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Wann es losgehen soll

Egglkofen plant Waldkindergarten: Das erwartet die Mädchen und Buben

Der Waldkindergarten in Egglkofen nimmt konkrete Formen an: Hinter dem Schützenheim der Fortunaschützen entsteht ein Holzhaus, wenn die Kinder wetterbedingt nicht in den Wald können. Die Bauhofmitarbeiter Richard Ortmeier und  Rudi Maier beim Herstellen der Bodenplatte und  Florian Reichl, vom Bauamt der VG Neumarkt St. Veit.
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Der Waldkindergarten in Egglkofen nimmt konkrete Formen an: Hinter dem Schützenheim der Fortunaschützen entsteht ein Holzhaus, wenn die Kinder wetterbedingt nicht in den Wald können. Die Bauhofmitarbeiter Richard Ortmeier und Rudi Maier beim Herstellen der Bodenplatte und Florian Reichl vom Bauamt der VG Neumarkt St. Veit (von links).

Die Gemeinde Egglkofen erweitert ihr Spektrum an Kindergartenplätzen. Beim „Kindergarten ohne Dach und Wände“ spielen die Kinder im Einklang mit der Natur.

Egglkofen – Wenn alles gut geht, werden sich ab September bis zu zehn Kindergartenkinder beim Sportplatz treffen, dort ihren Bollerwagen mit allem Notwendigen packen und anschließend in den Wald ziehen. Dort werden sie den ganzen Vormittag verbringen, mit Naturmaterialien spielen, Brotzeit machen und lernen, dass sie Teil der Natur sind.

Egglkofen bekommt den zweiten Waldkindergarten des Landkreises

Die Gemeinde Egglkofen schickt sich an, den zweiten Waldkindergarten im Landkreis Mühldorf zu schaffen. Dazu wurde jetzt baulich der Grundstein gelegt: Hinter dem Schützenheim der Fortunaschützen entsteht auf einem Grundstück der Gemeinde gerade eine Holzhütte. Sie soll den Kindern bei schlechtem Wetter – bei Sturm oder Gewitter – Unterschlupf bieten. In der Hütte werden aber auch ein Büro, eine kleine Küche, eine Toilette sowie ein Unterstellraum für den Bollerwagen entstehen.

Waldkindergarten als Alternative zum Kinderland

Der Kindergarten im Egglkofener Kinderland ist mehr als ausgelastet. Bürgermeister Johann Ziegleder (ULE) erzählt in einem Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen, dass man im vergangenen Jahr sogar Kinder an andere Kindergärten verweisen musste. Mit den neuen Baugebieten wird die Zahl der Kinder in der Gemeinde auch nicht weniger. Deshalb hat die Gemeinde die Weichen gestellt, um einen Waldkindergarten ins Leben zu rufen.

Ziegleder macht keinen Hehl daraus, dass er ein Faible für diese Art eines Kindergartens hat. Er hat sich auch schon im Nachbarlandkreis Landshut informiert, wo bereits seit vielen Jahren mehrere Waldkindergärten aktiv sind. Die Idee des Waldkindergartens kommt aus Skandinavien und findet seit den 1990er Jahren auch in Deutschland größeren Anklang. Der Waldkindergarten wird häufig als „Kindergarten ohne Dach und Wände“ bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zu konventionellen Kindergärten besteht darin, dass die Kinder ihren Kindergartenalltag fast durchgehend im Wald verbringen.

Kinder sind bei jedem Wetter im Freien

Die Aktivitäten im Freien finden bei jedem Wetter statt; Einschränkungen gibt es nur bei Witterungsbedingungen, die für die Waldkindergartenkinder gefährlich werden könnten. Dazu gehören beispielsweise Gewitter oder starker Frost. Vorgeschrieben sind in Deutschland „eine beheizbare Unterkunft in zumutbarer Nähe des Waldgebietes, in welcher Kinder und Erzieher bei sehr schlechten Witterungsbedingungen Schutz und Aufenthaltsmöglichkeit finden sollen“. Mit dem Bau der Holzhütte wird die Möglichkeit geschaffen, dass die Waldkindergartenkinder bei widrigen Bedingungen dort unter schlüpfen können. Aber Bürgermeister Ziegleder weiß, dass die Kinder beispielsweise auch bei Schnee und Frost in den Wald marschieren.

Dank der Holzständerbauweise geht der Bau der Waldkindergartenhütte ziemlich rasch voran.

Ziegleder ist froh, dass er auch bereits mit der Montgelas-Stiftung eine Lösung gefunden hat, in welchem Bereich die Waldkindergartenkinder den Wald nutzen können. Der Bürgermeister ergänzt, dass dort auch ein Bauwagen aufgestellt werden soll. Der soll mit einer Hecke eingezäunt werden und dort könne auch ein Gemüsegarten angelegt werden, schwebt dem Bürgermeister vor. „Den Kindern soll auf spielerische Weise die Natur näher gebracht werden.“ Das heißt nicht, dass „die Kinder im Dreck wühlen, sondern lernen, in der Natur auf sich aufzupassen und einen Bezug zur Natur bekommen“. Etwas, was heute auch in ländlichen Regionen nicht mehr selbstverständlich ist. Ziegleder, der selbst Jäger ist, kann sich auch vorstellen, dass die Jäger die Kinder auch einmal im Waldkindergarten besuchen. „Sie sollen schließlich auch ein Eichhörnchen erkennen.“

Noch keine Stellungnahme vom Landratsamt

Stefan Laub vom Landratsamt, dort unter anderem zuständig für die Kindertagesstättenaufsicht ist, hat sich auch bereits bei einem Besuch in Egglkofen einen Überblick in Sachen Waldkindergarten verschafft. Allerdings sagt er, dass sich das Verfahren noch im Anfangsstadium befinde: „Insofern kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage zur Geeignetheit des Standortes getroffen werden.“

Waldkindergarten soll im September starten: Anmeldung bereits möglich

Dennoch ist Bürgermeister Ziegleder überzeugt, dass der Waldkindergarten im September starten wird. Er kann zu Beginn Platz für zehn Kinder bieten, soll aber auf bis zu 20 Kinder ausgeweitet werden. Die Gemeinde hat auch bereits entsprechendes Personal, verrät er. Eltern, die ihre Kinder in dem neuen Waldkindergarten anmelden wollen, können dies ab sofort beim Kinderland Egglkofen, Telefon 08639/360, machen. Wenn Interesse besteht, würde Bürgermeister Ziegleder mit interessierten Eltern auch Waldkindergärten im Landkreis Landshut besuchen.

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