. Viel Masse und viel Aufwand also, um die Bodenplatte des neuen Kombibeckens herzustellen.
7,2 Millionen Euro investiert die Stadt
Und es ist auch viel Geld, das in diese Baustelle in Neumarkt-St. Veit fließt. Bürgermeister Baumgartner spricht von rund 7,2 Millionen Euro für die Ertüchtigung der Kläranlage. Der Mammutanteil davon, rund vier Millionen Euro, soll noch in diesem Jahr verbaut werden. Im Haushalt von 2024 ist dieser Betrag bereits berücksichtigt worden.
Schwerpunkt ist in den kommenden Wochen das Kombibecken, bevor es in die maschinentechnische Ausstattung geht. Die Arbeiten dafür sollen bereits in der nächsten Stadtratssitzung vergeben werden, verkündet Bürgermeister Baumgartner.
Einige neue Bauwerke
Im Rahmen dieser Sanierungsmaßnahme werden einige Bauwerke neu errichtet. Neben dem Kombibecken und neuen Verteiler- und Regelschächten steht das Zwischenpumpwerk im Fokus. Es entsteht ein neuer Hochwasserdamm, eine neue PH-Station und ein neues Filtrat-Pumpwerk. Die Schlammtrockenbeete sollen abgerissen werden, ebenso die Tropfkörper.
Das Betriebsgebäude soll umgebaut werden, ebenso das Bio-P-Becken, das Vorklärbecken und auch das Zulaufpumpwerk. Baumgartner spricht von einer zweijährigen Bauzeit. „Die Kläranlage wird während der gesamten Bauzeit in Betrieb bleiben und die Reinigung der Abwässer wie bisher laufen“, betont Bürgermeister Baumgartner.
Grund der umfassenden Sanierungsmaßnahme ist eine mittlerweile unzureichende Reinigungsleistung. Auch aufgrund der teilweise veralteten Anlagenteile muss die Kläranlage ertüchtigt werden, wie es aus dem Rathaus heißt. Diese Ertüchtigung erfolgt auf 12.000 sogenannte Einwohnergleichwerte.
Ausgelegt für 12.000 Einwohnergleichwerte
Zur Erklärung: Ein Einwohnergleichwert (EGW) ist die übliche Masseinheit für die durchschnittlich pro Tag erzeugte Schmutzfracht pro Einwohner. Die produzierte Schmutzfracht von Haushalten, Industrie und Handwerksbetrieben wird in EGW ausgedrückt, das heißt ein Betrieb mit 100 EGW erzeugt eine gleich große Abwasserfracht wie 100 Einwohner.
Ist die millionenschwere Investition, die über die Gebühren finanziert werden soll, getätigt, ist die Stadt für längere Zeit gut aufgestellt. „Nach der Ertüchtigung der Kläranlage sollte dann für 25 bis 30 Jahre Ruhe sein“, sagt Bürgermeister Baumgartner.