Traditionsfest an der Landkreisgrenze
Auch für Verlobte und solche, die es werden wollen: großes Waldfest in Leitl bei Neumarkt-St. Veit
Seit fast 100 Jahren gibt es einen Termin, der bei Bewohnern zwischen Gangkofen und Neumarkt-St. Veit fest im Kalender steht und fast so beliebt ist wie das Münchner Oktoberfest: das Waldfest in Leitl Ende Juli. Das ist heuer am 27. und 28. Juli geboten.
Neumarkt-St. Veit – Auch dieses Jahr haben die FFW Thambach und die Familie Fißlinger am kommenden Samstag (27. Juli) und Sonntag (28. Juli) das Waldfest mit Musik, Spiel und leckerem Essen für die Gäste organisiert. Bereits in den 50er beziehungsweise 60er Jahren entstand die Kollaboration zwischen der Freiwillige Feuerwehr Thambach und den Fißlingern, um dieses beliebte Waldfest auszurichten. Die vielen ehrenamtlichen Helfer sind schon Wochen vorher mit den Vorbereitungen beschäftigt und hoffen, wie alle, dass Petrus an diesem Wochenende die Sonne schickt.
Wo genau liegt Leitl eigentlich?
Versteckt zwischen goldgelben Feldern, grünen Wäldern und einzelnen Bauernhöfen finden sich die Leitlweiher der Familie Fißlinger, welche auch zur Saiblingszucht dienen. Der Gangkofener Anzeiger schreibt bei der Ankündigung zum ersten Waldfest vor fast 100 Jahren, dass sie nicht genau wüssten, wo Leitl eigentlich liegt, dieses Fest jedoch „in ganz origineller Weise ausgestattet ist“. Heute kennen alle Einheimischen den Standort des Leitlweiher und für Neuankömmlinge werden sogar Wegweiser aufgestellt.
Die besondere Floßfahrt für Verlobte
Zu einer Zeit, wo es nicht die heutige Fülle an Freizeitangeboten gab, wurde das Waldfest in Leitl schnell zum Ereignis des Jahres. Bei diesem Fest wurde zwischen anstrengenden Erntetagen gemeinsam gefeiert, man hat neue Leute getroffen, vielleicht sogar angebandelt oder sogar den Partner fürs Leben gefunden.
Vor allem die Floßfahrt wurde damals als ausdrücklich romantisch angepriesen: „Besonders für Verlobte und solche, die es werden sollen, ein ganz besonderes Vergnügen.“ Am wichtigsten war und ist jedoch, mit Familie und Freunden das Leben bei guter Musik sowie köstlichem Essen zu genießen und so den Alltag für ein paar Stunden zu vergessen.
Bis zu 2.000 Besucher
Dafür lassen sich die Veranstalter jedes Jahr originelle Attraktionen einfallen. Sei es, mit dem Motorrad auf einem Seil über den Weiher zu fahren, eine Holzfällershow mit dem deutschen Vizemeister zu bewundern, über dicke Baumstämme zu balancieren oder rückwärts laufend das Rennen („Tire Race“) auf riesigen, schwimmenden Reifen zu gewinnen. So lockte das sommerliche Waldfest letztes Jahr bis zu 2.000 Besucher an.
Coverband sorgt für Stimmung
Wer gerne Pop und Rock aus den 90ern hört, sollte am Samstag ab 19 Uhr vorbeischauen. Wie schon letztes Jahr sorgt die Coverband „Welkacheez“ wieder für eine gute Stimmung. Unter grünen Bäumen und neben plätschernden Weihern schmecken die leckeren Bratwürste und das heimische Bier gleich doppelt so gut. Der abschließende Höhepunkt dieses ersten Abends ist das große Weiherfeuer, das bei beginnender Dunkelheit ab 21 Uhr inmitten des Weihers entzündet wird. Damit beginnt auch der Ausschank an der reichhaltigen Bar am Ufer, wo bis tief in die Nacht leckere Cocktails und außergewöhnliche Longdrinks zu finden sind.
Im Sautrog über den Weiher
Am Sonntag unterhält auch dieses Jahr das Duo „RiWa“ ab 14 Uhr alle Besucher mit einer Auswahl an Liedern quer durch die Volksmusik, die Schlagerszene, die Partymusik sowie mit klassischen Rocknummern. Ab 15 Uhr geht es dann ans Eingemachte: Denn die Sautröge werden als Boote eingesetzt und bei diesem Speed Sautrogrennen zählt jede Sekunde.
Wo in den letzten Jahren knifflige Aufgaben beim Rennen im Vordergrund standen, können die Teilnehmer dieses Jahr nur mit Schnelligkeit punkten. Der Gewinn sollte dafür Ansporn genug sein, denn für den ersten Platz gibt es 30 Liter Bier! Aber auch die Zweit- und Drittplatzierten werden mit dem bayrischen Elixier versorgt, eben nur in kleineren Mengen.
Saiblinge aus dem Weiher auf den Tisch
Da die Familie Fißlinger eine eigene Saiblingzucht im Weiher hat, gibt es am Sonntag natürlich auch frisch gebratene Saiblinge für Feinschmecker. Dabei gingen letztes Jahr fast 300 von den kross gebratenen Fischen über den Tisch. Wer jedoch keinen Fisch mag, wird von den erfahrenen Grillmeistern der Feuerwehr bestens umsorgt oder kann sich an der Käseausgabe bedienen. Außerdem werden viele freiwillige Bäcker und Bäckerinnen ihre süßen Werke zur traditionellen „Kaffee-und-Kuchenzeit“ mitbringen.
Hüpfburg für die kleinen Besucher
Damit die kleinsten Besucher nicht zu kurz kommen, warten auch auf diese viele Attraktionen wie eine aufregende Floßfahrt über den Weiher, ein Salto auf der Hüpfburg oder ein Besuch beim Losverkauf mit tollen Kindergewinnen.
Mit dem abendlichen Barbetrieb ab 21 Uhr und sicherlich alten sowie neu geschlossenen Freundschaften kann das gelungene Wochenende dann gemütlich ausklingen.
