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Millionen-Projekte im nördlichen Landkreis

Bayernwerk investiert Millionen ins Stromnetz – Neues Umspannwerk für Landkreis Mühldorf geplant

Im Mai 2017 wurde das Umspannwerk in Grafing bei Hörbering in Betrieb genommen. Jetzt plant die Bayernwerk Netz GmbH eine Erweiterung der Kapazitäten.
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Im Mai 2017 wurde das Umspannwerk in Grafing bei Hörbering in Betrieb genommen. Jetzt plant die Bayernwerk Netz GmbH eine Erweiterung der Kapazitäten.

In den kommenden Jahren fließen Millionen von Euro in den Landkreis Mühldorf, um die Stromversorgung sicherzustellen. Bestehende Umspannwerke sollen erweitert und sogar ein neues gebaut werden. Welcher Standort dafür vorgesehen ist und was die Bayernwerk Netz GmbH sonst noch alles plant.

Neumarkt-St. Veit – Von einem „Anschluss- und Bezugsboom“ spricht Dr. Boris Plüschke, Referent für Politik & Kommunikation bei der Bayernwerk Netz GmbH. Auf Grundlage dieses „Booms“ findet derzeit bei Bayernwerk Netz eine umfangreiche Zukunftsplanung für das Stromnetz statt, wie der Referent auf Anfrage der OVB Heimatzeitungen mitteilt. Als Hintergrund nennt Dr. Plüschke das politische Ziel der Bayerischen Staatsregierung, bis 2040 in einem klimaneutralen Freistaat zu leben. „Insgesamt rechnet die Bayernwerk Netz mittelfristig mit einem enormen Neubau- beziehungsweise Erweiterungsbedarf der gesamten Netzinfrastruktur“, erklärt der Referent und bezieht damit Stellung zum geplanten Netzausbau, der vor allem im nördlichen Landkreis Mühldorf einige Millionen Euro kosten wird.

Konkret bezieht Dr. Plüschke Stellung zur Situation im Bereich südlich von Egglkofen, bei Schönberg und westlich von Neumarkt-St. Veit. Schönbergs Bürgermeister Alfred Lantenhammer hatte diese Region ins Spiel gebracht, als er bei der jüngsten Gemeinderatssitzung die Gremiumsmitglieder informierte, dass das Bayernwerk einen Ausbau des Leitungsnetzes plane und diesbezüglich bei der Gemeinde bereits vorstellig geworden war, verbunden mit der Bitte auf Unterstützung bei der Grundstückssuche. An den oben genannten Standorten im Landkreis Mühldorf rechnet die Bayernwerk Netz GmbH in einigen Jahren mit einer Netzsituation, „welche die Erweiterung beziehungsweise den Neubau der Umspannwerke erforderlich machen könnte“, bestätigt Dr. Plüschke.

Das Umspannwerk am Standort Hörbering, das im Mai 2017 in Betrieb genommen wurde, verfüge derzeit über eine Einspeisekapazität von 120 Megawatt (MW). „Nach derzeitigem Planungsstand würde ein Ausbau auf eine Kapazität von 230 Megawatt erfolgen. Die Kosten lägen bei circa acht Millionen Euro“, nennt die Bayernwerk Netz bereits konkrete Zahlen für den möglichen Ausbau des bestehenden Umspannwerks. Und auch einen möglichen Neubau eines Umspannwerks weiter westlich bestätigt der Unternehmenssprecher: „Für den Standort bei Neumarkt-St. Veit sieht die Planung eine Einspeisekapazität von ebenfalls 230 Megawatt vor. Hier belaufen sich die Projektkosten auf etwa 12,5 Millionen Euro. Aktuell finden erste Gespräche zur Grundstückssuche statt!“

Anschlussboom aufgrund der Energiewende

Als Hintergrund für die notwendige Aufstockung der Kapazitäten nennt die Bayernwerk Netz die Energiewende, die offenbar mit einem Anschlussboom einhergeht. So habe sich die Zahl der Einspeiseanfragen bei der Bayernwerk Netz GmbH im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. „Mehr als 425.000 EEG-Anlagen sind bereits an das Netz der Bayernwerk Netz GmbH angeschlossen.“

Wie viel die Bayernwerk Netz in das regionale Stromnetz investiert, zeigt eine Übersicht, die im Mai dieses Jahres im Rahmen eines Pressegesprächs am Kundencenter in Ampfing vorgestellt wurde. Das Kundencenter in Ampfing betreut 64 Gemeinden in den Landkreisen Mühldorf, Ebersberg, Rosenheim und Traunstein mit insgesamt knapp 180.000 Einwohnern. Das Niederspannungsnetz hat in diesem Bereich eine Länge von 2.965 Kilometern, das Mittelspannungsnetz von 2.479 Kilometer.

32 Millionen Euro sind alleine in diesem Jahr vorgesehen

Das Budget zur Entwicklung des regionalen Stromnetzes beträgt für diesen Bereich in diesem Jahr 32 Millionen Euro (in ganz Oberbayern 250 Millionen Euro). Dieses Budget teilt sich auf in Investitionen in Höhe von rund 18 Millionen Euro (oberbayernweit sind es 150 Millionen Euro) sowie in Instandhaltungsmaßnahmen, die mit satten 14 Millionen Euro zu Buche schlagen (oberbayernweit knapp 100 Millionen Euro).

Bayernwerk Netz spricht von Rekordausgaben für den Netzausbau in den Jahren von 2021 bis 2024. Knapp 2,9 Milliarden Euro werden im gesamten Bayernwerk ausgegeben, um die regionale Energieversorgung zu verbessern und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Ziel sei es, die Verteilnetze zu digitalisieren und auch die Einspeisekapazitäten zu erhöhen.

Die Ausgaben waren laut Unternehmensbericht in den vergangenen Jahren stetig nach oben gegangen. Investierte die Bayernwerk Netz 2021 noch 650 Millionen Euro, waren es im Jahr darauf bereits 680 Millionen Euro. In diesem Jahr sind insgesamt 750 Millionen Euro vorgesehen. Den vorläufigen Höhepunkt erreicht Bayernwerk Netz im Jahr 2024 mit 815 Millionen Euro.

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