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Brand in einem Mehrfamilienhaus in Neumarkt-St. Veit

Gasflasche explodiert, Haus evakuiert – Was bislang zur Ursache bekannt ist

Der Balkon wurde durch das Feuer am Samstagmorgen ein Raub der Flammen
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Der Balkon wurde durch das Feuer am Samstagmorgen ein Raub der Flammen.

Als die Feuerwehr am Samstag (3. Juni) gegen 2 Uhr zum Einsatzort kam, brannte der Balkon in einem Mehrfamilienhaus in Neumarkt-St. Veit bereits lichterloh. Was bislang über die Ursache bekannt ist – und wo die Bewohner untergekommen sind.

Neumarkt-St. Veit – Eigentlich war alles gerichtet für die Fahrt in den Urlaub, doch es kam ganz anders: Gegen 1.30 Uhr wurde am Samstag ein Ehepaar in der Mittermüllerstraße in Neumarkt-St. Veit von Brandgeruch wach. Beim Blick aus dem Fenster sahen sie dichten Rauch aus dem benachbarten Mehrfamilienhaus quellen und alarmierten umgehend die Feuerwehr. Diese rückte bereits kurze Zeit später an, sodass das Ehepaar vermutet, dass der Bewohner, auf dessen Balkon das Feuer ausgebrochen war, bereits die 112 gewählt hatte.

Der ganze Balkon hat bereits gebrannt

Der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Neumarkt-St. Veit, Andreas Schwertfeger, der den Einsatz leitete, sagte in der Nachlese, dass sie aber „gerade noch rechtzeitig gekommen sind“. Der gesamte Balkon habe bei ihrem Eintreffen gebrannt und das Feuer sich bereits auf das angrenzende Zimmer und den Dachstuhl ausgebreitet. Deshalb hätten sie das Dach öffnen müssen, erklärte Schwertfeger. Dabei sei dann sichtbar geworden, dass die Dachsparren bereits bis zum First verrußt waren. „Auf dem Balkon standen auch Möbel aus Europaletten, die haben das Feuer weitergetragen“, so Schwertfeger.

Mit der Drehleiter aus Gangkofen bereiteten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr darauf vor, das Dach zu öffnen, um nach Glutnestern Ausschau zu halten.

Ursache für den Brand war wahrscheinlich ein Gasgrill, der auf dem Balkon stand und Feuer gefangen hatte. Während die Feuerwehr zum Einsatzort fuhr, sei die Gasflasche explodiert, sagt Schwertfeger. Ein Umstand, für den er keine Erklärung habe, da sie eigentlich abgesichert sein müsste. Hier müssen die Brandfahnder der Polizei erst noch nach der exakten Brandursache suchen. Laut Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, sei unter anderem die Frage zu klären, ob es ein technisches Problem gebe oder ein Bedienungsfehler vorgelegen habe.

Alle Bewohner des Mehrfamilienhauses hatten sich in Sicherheit bringen können. Die Feuerwehr habe sich darum gekümmert, dass alle in einem Hotel untergebracht werden, damit sie erst einmal versorgt sind, berichtete Schwertfeger. Die Einsatzkräfte rückten über den Garten der Nachbarn dem Feuer zu Leibe. Man habe zwar einen direkten Zugang über das Grundstück des Mehrfamilienhauses gehabt, aber über das benachbarte Grundstück habe man eine bessere Übersicht gehabt, erläuterte Schwertfeger das Vorgehen. „Da waren wir raus aus dem Trümmerschatten“.

Von dem Balkon, auf dem das Feuer ausbrach, blieb nur noch das Betongerippe übrig.

Fast vier Stunden dauerte der Einsatz der rund 80 Rettungskräfte, bis sie den Brand gelöscht, das Dach wieder notdürftig abgesichert und sichergestellt hatten, dass es keine Bedrohung mehr für Mensch und Tier gibt. „Wir haben überall nachgemessen, konnten aber keine Schadstoffe mehr feststellen“, so der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr.

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Es sieht so aus, dass der Balkon, auf dem das Feuer ausbrach, sowie das Zimmer, das zum Balkon führt, ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Rest der Wohnung sei zwar durch den Einsatz der Rettungskräfte verschmutzt, aber nutzbar, sagt Andreas Schwertfeger. Auch die übrigen Wohnungen sind – abgesehen von dem starken Rauchgeruch – wieder bewohnbar, die Mieter können zurückkehren.

Für den stellvertretenden Kommandanten war eine wichtige Erkenntnis bei der Nachbesprechung des Brandes, dass „bei diesem Brand die Zusammenarbeit aller Feuerwehren reibungslos funktioniert hat“. Ein Umstand, der für ihn wichtig war, schließlich war dieser Brand bereits der dritte innerhalb von 48 Stunden. Zuvor waren die Einsatzkräfte der Neumarkter Wehr bereits in der Nachbargemeinde Niedertaufkirchen mit dabei, als zuerst ein Traktor und dann eine Maschinenhalle ein Raub der Flammen wurden.

Hier machten Nutzer in den sozialen Netzwerken ihrem Unmut über die zahlreichen Schaulustigen Luft, die zum Schauen kamen: „Seit dem Brand gestern bei unseren Nachbarn herrscht in unserer Straße ein ‚Schaulustigendurchgangsverkehr‘, dass es kaum zu glauben ist.“ – „Sensationsgier, gepaart mit extremer Dummheit, ‚zwingt‘ diese Deppen zu solchen Aktionen!“ oder „Wenn ich von jedem, der zum Glotzen gekommen ist, einen 5er verlangt hätte, könnte ich heute in Urlaub fahren!“ war dort beispielsweise zu lesen.

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