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Nachruf

Trauer um Jakob Wagner: Ehemaliger Zweiter Bürgermeister von Lohkirchen

Jakob Wagner
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Jakob Wagner

Schreinermeister, Gemeinderat, Vereinsmensch: In der Pfarrkirche Lohkirchen versammelten sich die Trauerenden, um von Jakob Wagner Abschied zu nehmen. Der frühere Zweite Bürgermeister war ein Mann mit großem Herz.

Lohkirchen – Pfarrer Franz Eisenmann ging auf die Lebensstationen von Jakob Wagner ein. Er wurde am 19. Juni 1939 in Brodfurth geboren. Dort wuchs er als ältester mit seinen vier Geschwistern auf. Jakob besuchte in Lohkirchen die Volksschule, danach die Berufsschule für Schreiner in Mühldorf und Eggenfelden. Das erste Lehrjahr lernte er in der Werkstatt seines Vaters in Brodfurth. Die weiteren zwei Jahre bei der Schreinerei Erlich in Gangkofen.

Seinen Gesellenabschluss machte er 1955 und übernahm die Schreinerei seines Vaters. 1965 machte er seinen Meister. Die Schreinerei führte er von Januar 1964 bis November 2006. Den Bund der Ehe schloss er 1965 mit seiner Frau Gisela geborene Rothmeier aus Wimpasing. Schwer traf ihn der Tod seiner Frau, welche 2015 an Krebs verstarb. Er pflegte und kümmerte sich bis zum Schluss aufopferungsvoll um sie.

Aus der Ehe gingen ihre drei Kinder hervor. Diese machten ihn zum vierfachen Opa. Vergönnt war es ihm nicht mehr, die Geburt seiner Urenkelin im Januar geistig mitzuerleben.

Als strenger Vater und Großvater zeigte er dennoch ein beeindruckendes Maß an Engagement für die Gemeinschaft. Er hat sich jahrzehntelang ehrenamtlich engagiert. Besonders wichtig waren dem Verstorbenen seine Vereine und die Gemeinde, voran die Feuerwehr und der Trachtenverein „Isentaler“ Ampfing. Es war nahezu in allen Vereinen in Lohkirchen Mitglied. Gerne machte er Ausflüge mit dem Trachtenverein, besonders wichtig war ihm auch immer die Trachtenwallfahrt nach Maria Eck.

Durch seine Mitinitiative wurde auch die Ampfinger Blasmusik ins Leben gerufen. Was ihn immer sehr stolz machte, wenn er sie spielen hörte. Lange Jahre engagierte er sich auch um die Belange in der Gemeinde als Mitglied im Gemeinderat und auch als Zweiter Bürgermeister. 2007 wurde ihm vom Bayerischen Staatsminister Dr. Beckstein die „Medaille für besondere Verdienste um die Kommunale Selbstverwaltung“ verliehen.

Jakob Wagner hat mit großem Einsatz den Bau des Kindergartens in Lohkirchen, vorangetrieben. Er war auch ein inspirierendes Beispiel für uneigennützige Hilfe bei den Asylsuchenden, welche im Dezember 2015 nach Brodfurth und Lohkirchen kamen. Im Einsatz als Fahrdienst, Begleiter zu Arzt- und Behördenfahrten zeigte er sein großes Herz.

Im Juni 2019 feierte er noch mit 100 Gästen seinen 80. Geburtstag. Nur sechs Wochen später erlitt er einen Schlaganfall mit Gehirnblutung. Seither durfte er nicht mehr mit dem Auto fahren, da seine Sehkraft sehr eingeschränkt war. Auch litt er in den letzten Jahren immer mehr unter den Folgen der fortschreitenden Demenz. Da seine Tochter Gisela mit ihrer Familie mit im Haus wohnt, war es ihm möglich, im gewohnten Umfeld bleiben zu können. Ab Juli 2020 ging er mehrmals pro Woche in die Tagespflege.

Er war ein fleißiger und gläubiger Kirchgänger, und so war für ihn auch immer der Rosenkranz am Mittwoch oberste Priorität. Im Januar 2023 traf er dann die Entscheidung, in ein Pflegeheim zu ziehen. Leider verschlechterte sich sein Zustand weiter, sodass er Ende November ins Bezirksklinikum Mainkofen verlegt werden musste, wo er schließlich verstarb. Begleitet wurde er auf seinem letzten Weg zum Grab durch die Ampfinger Blasmusik und Mitglieder des Trachtenvereins „Isentaler“ Ampfing. Am offenen Grab erwiesen zahlreiche Vereinsvorstände sowie Vertreter der Schreinerinnung die letzte Ehre.

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