Kulturmobil mobilisiert die Leute
350 Leute bei der „Rolling Boazn“ – so reagieren Neumarkts Wirte auf die rollende Bar
Mehr als 350 Besucher – die Auftaktveranstaltung der „Rollin‘ Boazn“ auf dem Neumarkt-St. Veiter Stadtplatz war ein voller Erfolg. So reagieren die Wirte auf die rollende Bar.
Neumarkt-St. Veit - Zugegeben: Es war nicht das beste Wetter an diesem Fronleichnamstag. Aber zumindest hat es nicht geregnet. Und dann war ja auch noch die Neugier, die viele Neumarkt-St. Veiter auf den Stadtplatz getrieben hat. Schließlich war es die Premiere der „Rolling Boazn“, einem zu einer fahrenden Bar umfunktionierten ehemaligen DHL-Laster, der dazu noch eine Live-Band mit im Gepäck hatte. Über 350 Zuhörer waren es am Ende. Die Macher der Bar, Tobi Gruber und Max Atzenbeck, waren überwältigt vom großen Interesse.
Soul, Pop und World Music lockte die Leute
„Das müssen so etwa 350 bis 400 Leute gewesen sein, die gekommen sind. Ein absoluter Erfolg, wir sind total überwältigt“, kommentiert Tobi Gruber die Auftaktveranstaltung am Neumarkter Stadtplatz. Zusammen mit seinem Spezl Max Atzenbeck hatte er sich um den Ausschank gekümmert, gleichzeitig kam Musik aus den integrierten Lautsprechern, wofür die Gruppe „MAPA“ zuständig war. Soul, Pop, World Music - ein gelungener Mix, der die Leute lange ausharren ließ am Stadtplatz.
Sie wollten etwas tun gegen das Kneipensterben. Das war die Idee, die Gruber und Atzenbeck hatten, als sie sich an den Umbau des ausrangierten Post-Lasters machten. Und die Rechnung ist aufgegangen. „Wir sind fast nicht hinterhergekommen beim Ausschank. Und auch alle anderen Gastronomen auf dem Stadtplatz haben profitiert“, freut sich Gruber. Das Weinlokal Epoq etwa sei sehr gut besucht gewesen, das griechische Poseidon habe von dem Ansturm profitiert und auch die Terrasse beim Postwirt sei bis auf den letzten Platz besetzt gewesen, stellt Gruber in einem ersten positiven Resümee fest.
Das Konzept habe eingeschlagen, sagt Gruber, der sich natürlich klar darüber ist, dass viele die Neugier auf den Stadtplatzgetrieben habe. „Es war das erste Mal, der Neuheits-Faktor war da. Aber der Erfolg hat auch gezeigt, dass es tatsächlich Bedarf nach unserer Idee gibt!“
Wirte am Stadtplatz sind begeistert
Das kann auch Florian Berger, der Inhaber des Weinlokals Epoq, bestätigen: „Wir haben den doppelten Umsatz gemacht. Das war richtig gut für einen Donnerstag, und das bei einem Wetter, das eigentlich durchwachsen war. Unsere Mitarbeiter haben den Ansturm kaum bewältigen können“, lobt Berger das Engagement der beiden jungen Tüftler, die ihr Konzept lange vor der Premiere mit den umliegenden Wirten abgesprochen hätten.
„Die Leute haben es gut angenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass man das ganze durchaus unterstützen und weiter ausbauen sollte. Der Stadtplatz muss brodeln. Und er kann es auch verkraften. Denn wenn dann auch noch schönes Wetter dazu kommt, dann ist das der absolute Wahnsinn“, meint der Gastronom.
Er spart dabei auch nicht mit Lob für die Aufräumarbeiten: „Am Tag nach dem Fest war der Stadtplatz fast sauberer als zuvor. Die haben gewerkelt bis spät in die Nacht, dass ja kein Staubkorn hinterlassen wird!“
Nachbesserungen in puncto Verkehrssicherheit nötig
Anerkennung bekommen Gruber und Atzenbeck auch von Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG): „Die Belebung hat geklappt. Die Terrassen am Stadtplatz, vom Postwirt bis zur Eisdiele, waren voll. Das ist sehr gut gelaufen!“ Natürlich müsse man aber noch einige Punkte nachjustieren, Stellschrauben drehen, die sich aus den Erfahrungswerten der Premiere herauskristallisiert hätten, sagt Baumgartner.
„Es waren so viele Leute da, dass sie sich teilweise auf der Straße aufgehalten haben. Hier müssen wir besser auf die Verkehrssicherheit achten. Da Feiertag war, war das nicht so schlimm, weil weniger Fahrzeuge unterwegs waren. Aber beim nächsten Mal müssen wir den Veranstaltungsbereich mit meterhohen Barken absperren.“
Zufahrten zu den Ärzten frei halten
Auch müsse man beim nächsten Mal darauf achten, dass die Zufahrten zu den Ärzten und Geschäften während der Öffnungszeiten frei gehalten würden. Aber das seien Kleinigkeiten, die auch schon mit den Veranstaltern abgesprochen worden seien.
„Und wir müssen auch die Abläufe verbessern, um bei der Getränkeausgabe schneller zu werden“, sagt Gruber, der auch das Gespräch mit den Wirten gesucht habe nach dem Event. „Ich hab mit dem Postwirt geredet, und der hat sich bedankt bei uns“, freut er sich.
Veranstaltung wird am Donnerstag fortgesetzt
„Wir haben eindeutig mehr verkauft“, sagt Tugay Simsek vom Eiscafé Gondola. Die Bar habe den Stadtplatz zusätzlich belebt, man habe größere Umsätze erzielt, das habe man auch beim schräg gegenüber liegenden Dönerladen bemerkt. Das Event schreie nach einer Fortsetzung, so Simsek.
Die wird es auch geben. Und zwar schon am 13. Juni. Ab 17 Uhr steht die Bar wieder am Stadtplatz. Die Band „Support“ aus der Frontenhausener Gegend wird dabei bis 22 Uhr einen Jukebox-Abend veranstalten. „Die haben etwa 150 Lieder dabei. Man muss nur einen Euro in einen Topf werfen und kann sich dann ein Lied wünschen. Und das spielen sie dann“, verrät Gruber.
Auch die weiteren Veranstaltungen bis Ende Juli seien schon in Vorbereitung. Man werde zunächst den Wirkungskreis auf Neumarkt-St. Veit beschränkt halten, um zu sehen, wie sich das ganze entwickelt, sagt Gruber. Dann werde man ein erstes Resümee ziehen, „und die Fühler weiter ausstrecken“.
